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 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› Psychisch schlechte Haltung?
 


Autor Mitteilung
Friesenmama
Boardmeister

Beiträge: 296


Gesendet: 11:28 - 26.09.2005

Hallo zusammen!
Mir kam da grad was in den Kopf, wozu ich eine Diskussion anregen möchte. Ich denke nämlich, dass man ein Pferd auch schlecht halten kann, wenn die äußeren Umstände stimmen. Ich kannte da mal eine, die kümmerte sich gut um ihr Pferd. Schmied, Tierarzt, viel Weidegang, neuer Sattel... alles da. Aber die beiden hatten einfach keine gemeinsame Sprache. Ich hatte den Eindruck, das Pferd wusste einfach nicht, was die Frau von ihm wollte und war völlig verunsichert. Es gab keine einheitlichen Kommandos "Fuß, Lotte! Lotte! Nu gib mir mal den Huf! *zieh am Fesselbehang* Lotte, komm, wir wollen Hufe auskratzen! *klopf ans Bein* Ey!!! Fuß jetzt!!!"

Laufen lassen auf der rechten Hand mit der Peitsche in der rechten Hand und sich wundern warum das Pferd immer wieder die Richtung wechseln will.

Pelham ins Maul und mit Alltagsfrust aufs Pferd und sich wundern, wenns anfängt zu tänzeln.

Massenhaft Leckerlis ohne Grund reinschieben und dann aufs Maul hauen, wenns an der Jackentasche zupft.

...

Ich möchte das Bewusstsein wecken, dass jemand seinem Pferd auch auf diese Art und Weise ganz schön das Leben versauen kann.

Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 11:56 - 26.09.2005

..kenn ich. Hab ich leider in der Familie auch...wobei da meines Erachtens nach auch die anderen Sachen nicht ganz ok sind.
Dieses "tausendwortefüreinesache" nehmen ist leider sehr verbreitet und das hab auch ich ganz früher falsch gemacht. Wenn einem das keiner sagt, merkt man es selbst oft nicht! Die Frage ist bloß, WIE sagt man es so jemanden...damit er es versteht.
Meinen Mädels erklär ich das immer so, dass sie sich vorstellen sollen, das Pferd ist ein gerade angekommener Ausländer - der kann keinen Brocken Deutsch und lernt nur, wenn man ihm immer die richtigen Vokabeln sagt. Nimmt man jedes Mal eine andere Erklärung, begreift der arme Kerl das nie...damit verstehen sie es ruckzuck und bemühen sich sehr!
Leonie
Birgit
Boardkaiser

Beiträge: 929


 

Gesendet: 12:34 - 26.09.2005

Sehen wir das nicht leider auch ständig im Umgang mit Hunden?

Ich stoße auch immer auf völliges Unverständnis, wenn ich versuche den Leuten sowas zu erklären.
Friesenmama
Boardmeister

Beiträge: 296


 

Gesendet: 15:03 - 26.09.2005

Hihi, inteerssante Parallele. Ein Pferdeguru sagte mal wir sprächen Chinesisch.
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 15:40 - 26.09.2005

@ Friesenmama

Interessantes Thema!

Filou
Boardkönig

Beiträge: 629


 

Gesendet: 17:06 - 26.09.2005

... und vermutlich für Pferde in Schulställen ein echtes Problem!
Erlebe gerade, wie ein junges Mädchen (mit die einzige, die leicht genug ist) das neue Shetty reitet. Andauernd wird er angeschrien und sie meckert,weil er nicht macht, wa sie will.
Denn es ist die Frage, ob ihm *steh* ein Begriff ist, ganz ehrlich... Ist es nichz auch unheimlich schwer, zu entscheiden, ob das Pferd einen veräppelt oder einfach nicht Bescheid weiß? Vor allem und beasonders, wenn es gerade einen Monat lang da ist?
Mir tat der kleine Kerl ein bisschen Leid. Habe das Mädel dann gebeten, doch mal etwas lieb mit ihm zu sein und nicht immer gleich total auszurasten, nur weil er nicht still steht. Von ihr kam natürlich das Argument, dass er doch gehorchen muss. Ich habe sie dann bloß gefragt, ob sie sich sicher ist, dass ihm dieser Befehl bekannt vorkommt... Sie hat immerhin drüber nachgedacht. Ob's besser geworden ist, weiß ich nicht. Glaube ich aber eher nicht...
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 17:58 - 26.09.2005

Wobei sich mir hier sofort die Frage stellt, warum man ein Kind (selbst noch Schüler in Sachen Pferd!) mit einem (neuen!) Pony alleine läßt.

Da würde ich der Leitung des Stalles schon einen erzählen...


Micheline
Boardkönig

Beiträge: 789


 

Gesendet: 23:36 - 26.09.2005

Oder die Leute die Ihren armen Pferde, Hund, Kinder pausenlos die Ohren vollquazzeln ( schreibt man das so?)

So ein Vollschichtgelabere registrieren die Zuhörer ja irgendwann gar nicht mehr!
Und dann wundern sich die Reiter wenn sie nachdem sie Ihren armen Pferd ne Stunde lang zugedröhnt haben dass die Vieher auf nichts mehr reagieren oder durchdrehen.

LG Micheline
ArabianHorsesCologne
Premium-User

Beiträge: 161


 

Gesendet: 11:52 - 27.09.2005

Gut aberman kann vom Tonfall her schon sagen ob ein Pferd reagiert oder nicht
Wenn ich mit meinen arbeite quatsch ich denen auch ab und an eine Frikadelle ans Ohr allerdings unterscheiden sich die Tonfälle dabei
Ich bin sogar überzeugt das Pferde das genau unterscheiden können
Wenn man aber alles in einemTonfall runterleihert ist es fast klar das das Pferd es nicht versteht
Stefanie das ist eben genau das warum die meisten Ponys so unerzogen sind
Natürlich können Kinder kein Pony erziehen aber dann wird das Pony lieber als Sausack abgestempelt
Friesenmama
Boardmeister

Beiträge: 296


 

Gesendet: 11:53 - 27.09.2005

Naja, quasseln tu ich auch viel. Weils mich beruhigt, ich anders atme, und dadurch auf Quasar einwirke. Wenn er z.B. vor einem Weidegerät scheut, dann lache ich, "ach, vor so einem dummen Ding hast Du Schiss? komm, wir gehen einfach weiter". Ich brauch das für mich, und was mir hilft, hilft Quasar auch.

"lieb sein" ist auch so eine bösse Falle. Ich glaube, man tut einem Pferde den größten Gefallen, wenn man konsequent ist, denn dann ist man berechenbar und transparent. Nur so kann ein Pferd lernen, was es darf und was nicht. Wenn ich huete beim Spazieren am Strick dulde, dass es Gras nascht, brauche ich mich morgen nicht zu wundern, wenn ich beim Führen lange Arme bekomme.

Meiner Ansicht nach isr es mein Job, meinem Pferd zu beweisen, dass ich es schützen kann. Dazu gehört auch, dass ich führen kann. Und dazu gehört es, klare Grenzen zu setzen.

Wir kommen übrigens mit 6 Worten aus: Komm, steh (auch fürs Hufe absetzen, steh ist steh) rüber, rum, zurück und Zungeschnalzen.

Wäre mal eine Überlegung wert, solche fixen kommandos in den Reitställen zu etwblieren, damit jeder mit den Schulpferden die gleiche Sprache spricht (ok, Worte sind nicht das wichtigste Element für Pferde, aber das wäre schon mal ein Anfang)
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 14:05 - 27.09.2005

@ Friesenmama


Eigentlich gab es diese fixen Kommandos alle schon in der traditionellen deutschen Reiterei - bevor plötzlich u.a. die ganzen Gurus wie Pilze aus dem Boden wuchsen und die bisher benutzte Sprache nicht mehr ausreichte ...

"Gib´ Huf"
"Haaaaalt"
"im Scheeeeritt"
"im Teeerab"
"zuuuuuurück"
"Steeeeh"
"(geh) rum!" waren allerorten gängige Kommandos, mit denen man sich prima verständlich machen konnte.


Das heutige Problem liegt vielleicht in der Andersartigkeit der Reitweisen, des Umgangs mit dem Pferd und der dazu gehörenden typischen Landessprache.

Plötzlich wurden Pferde aus Spanien und USA importiert, denen man das Leben leichter machen wollte, indem man sie mit ihren gewohnten Kommandos ansprach.
(Und vielleicht wollte auch der Reiter ein ganz klein wenig mit seiner Andersartigkeit glänzen?)


Bei den Isländern und polnischen Pferden hat sich das allerdings nie so ganz durchgesetzt ...


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