Dieser Zeitungsbericht erreichte mich heute per mail:



Muss das Heim für Tiere weg?
Dem Zufluchtsort für alte und kranke Vierbeiner droht das Aus

Auf dem „Gnadenhof“ im W. Ortsteil L. werden Tiere liebevoll betreut, die sonst nur noch den Schlachthof oder die Todesspritze zu erwarten haben.
Doch nach 15 Jahren soll Betreiberin F. (63) ihr Heim für heimatlose Vierbeiner nun schließen. Grund: Bei der Kreisverwaltung in W. hat man entdeckt, dass Baugenehmigungen für die Unterstände fehlen. Bisher hat das keinen gestört. Was mit den 40 Tieren passieren soll, die derzeit auf dem „Gnadenhof“ untergebracht sind, steht in den Sternen. Und auch für andere Vierbeiner, die niemand mehr haben will, dürfte es bald keinen Zufluchtsort mehr geben. Alles über das Heim für Tiere und wie F. das Aus verhindern will, auf Seite 3

Fortsetzung:
Schlachthof anstatt Gnadenbrot?
„Bauen im Außenbereich nicht erlaubt“: Landkreis will Zufluchtsort für alte Tiere verbieten:
Werden 40 Tiere Opfer der Bürokratie? Seit 1989 gibt F. auf einer zwei Hektar großen Weide im W. Ortsteil L. Vierbeinern ein Zuhause. Zum Beispiel der alten Stute „Mäxwell“. Friedlich grast sie neben dem auf einem Auge blinden Pony „Flori“. Hunde und Ziegen tollen umher. Eine Idylle. Die bald der Vergangenheit angehören könnte. Anfang 2004 flatterte F. ein Schreiben ins Haus, in dem der Landkreis monierte, dass „eine massive Einzäunung vorgenommen und außerdem diverse bauliche Anlagen ohne Genehmigung errichtet wurden“. Plötzlich nahm auch das Veterinäramt das Grundstück in Augenschein – übrigens ohne F. davon zu unterrichten. Dabei wollen die Fachleute festgestellt haben, dass die Tiere nicht ordnungsgemäß untergebracht sind. F. hat den Eindruck: „Der Gnadenhof soll weg.“ Doch er ist ihr Lebenswerk. Seitdem die Tierliebhaberin Ender der 80er Jahre ein Grundstück in L. erworben hat, um ausgestoßenen Vierbeinern eine Zuflucht zu geben, ist sie jeden Morgen um 6 Uhr dort, um die Tiere zu füttern. Nach der Arbeit als Arzthelferin in einer Praxis in H. kehrt sie sofort wieder zurück nach L. auf die Weide. Fast alles, was F. mit ihrer Arbeit verdient, gibt sie für ihre Lieblinge aus. Tierarzt, Nahrung und vieles mehr – pro Jahr fallen leicht um die 20.000 Euro an. Inzwischen bekommen neun Pferde, drei Schafe, zwei Heidschnucken, sieben Ziegen zwölf Katzen und acht Hunde ihr Gnadenbrot. Neben ihrem eigenen Grundstück hat die Tierliebhaberin eine weitere Weide gepachtet. Ein Leben ohne Vierbeiner kann sie sich nicht vorstellen und fragt sich, warum der Kreis nach 15 Jahren plötzlich einschreitet.
„Das Bauen im Außenbereich ist grundsätzlich nicht erlaubt“, erklärt Kreis-Sprecherin B. die Haltung des Landkreises. Nur durch Zufall sei man auf das Grundstück aufmerksam geworden. Mit Rücksicht auf die Tiere werde man aber nicht auf ein sofortiges Ende des „Gnadenhofs“ bestehen. Denkbar wäre eine Schonfrist von fünf Jahren. Ohnehin sei demnächst noch eine Besichtigung vor Ort mit der Eigentümerin geplant. Der Aufschub ist für die Betroffene nur ein schwacher Trost. „Was passiert mit den Tieren, die dann noch leben?“ Außerdem: Was wird in Zukunft mit ausgestoßenen Vierbeinern? F.: „Für die bleibt dann wohl nur der Schlachthof.“





Danke, Bianca!