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 Forum Index —› Pferdeschutz-Fall bearbeiten —› Anregung zum Thema PFERDESCHUTZ
 


Autor Mitteilung
Anonymous


Gesendet: 17:35 - 12.02.2003

Grausame, aber leider immer noch häufige Realität ist nach wie vor die Existenz von "Schinder-Ställen".

Wozu gibt es da Vet-Ämter, fragt man sich... Tja .. GUTE FRAGE!

Ich selbst habe vor einem Jahr ein Pferd, welches
zum Schlachter sollte übernommen. Dieses Pferd kaum aus einer Haltung, die erst auf den ZWEITEN Blick als "Schinder-Haltung" zu bezeichnen war. Mit 20 Jahren und kaputten Knochen sollte es dann "entsorgt" werden.
Damals bekam ich große Unterstützung durch die DVSP.

Letztendlich habe ich mich dann doch dazu entschlossen, die Verantwortung für dieses Pferd SELBST zu übernehmen (obwohl finanziell damals eigentlich gar nicht möglich). Aber es ging. Und ich habe es bis heute keine Sekunde bereut ... im Gegenteil! Aber diese Geschichte würde an dieser Stelle viel zu lange dauern ... meine Erfahrungen vielleicht ein andermal an entsprechender Stelle.

Mein eigentliches Anliegen:

Ich bin der festen Überzeugung, die Tierschutzarbeit am Pferd (wie Tierschutz überhaupt) darf nicht erst da beginnen, wo es für die Pferde schon meist zu spät ist.
Pferdebesitzer, die ihre Tiere misshandeln oder einfach nur schlecht halten, lassen sich in den seltesten Fällen überzeugen. Auch nützt es äußerst wenig, immer wieder Pferde aus solchen Ställen frei zu kaufen .. denn sie machen nur den Platz für einen Nachfolger frei (was natürlich nicht heißen soll, dass man Pferde nicht mehr retten soll!!!).

M.E. hapert es unter den "Pferdefreunden" gewaltig an folgender Aufklärungsarbeit:

Was ist ARTGERECHTE Pferdehaltung?
Welche Bedürfnisse haben Pferde?
Wie unterscheidet man einen guten von einem schlechten Stall?
Woran erkennt man das Leiden der Pferde?

Sind wir doch mal ehrlich:
Es leiden doch nicht nur Tiere, die aus schlechter Haltung kommen. Wie viele "Sportpferde" z.B. (bei denen nie jemand auf die Idee von Misshandlung kommen würde) landen mit 10 Jahren beim Schlachter?

Diese Aufklärung sollte schon bei den ganz kleinen Reitern
beginnen! Die sind nämlich die Zukunft unserer Pferde.
Und wenn diese Reiter noch zu klein sind, um das zu verstehen,
dann muss an deren Eltern herangetreten werden (die meist NULL Ahnung von Pferden haben).

Man überlege:

Gerade viele Kinder können das, was sie in solchen Ställen sehen
nicht richtig einschätzen. Sie wachsen mit solchen
"Verhältnissen" auf und empfinden diese als "normal". Hier sind
einfach die Erwachsenen gefordert.

Auch viele erwachsene Menschen wissen gar nicht um das Leid der Pferde.
Wenn ich allein bedenke, wie viele Reiter noch nicht einmal die
"Grundbedürfnisse" von Pferden kennen, dann wundert es mich nicht, das Schinder-Ställe immer noch "Einsteller" finden.

Wenn jeder einzige Pferdehalter für sich eine solche Schinderhaltung negiert (indem er eben NICHT solche Ställe durch Anwesenheit unterstützt), dann werden solche Ställe auch schnell von der Bildoberfläche verschwinden.

Wo niemand reitet oder sein Pferd einstellt, dort wird auch kein Stall mehr bestehen können.

Die Stallbesitzer werden somit gezwungen, ihre Pferde artgerecht zu halten und gut zu behandeln.

Gerade Kinder sind mutig und machen ihren Mund auf. Aber sie müssen auch wissen, was falsch und was richtig ist - genau, wie wir Erwachsenen.

Allgemein sollte die Menschheit nie aufhören, den MUND AUF ZU MACHEN ... denn wo nichts verschwiegen wird, da wird auch im Ernstfall gehandelt.

Wie wäre es mit Aufklärung in Schulen etc.? Vielleicht in Verbindung mit Diavorführungen .. ein Besuch auf einem Gnadenhof etc.? Wäre doch ganz einfach zu organisieren von Tierschützern.

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch eine willkommene Abwechslung für die Schüler wäre (vor allem in Grundschulklassen).
Ich stelle mir gerade die 6jährige Jenny vor, die ganz aufgeregt ihren Eltern zuhause berichtet, dass sie jetzt weiss, warum ihr Pferde permanente Verhaltensstörungen an den Tag legt.

Um zu HELFEN braucht es nicht immer GELD .. oft reicht gute Überzeugungsarbeit .. und die muss eben - wie schon gesagt - bei den ganz Kleinen anfangen! Menschen müssen für manche Dinge einfach sensibilisiert werden.

Vielleicht greift jemand diese Idee auf ... wenn nicht im großen, dann vielleicht hoffentlich im kleinen, privaten Rahmen.

Herzlichst
Betty
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 21:59 - 12.02.2003

Hallo Betty -

danke. Das kam offenbar aus vollem Herzen!

Herzliche Grüße!

Anonymous


 

Gesendet: 11:14 - 13.02.2003

Hallo Stefanie!

Ja, das kam wirklich aus vollem Herzen! Bin gerade wieder dabei, zwei Pferde vor dem Gang zum Schlachter zu bewahren ... und wieder ist es derselbe Stall, aus dem ich meine Stute habe. Ob es mir gelingen wird, weiss ich allerdings noch nicht so recht.

Diese Arbeit zermürbt einen einfach ... weil wie gesagt ... es kommen immer wieder neue Pferde nach. Und die Kinder springen durch die Stallgasse und wissen nichts von all dem Leid.
Einige "Einsteller" sehen die Missstände schon ... aber sie tuscheln nur hinter vorgehaltener Hand ... und vornerum kriechen sie den Stallbesitzern in den H...... (sorry)!

Eltern bezahlen viel Geld für Unterricht in Ställen, in denen weder "reiterliches Können", noch vernünftiger Umgang mit dem Tier gelehrt wird. Über allgemeines Hintergrundwissen ganz zu schweigen.

Na .. mal schaun .. werde mich in dieses Thema mal ein wenig mehr hineindenken und vielleicht ein vorerst kleines Konzept ausarbeiten. Vielleicht finden sich ja nach und nach "Mitstreiter".

Euch alles Gute für die weitere Arbeit!

Betty
Anonymous


 

Gesendet: 21:04 - 15.03.2003

Hallo Betty, ich finde Du hast völlig recht, in dem Schulpferdestall, einer der größten Reitställe in unserer Gegend, ging früher auch jedes "kaputte" Schulpferd zum Schlachter. Uns Kindern wurde immer erzählt, sie wären auf der Weide- Mitten im Winter? Irgendwann wurden wir dann auch mal stutzig, und schafften es 6 Schulpferde, die den gleichen Gang gehen sollten, zu vermitteln. Die Haltungsbedingungen waren Knastboxen, 2,50m mal 3m für ein Pferd manchmal bis 1,80m, (horror für jeden Schulpferdereiter sein Pferd darin zu drehen, eins hat mich als Kind mal übel zwischen die Stäbe gequetscht, da es einfach nicht rum kam), und täglich bis 6 std. Unterricht in der Halle. Die Pferde wurden teilweise um 22 Uhr noch geritten. Sie durften sich NIE frei bewegen, geschweige denn auf die Weide. Ein freigekauftes Pferd hat nach 8 Jahren Betrieb gar nicht mehr gewußt daß man das grüne Zeug auf dem Boden überhaupt fressen kann! Die Pferde "hielten" nie lange, die meisten waren nach 2 jahren platt, und gingen dann zum Händler oder Schlachter. Für mich war es Horror. Mein Mann und ich führen selber einen Reitschulbetrieb, wir haben 8 Rentner (von 20-35 Jahren), die bei uns alt werden, und immer noch schonend eingesetzt werden, die Kinder lernen von klein auf, was ein Pferd für Bedürfnisse hat, ... Unsere Pferde sind jeden Tag auf dem Paddock, im Sommer auf der Weide, haben große offene Boxen oder Offenstall/Laufstall, und ich muß sagen, es geht auch anders! Alle unsere Tiere sind ruhig und ausgeglichen, obwohl sie nicht immer so waren. Wir haben auch oft total versaute Pferde übernommen, mehrere Schlachtpferde, die nur mit viel Mühe und Geduld wieder hinzukriegen waren. Ich hasse Reitställe die nur aus reiner Profitgier Pferde quälen und ausnutzen und nachher schlachten lassen. Leider gibt es davon viel zu viele. Lg Ellen
Anonymous


 

Gesendet: 10:01 - 16.03.2003

Hallo Betty, woher kommst du?
Vielleicht kann dir ja der ein oder andere mit den Schulis weiterhelfen, denn gemeinsam ist man ja bekanntlich stärker!!!!

Wir sind derzeit dabei deine o.g. Vorschläge zu realisieren. Angefangen von "Unterrricht" für Schüler über Ponyarbeit mit Kindern und wir sind dabei einen Hof aufzubauen bei dem alles stimmt! (Boxen mit mind. 3X4m, Paddock, Weiden usw. usw.)
Du hast nämlich eindeutig recht!!!!
Angefantgen über die Oma die meint sie müsse die Pferde füttern - und das mit Kuchen etc. über die Kinder die auf die Weide rennen um die Pferde zu streicheln und sich dabei in Gefahr bringen bis hin zu Schulklassen die das Thema Pferd durchnehmen und eine Chance bekommen mal das Lebewesen Pferd live zu erleben! Da kommen dann schon mal Aussagen zustande wie: Das habe ich aber nicht gewusst!... Gut dass sie das sagen, ich dachte immer.... usw..

Normalerweise müsste es für Lehrer, Interessierte usw. einen Ansprechpartner geben und der müsste eine Art verteilerliste haben, mit Leuten, die mal bereit wären mit ihrem Zotti "Theorie live" abzuhalten!
Ich nehme dazu mein Pferdi mit, und stelle es vor, dann die Theorie mit vorführung der Gangarten usw., anschließend missvertsändnisse klären(z.B. Cowboys schießen doch auch mit der Pistole, warum darf ich das nicht wenn ein reiter vorbeikommt????), Fragen klären(Hab da ws nicht verstanden... Wie war das nochmal???)
und dann auch mal anfassen des Pferdes, spüren , Hautkontakt, mal "Dumme Fragen" unter 4 Augen stellen dürfen usw.

Leider habe ich festgestellt, dass die Fn da sehr unzuverlässig ist!
Denn bein denen bekommen eben die bei die o.g. "Schinder" eine Trainerlizenz usw. und werden dann als Lehrmeister empfohlen!!!

Vielleicht könnten wir das ja mal gemeinsam ins Auge fassen und eine Homepage zu diesm Thema ertsellen???
Denn wer an Tierschutz interessiert ist, muss an Aufklärung und einem freundlichen Auskommen mit den "Nichtreitern" interessiert sein. Nur so kann Tierschutz funktionieren!!!

Ein anderer Aspekt wäre das schreiben vonm Leserbriefen an Zeitungen dazu aber mehr unter: pferde-leserbriefe.de

Gruß Gabriela
Anonymous


 

Gesendet: 21:37 - 16.03.2003

Hallo also bei uns wird (Gott sei Dank) auch schon mal vom Kindergarten nachgefragt ob wir nicht mal mit den Pferden vorbeikommen und den Kindern den richtigen Umgang mit den Tieren erklären können.Aber das wird wohl die absolute Ausnahme sein .Ich finde es grade bei so kleinen Kiddis sehr wichtig das sie wenn Interresse da ist alles erklärt und gezeigt kriegen.Auch ich kenne Ställe die Sterne haben und bei genauerem Hinsehen kommt einem das kalte Grauen.Wie oben angesprochen viel zu kleine Ställe , bis oben vergittert Keine oder Mini Fenster und von der Stallluft ganz zu schweigen!Den Kindern werden die Pferde gesattelt und geputzt vor die Nase gestellt da man in den Boxen wirklich auf der Hut sein muß.Wo bleiben da die Grundsätze?So lernen die kleine den richtigen Umgang bestimmt nicht sondern höchstens das Pferd als "Sportgerät "zu sehen, das danach einfach wieder abgestellt wird wie ein Spielzeug!!! Liebe Grüße und viel Kraft für alle die versuchen daran was zu ändern.
Andrea.Treml@t-online.de
Betty
Stamm-User

Beiträge: 55


 

Gesendet: 12:22 - 17.03.2003

Hallo!
Diesmal bin ich auch "angemeldet"! *gg*
FREUE MICH RIESIG, dass mein kleiner Beitrag auf Resonanz gestoßen ist! :o))

An Gabriela:
Ich komme aus der Nähe von Bonn! Wo kommst Du her?
Schreib mir doch einfach eine Mail unter betty_2000_de@yahoo.de.

Vielleicht können wir ja mal Tel.-Nr. austauschen!

Ach ja .. und zum Thema Kindergarten: Denke, da muss man die Kindergärten (wie auch die Schulen) eher ansprechen. Von allein haben die eher selten solche Ideen.
Mein Freund hatte eine super Idee, wie man spielerisch das Thema "artgerechte Pferdehaltung" mit KASPERLETHEATER vermitteln könnte (z.B. Boxenpferd führt Gespräch mit Kasper und klärt ihn auf, wie es sich in der Box fühlt und wie es eigentlich leben müsste. Im gegenzug dazu bietet es Kasper an, für einen Tag in der Box zu leben etc.). Fand ich eine suuuuuper Idee! :o))

Viele Grüße
Betty
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 13:30 - 03.04.2003

Hallo Betty,

tolle Brief!.

Leider ist eine kleine Schönheitsfehler dabei. Die "schlechter" SB's werden nur noch die Eintellpreis nach untern schrauben und dann geht alles von Vorne Los. Ist Ja nur meine meinung.

Ein schönen Tag,

Richard

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