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 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› An die Mütter mit eigenem Stall...
 


Autor Mitteilung
monika
Stamm-User

Beiträge: 35


Gesendet: 09:59 - 17.08.2004

Hallo Zusammen

Ich würd gern mal die Meinung von erfahrenen Müttern mit Stall hören... Mein Traumziel ist es, einen eigenen Stall mit 4 Pferden zu haben. Die Abklärungen, ob wir einen bauen dürfen sind gemacht, das Land können wir günstig kaufen, das Projekt steht. Wir planen 4 Boxen mit Direktzugang zur Weide, die man je nach Bedarf öffnen kann oder eben auch so gestalten könnte, dass jedes Pferd seine eigene Box mit Weide hat. Ich hätte mein eigenes Pferd und drei Pensionspferde. Somit würde sich der Stall selber finanzieren. Zum Ganzen ist es eigentlich gekommen, weil ich mein Pferd Wohl oder Übel aus finanziellen Gründen verkaufen müsste, wenn wir eine Familie gründen. So jedoch, könnte ich ihn behalten. Ich würd ja alles tun, um mein Pferd behalten zu können! Nun haben mir aber schon viele Leute gesagt, dass ich da wohl ein bisschen blauäugig bin, was den Zeitaufwand angeht. Mit Baby und 4 Pferden (es könnten ja am Anfang auch nur 2 sein) sei ich überlastet. Und wenn dann noch ein zweites Kind dazu kommt sowieso. Ich kann mir das irgendwie nicht so vorstellen. Das sollte ja nun wirklich möglich sein, nicht? Ich frage mich ernsthaft, wie es denn die Bäuerinnen schaffen, den Hof in Schwung zu halten und dazu noch 5 Kinder grosszuziehen... Bin ich wirklich so naiv? Wie Zeitaufwendig ist so ein Stall denn wirklich? Ich rechne jetzt mal mit 3 bis 4 Stunden Arbeit täglich.

Danke für eure Meinung.
Monika
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 10:20 - 17.08.2004

Hallo Monika -

wir haben selbst keine Kinder, beobachten aber bei vielen Freunden/Bekannten wie es so läuft mit Pferden UND Kindern.

Oft ergibt sich der Eindruck, daß, wer ohnehin das Interesse am Pferd verloren hatte, die Schwangerschaft als willkommenen Anlass nimmt, das Pferd endlich "ohne schlechtes Gewissen" verkaufen zu können.

Die anderen managen alles wie gehabt - nur, daß man für vereinzelte Aufgaben eine vorübergehende/andere/vereinfachende Lösung sucht.
Gewöhnlich sind das aber auch Leute, die schon immer eine gewisse Anzahl Pferde/Tiere zu betreuen hatten und sich in dieser Beziehung bei allen Beteiligten eine gewisse Routine eingestellt hat/te.
Wenn Du einen Tagesablauf mit Kind UND Pferden neu erarbeiten willst - dann könnte sich das als schwierig herausstellen.
Außerdem weißt Du noch nicht, welche besondere Aufmerksamkeit vielleicht Dein zukünftiges Baby durch nicht vorhersehbare Ereignisse erfordert.

Ein ganz wichtiger Punkt scheint mir daher zu sein: gute, zuverlässige Freunde zu haben und eine Familie, die hinter Dir steht und Dich in Zukunft nicht nur als "Muttertier" sondern auch als Mensch mit eigenen Bedürfnissen sieht. Eine Familie, die erkennt, daß ein entspannender Ausritt auf eigenem, zuverlässigen Pferd Deinem Kind eine gesunde, ausgeglichene, zufriedene Mutter beschert.
Mel
Boardmeister

Beiträge: 348


 

Gesendet: 10:27 - 17.08.2004

Also das kommt immer ganz drauf an, wie engagiert man ist. ich habe derzeit 10 Pferde um die ich mich in meinem Offenstall kümmere. Ich bin im Sommer allein 2 Stunden täglich damit beschäftigt die Koppeln abzuäppeln (den Fahrtweg zwischen Hengsten und der "normalen" Herde nicht mitgerechnet)dann werden alle bekuschelt, ich habe dazu noch drei die regelmäßig Medikamete brauchen und solche Dinge. da kommen ganz schnell mal Vier Stunden zusamnne, aber dann bist Du sicher noch nicht geritten. Es ist viel Arbeit, keine Frage, aber Wenn Dir Dein Pferd so wichtig ist, dann wirst du sicher abwägen können, ob es Dir das wert ist. Was allerdings fast nie ohen Reibereien abgeht, sind die Einsteller!!! Da muss man schon das eine oder andere Mal extrem zurückstecken und kompromisse schließen. Aber wenn Du das Glück hast wie ich fast ausschließlich ( bis auf eine Ausnahme)nette Menschen um Dich zu haben dann kann ich Dir nur dazu raten. Es ist einfach ehrrlich morgens dieses "Konzert" der freudigen Erwartung zu hören. Und das sogar im Sommer, wo gar nicht zugefüttert wird, sonder morgens nur gekuschelt und Beine gezählt werden... Es sit einfach herrlich!!! Ich mache das jetzt seint Dezember 2003 und habe noch nicht eine Minute bereut. Auch wenn ich zugeben muss, dass meine reilterlichen Aktivitäten schon weniger geworden sind.
blue
Boardmeister

Beiträge: 493


 

Gesendet: 11:12 - 17.08.2004

Bin auch eine Mutter mit eigenem Stall
Und kann dir nur sagen, es ist machbar, wenn man WILL!
Du musst Dir nur klar sein, das sich dein komplettes Leben ändern wird.
Nicht nur das das Baby dich nachts wach hält, nein, Du musst auch, wenn es schläft früh raus um die Pferde zu versorgen.
Es ist nicht alles Gold was glänzt und im Winter gibt es schönere Beschäftigungen als Wassereimer schleppen.
Wenn Du eine Familie und oder gute Freunde hast, die ohne wenn und Aber hinter dir stehen, die auch mit anpacken, wenn andere ins Freibad gehen, hast du die "halbe Miete".
ALLEIN ist es gerade mit Baby nicht zu schaffen.
Auch kann es ein Trugschluss sein, das sich der Stall selbst finanziert. Wenn z.B. neue Zäume gezogen werden kostet das sehr schnell ein paar Hundert Euro.
Was ich nicht verstehe, Du musst dein Pferd verkaufen, wenn Du keinen eigenen Stall hast....?
Warum? Wenn Du keinen eigenen Stall hast, kannst Du die Zeit, die Du fürs Pferd hast, mit deinem Pferd verbringen.
Liegt es am Geld? Ein eigener Stall kostet immer Geld :-(
Ich habe mich mit Kleinkind auf das Abenteuer eigener Stall eingelassen, hatte aber viele fleißige unermüdlich Helfer (an dieser Stelle DANKE PAPA, DU BIST DER BESTE!!!)
Ohne die ich es nie geschafft hätte.
Hast Du alle eventuellen Probleme abgeklärt? Was oder wer kümmert sich um das Kind wenn Du in den Stall musst? (Kinder werden krank)
Gruß, Blue
PS: habe am Samstag nach Wochen zum ersten mal wieder im Sattel gesessen
Garfield
Power-User

Beiträge: 148


 

Gesendet: 11:26 - 17.08.2004

Bin auch Mutter von 2 Kindern und hab 4 Pferde zu versorgen.Also leicht ist nicht grad immer alles unter einen Hut zu bringen. Aber wenn der feste Wille da ist ist es zu schaffen. Du mußt dir aber auch im klaren sein das manchmal der innere Schweinenhund sich meldet (zum Beispiel Sonntag mal lange ausschlafen) ist dann nicht mehr drin. Wenn meine Pferde zB nicht morgens um 7 ihr Heu bekommen wird im Stall solang randaliert bis ich aufsteh und meine Rasselbande versorge.Hast du Freunde auf die du dich wirklich 100% verlassen kannst wenn du zB mal ein paar Tage wegfahren willst oder mit Grippe oder so ans Bett gefesselt bist?Es ist eine große Verantwortung aber ich würde es jederzeit wieder tun.
monika
Stamm-User

Beiträge: 35


 

Gesendet: 12:27 - 17.08.2004

Glücklicherweise wohnt fast die gesamte Familie im gleichen Dorf. Ich kann das Baby sicher gut mal abgeben. Meinem Mann ist es sicher auch klar, dass er mit anpacken muss, wenn er abends nach Hause kommt. Auch denke ich, dass eine Ferienablösung machbar ist, da die meisten Kinder in der Familie zwischen 10 und 15 Jahren alt sind und natürlich Pferdefans sind... Von daher hab ich sicherlich Unterstützung. Auf wen am Ende sicher Verlass ist, werd ich wohl erst sagen können, wenn es drauf an kommt. Dass ich sicher nicht mehr so reiten kann wie jetzt, ist mir leider auch klar, nur verkaufen, das kann und will ich nicht. Wär wohl das Schlimmste, das mir passieren könnte, wenn ich mein Pferd hinter der Verladerampe verschwinden sehen würde. Mir ist auch der Umgang mit dem Pferd sehr wichtig. Dann könnt ich auch mit dem Reiten zurück stecken. Einfach nur mit dem Pferd zusammen zu sein, gibt einem ja schon eine Menge Kraft. Ohne Stall verkaufen müsste ich ihn, da es hier in der Schweiz schnell sehr teuer kommt. Ich zahle momentan 600 Franken Stallmiete. Ist für unsere Verhältnisse sehr billig. In jedes Loch stecken will ich ihn sowieso nicht. Die Haltung ist super. Box mit Direktweidezugang. Die Weide für ihn alleine ist 18x85 m gross. Kraftfutter kostet extra und der Hufschmied kommt auch noch dazu. Somit bin ich schon bei 750 Franken Fixkosten. Dann noch was für den Tierarzt auf die Seite legen... Alles in allem wohl ein bisschen viel für eine Familie mit einem Einkommen. Wenn ich dann auch noch Arbeiten gehe, bleibt fürs Pferd gar keine Zeit mehr. Ausserdem ist der Anfahrtsweg 15 Minuten in den Stall. Ich hab mir nur gedacht, dass wenn ich einen eigenen Stall habe, ich dann auch was von meinem Pferd habe. Ich seh ihn täglich, kann mich um ihn kümmern, auch wenn ich nicht reiten kann. Hab mir dann ausgerechnet, dass wenn ich 3 mal 600 Franken Miete rein bekomme, der Stall sich von selbst tragen könnte (Material, Strom, Wasser, Miete für die Bank, Abzahlung). Klar ist die Arbeit nicht bezahlt.

Ich bin absolut nicht Willens mein Pferd jemals aufzugeben. Denke, das würde früher oder später zu einem riesen Familienkrach führen. Dann lieber keine Kinder... Ich weiss nicht, ob mich das Mutter sein so ausfüllen kann, dass ich mein Pferd nicht vermissen würde. Ich will nur nicht in was reinrennen, wo ich dann nirgends mehr gerecht werde. weder meiner Familie noch den Pferden. Scheiss biologische Uhr... warum kann es nicht einfach so weitergehen....
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 14:43 - 17.08.2004

Da sagst Du was...
Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 14:53 - 17.08.2004

*meld*...also ich grübele auch. Habe meine drei Pferde hinter dem Haus als Selbstversorger stehen und denke scharf darüber nach, ob sich das irgendwann mit einem Kind verträgt. Mein Mann nimmt mir schon viel Arbeit ab, vor allem die Kraftakte.
Finanziell wirds dann auch super eng, da wir das Häusschen mit dem großen Garten ja auch noch bezahlen müssen.
Ich habe aber im Bekanntenkreis einige Mütter mit Kind/Kindern, die das mangagen. Man sollte sich einfach nicht zuviel Stress machen, denke ich. Fünf mal gerade sein lassen und nicht versuchen die perfekte Mutter UND Pferdeflüsterin zu sein. Notfalls reitet man halt mal eine Weile seltener...solange das Pferd genügend Auslauf und Kumpels hat, wird es das sicher verschmerzen.
Ich würde es machen - wenn Du Dich zumindest auf die Kinderbetreuung gelegentlich verlassen kannst. Ich habe hier leider keinen in der Nähe und meine Eltern wohne 30km weit weg...das wird dann schon schwieriger.
Halte Dir die Daumen!
LG
Leonie
enjoy
Boardkönig

Beiträge: 627


 

Gesendet: 16:01 - 17.08.2004

Alles ist machbar wenn man will.

Nur, muss ich mal ganz ehrlich sagen das ich in genau einem Jahr ganze 3-mal auf eins meiner Pferde gesessen habe.

Anfangs hatte ich auch eine Einstallerin mit drei Pferden von der ich mich aber schon nach nur drei Monaten getrennt habe *dreikreuzzeichenmach* hatte nur noch magenschmerzen und bin erst abends zum Stall wenn ich mir sicher war das keiner mehr dort ist.

Ich bin täglich ca, 2-3 Stunden am Stall mit normalen Arbeiten beschäftigt, ohne auch nur etwas ausser Reihe zu machen. Wenn so etwas anliegt bin ich dann ca. 6 Stunden dort.

Hinzu kommt noch das Du gerade mit einem Baby doch sehr an die zeiten gebunden bist wo das Kind gefüttert usw. werden muss, mit Baby würde ich das nicht so auf die Reihe bekommen.

Denk bitte daran das Du auch einkaufen musst, den Haushalt, die Wäsche alles muss gemacht werden.

Klar ist es ne Sache des Managements, aber dafür brauchst du zuverlässige Leute. Die sind leider selten. Einsteller bringen immer Ärger, das solltest Du bedenken, wenn Du täglich eine ganze Stunde hinter Deinen Einstellern herräumen musst fehlt dir irgendwo die Zeit für andere Dinge die wichtig sind.

Ich würde es mir ganz genau überlegen.

LG
monika
Stamm-User

Beiträge: 35


 

Gesendet: 16:38 - 17.08.2004

Na, also doch blauäugig... hört sich alles nicht so toll an. Da bleibt also noch die Variante mit dem Bankraub... oder ich schmeiss meinen Freund raus und such mir einen Millionär... oder ich sag die Hochzeit ab und bleib den Rest meines Lebens Single mit Pferd und Katze...

Einen eigenen Stall ohne Einsteller, die das Ganze mitfinanzieren, ist eben auch zu teuer.
minni
Power-User

Beiträge: 106


 

Gesendet: 16:59 - 17.08.2004

Vielleicht überlegst du dir mal ob du dir eine Reitbeteiligung zulegst die einen Teil der Kosten trägt.Das wäre doch die beste Lösung,du wärst finanziell entlastet und hättest noch genug Zeit für das Baby.

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