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 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› Hilfe gegen koppen!!!
 


Autor Mitteilung
Sabrina
Boardmeister

Beiträge: 335


Gesendet: 09:50 - 09.06.2004

Hallo
Kann mir jemand nen guten Tip geben wie ich einem Pferd das Koppen ganz schnell wieder abgewöhnen kann???
Er koppt noch nicht lange (hab es letzte Woche das erste Mal gesehen), bis jetzt hat er immer nur mit allem Möglichem gespielt d.h. überall reingebissen und rumgeknabbert. Da war es egal ob es der Führstrick, der Futtertrog oder ein Jackenärmel ist. Aber wie gesagt letzte Woche hab ich das erste Mal gesehn wie er sich am Futtertrog einhakt und auch richtig schluckt. Ich denke das Problem ist das er die letzte Zeit sehr viel in der Box stand. Eigentlich wollte ich ihn ja in einen Offenstall stellen, aber da ist bei uns irgendwie nix gescheites zu finden. Und da wo er jetzt steht gab es Probleme mit dem zusammenstellen der Pferde. Aber das ist jetzt soweit geklärt und er kommt den ganzen Tag raus. Aber sobald er abends in der Box steht legt er los. Er macht es auch wenn jemand bei ihm steht. Wenn er keine Karotte oder Leckerli bekommt dreht er sich um und koppt munter drauflos. Jetzt hat mir jemand gesgat ich soll was schrfes (wie Sambal Olek) auf den Futtertrog schmieren. Wenn das aber soviel hilft wie das Zeug das man gegen Nägelkauen aufschmiert war das wohl ein Schuss ins Ofenrohr. Hat von Euch jemand Erfahrung mit Koppern?
Gruss Sabrina
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 10:47 - 09.06.2004

Uuuuuh - unschönes Thema!

Jetzt wird es aber wirklich Zeit, daß die Haltung massiv geändert wird.
Wenn es Probleme mit der Eingliederung oder Herdenzusammenstellung gab, ist es möglich , daß das Pferd unter Stress steht.
Wobei wir wieder beim Thema wären:
Stress kann bei Pferden Magengeschwüre hervorrufen.
Kopper leiden häufig an Magengeschwüren.

Boxenstehen bedeutet elende Langeweile und mangelnde Bewegung (auch für Magen und Darm) und man sucht als Pferd verzweifelt nach einer Lösung: Koppen.


Wir hatten die Diskussion schon vor einiger Zeit hier im Forum:
Wird das Koppen ausgelöst durch Magen-/Darmprobleme des Pferdes oder werden diese Probleme durch das Koppen ausgelöst?

Koppen gilt als schwere Verhaltensstörung.
Die einzige Chance, das Koppen einzudämmen, ist eine massive Veränderung der Haltungsbedingungen und der Zeit, in der man sich mit dem Pferd beschäftigt.

Wie wird das Pferd gefüttert?
Ist es lange genug mit Fressen beschäftigt und somit abgelenkt?

Lass´ bitte, bitte die Finger weg von den ganzen Hausmittelchen und einem Kopperriemen.
Versuche die Ursachen zu finden und abzustellen, denn es gibt nichts, was Pferde "einfach so" tun - sie haben für alles einen Grund.
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 11:05 - 09.06.2004

Hallo Sabrina,
Koppt er wirklich?. Schlurft er Wasser oder ist es Geräuschlos wenn er trinkt?.
Ich zittere eine kleine Teil von ein Artikel von Prof.Dr.Klaus Zeeb, Fachtierarzt für Verhaltenskunde, Tierhygenischen Institut Freiburg.
"Als auslösende ursachen sind Deprivation, ungenügende Beschäftigung, Futterungsfehler, mangelhafte Stallklima und Ausbildungsfehler anzusehen". Er schreibt weiter das Koppen häufige vorkommt bei handaufgezogenem als von mutteraufgezogene Fohlen.

Du schreibst das er in der letzte Zeit sehr lange in der Box stehen musste. Ich würde Dir raten, wenn möglich, viel mit ihn zu beschäftigen, ihn zu bewegen auf der Longe oder Frei damit er einen Aufgabe hat. Reiten noch besser wenn er reitbar ist. Psyuedokoppen gibts sehr oft bei Pferde die Boxengefängene sind und meine persönliche Meinung dazu ist das es eine andere Art von Weben ist.
Ich kannte ein Fall von einer Kopper, einer Hannoveranerwallach der nur benutzt würde in eine Reitschule als Zugpferd in ein Zweiergespann. Er hat bestimmt 5 jahre lang gekoppt und ist als Beistellpferd, nur leicht Reitbar verkauft wegen seiner Alter von 19 Jahre. Er ist jetzt zusammen mit ein andere Wallach, wird fast täglich ausgeritten zusammen mit der andere Wallach, und er koppt jetzt nicht mehr. Wenn es erst seit eine Woche aufgetreten ist, denke ich wird mit viel beschäftigung das problem schnell gelöst werden.

Schönen Tag, Richard
Sabrina
Boardmeister

Beiträge: 335


 

Gesendet: 11:10 - 09.06.2004

Ja er hat schon lange genug zu fressen (was man ihm auch ansieht). Die Pferde stehen alle auf Stroh er kann also ständig rumknabbern. Das mit der Eingliederung war nicht das Problem. Bei uns stehen zwei Hengste und da war es schwierig zu organisieren das alle rauskommen aber die Hengste nicht neben den Stuten. Und die zwei Hengste geilen sich nach kurzer Zeit gegenseitig so auf das man sie nicht zusammenstellen konnte. Jetzt hatten wir versucht meinen mit einem der Hengste zusammenzutun. Das ging anfangs gut nur sieht der jetzt anscheinend nen Konkurenten in dem Wallach und jagt ihn über die Koppel. Das Problem ist das die ganze FLäche in kleinere Koppeln abgetrennt ist. Normalerweise stehen immer zwei auf einer Koppel zusammen. Jetzt steht halt der eine Hengst auf der einen und mein kleiner dicker auf der anderen Koppel. Ich weiss es ist nicht gerade das gelbe vom Ei wenn er alleine steht aber der eine Hengst jagd ihn und der andere Hengst ist so Hormongesteuert (kein Wunder wenn sich die Besitzerin wochenlang nicht blicken lässt...) das man ihn nicht mehr einfangen kann. Der rennt den ganzen Tag wie irrer von einer Ecke in die andere - es könnte ja ne Stute kommen... Und die Besitzerin selbst kümmert sich nicht darum. Ich kann den SB gut verstehen das er sagt er hat keine Lust nach nem anstrengenden Tag noch ne Stunde das Pferd einzufangen. Wenn es bei einer Stunde bleibt wir haben letztens zu dritt versucht ihn mit Futter und ähnlichem anzulocken. Der reagiert nicht mal auf uns, er rennt einfach nur.
Hab mir schon überlegt nen Spielball oder so mit in die Box zu zun. Damit er sich so noch beschäftigen kann. Er ist ca 6 Jahre und ich denke er will spielen. Denn jetzt kommt er ja den ganzen Tag raus und hat auch erst jetzt angefangen zu koppen nachdem er regelmässig auf der Koppel ist.
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 11:35 - 09.06.2004

Mit 6 Jahren ist er erst in Pflegelalter Sabrina. Er hat Power und muss täglich was tun. Vieleicht hat er jetzt der Freiheit geleckt und möchte nicht mehr rein in seinen Box.

Zur, " Er macht es auch wenn jemand bei ihm steht. Wenn er keine Karotte oder Leckerli bekommt dreht er sich um und koppt munter drauflos." Versuche wenn möglich, ihn zu beobachten ohne das er Dich sehen kann. Unser Lanka hat es an ihr wenn sie aleine steht, zu weben. Naturlich wird sie dann getröstet(von Mensch beschäftigt) aber nutzt es aus. Wenn sie als erstes rein kommt machen wir es so das sie Kraftfutter und Heu bekommt und dann gehen wir sofort. Heimliche beobachtungen haben gezeigt das wenn niemand da ist, Webt sie ganz kurz und dann, vergnügt ihr Heuration widmet.
Richard
Sabrina
Boardmeister

Beiträge: 335


 

Gesendet: 12:10 - 09.06.2004

Danke Richard. Ich habe es schon versucht wenn ich mich "verstecke" er macht es auch dann. Das er im Flegelalter ist merk ich jeden Tag aufs Neue. Er hat ausser Blödsinn nur Blödsinn im Kopf. Wenn ich denk er wird jetzt gleich davonschiessen weil er wieder mal schiss hat macht er natürlich genau das Gegenteil. Z.B. wenn ich nen Stuhl hinstell un, ohne Sattel, raufzukommen dreht er sich um nimmt den Stuhl ins Maul und schleudert ihn durch die Halle- findet er irgendwie klasse.
Beim Trinken hab ich ihn nicht beobachtet. Er geht nur immer zum Wassereimer und schlabbert so drin rum das das Wasser nur noch so spritzt.
Ich würde ihn ja gerne ganz auf der Koppel lassen, aber wenn er da alleine steht wird es ihm auch zu langweilig und er büchst wieder aus. Was auch ein Grund war warum er längere Zeit drinnen bleiben musste. Nach kurzer Zeit war es ihm zu blöd auf nem eingegrenzten Stück zu stehen und ist zwischen den Litzen durch. Und alle hatten Angst vor meiner wilden Bestie!!! Derweil ist er ein ganz lieber, er hat halt Flausen im Kopf und warum sollte er die nicht haben- das macht doch gerade einen Charakter aus, oder?!? Und die einzigen die bereit sind ihre Pferde mit meinem zusammenzustellen sind die beiden von den Hengsten. Alle anderen wollen ihre Pferde nicht von den anderen wegstellen oder haben angst das mein "ungehobelter Bock" ihrem tollen Tier was tut. Reiter sind ein komisches Volk!!!
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 12:11 - 09.06.2004

Die Mutter meiner kürzlich verstorbenen alten Dame war ebenfalls ein Kopper.

Sie hatte bis zum fünften Lebensjahr schon sieben mal den Besitzer gewechselt!

Es gab nichts, was sie vom Koppen abgehalten hätte, außer genügend Beschäftigung.
Sie nutzte auch die Weidepfähle der fettesten Weiden zum Koppen...

Bei ihr war dieses Verhalten schon "eingebrannt" - deshalb denke ich auch, wie Richard schon sagte, wenn Du jetzt schnell handelst, hast Du noch eine Chance, das Ganze im Rahmen zu halten.
Sabrina
Boardmeister

Beiträge: 335


 

Gesendet: 12:55 - 09.06.2004

Das war auch mein Gedanke. Wenn ich ne Chance habe das ganze wieder abzuschaffen dann jetzt. Ich hätte es ja fast gar nicht gemerkt. Er spielte schon immer mit dem Futtertrog oder dem Salzlecksteinhalter (mich wunderts das er den mis jetzt noch nicht abgerissen hat oder zumindest den Salzleckstein rausgeworfen hat). Ich denke auch das ich selber schuld bin. Ich hab grad sehr wenig Zeit. Und als ich ein paar Tage nicht da war hab ich es danach gesehen, das er nicht nur "rumspielt" sondern diesmal auch schluckt. Bei seiner Vorbesitzerin hat er es gut gehabt. Aber die hat ihn damals nur gekauft weil ihre Tochter ein Fohlen hatte und ihre Freundin wegzog und ihr Fohlen mitgenommen hat. Also musste ein Spielkamerad für die Kleine her weil sie sie nicht alleine stehen lassen wollten. Viel Ahnung von Pferden haben die nicht. Als ich sie fragte ob sie ihn hat impfen lassen und wenn ja wann kam als Antwort: "Er war auch so immer gesund warum sollte ich ihn impfen lassen?!?...." Wie oft er den Besitzer gewechselt hat weiss ich nicht. Aber von damals denke ich nicht das die Kopperei kommt. Sonst hätte er es ja schon früher getan und nicht erst jetzt angefangen. Ich denke ihr habt recht er braucht Arbeit und Bezug. Ich hab ihn jetzt ein gutes halbes Jahr und er ist schon total auf mich fixiert. Ich kann inzwischen fast alles mit ihm machen und er wiehert mir zu wenn ich komm (ein schönes Gefühl )
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 13:18 - 09.06.2004

Sabrina,
toll das Du der schuld bei Dir süchst. Hut ab!. Die Vorbesitzerin von unser Stute hat mir geraten sie 3 stunden am Tag zu reiten, streicheln, longieren und sonst was. Könnte ich naturlich nicht, aber habe überdurchschnittlich viel Zeit mit ihr beschäftigt. Tue Dein Beste in die Richtung. Das er wiehert wenn Du kommst ist eine tolle Zeichen. Denke es geht schnell, seiner Langeweile aus seiner System zu treiben.
laura.21
Power-User

Beiträge: 150


 

Gesendet: 16:13 - 09.06.2004

ja,nun muß ich auch noch meinen Senf dazugeben.Also ich habe 2 Kopper in der Herde,der eine ein ehemaliges Springpferd,der andere ein Blüter von der Rennbahn,beide leben bei uns draußen und ständig in der Herde.Ganz aufgegeben haben sie es nicht aber beide Koppen kaum noch(wobei der Blüter den ganzen Tag mit einem Kopperriemen versehen war beim Vorbesitzer in der Box)gesundheitliche Nachteile habe ich nicht feststellen können.Steffi hat recht ganz wichtig ist eine schnelle umstellung in ne Herde und Offenstall,er wird das vielleicht nicht ganz lassen,aber es wird weniger werden.Wie gesagt Nachteile haben unsere nicht wedr dünn noch Kolik oder so was.
Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 16:59 - 09.06.2004

*meld*! Mein Kopper lebte die letzten zwei Wochen auf einer großen Wiese mit Kumpel und einer Stute und koppte überhaupt nicht mehr! Bei mir im Auslauf mit zwei Stuten regelmäßig kurz nach dem Kraftfutter und bei starkem Sturm und kaltem Wetter...nach jedem Leckerchen o. ä.
Seit Sonntag steht er jetzt an der Mosel mit 10 Stuten und einem Wallach - dessen Lieblingsstute hat er sich schon geklaut und deckt sie fleissig und koppt überhaupt nicht mehr! 15ha Weide - da findet er vermutlich gar keinen Zaun *g*!
Ich denke aber, wenn sie im Winter in den etwas engeren Paddockbereich wechseln, wird er wieder damit anfangen. Dort gibts allerdings Silage satt - vielleicht "vergisst" er es auf Grund der zweifachen Umstellung in so kurzer Zeit wirklich?!?
Würde mich wahnsinnig freuen. Er kam aus reiner Boxenhaltung und trug auch einen Kopperriemen, als ich ihn vor vier Jahren gekauft habe. Den hatte er dann nie mehr an...
Also versuche irgendwie auf jeden Fall viel Abwechslung zu bieten und suche mit Hochdruck einen anderen Stall, wenn da drauf keine Rücksicht genommen wird! Dein Pferd wird es Dir danken! Meinen habe ich deshalb verschenkt, weil ich ihm das einfach mangels Platz nicht bieten konnte *schnief*..und sich daher seine anderen Probleme (Rücken, Kreislauf...) nicht in den Griff bekamen liessen...
Leonie

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