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 Forum Index —› Deutschland —› Der Belle-Alliance-Platz in Berlin
 


Autor Mitteilung
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 23:00 - 11.11.2003

Ben,
in spätestens 20 Jahren ist dieser
Betonring pulverisiert und auf der
nächstgelegenen Sondermülldeponie !
In die wichtigen Positionen müssen
halt die jungen Leute !
Wenn das dann in 20 Jahren soweit ist,
wird in Deutschland eine neue Periode
der Gründerzeit entstehen. Wir leben
jetzt in einer Übergangsphase zu
einer neuen ornamentreichen Architektur !
Bald wird es wieder so schön
wie früher in der guten alten Zeit !

PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 01:08 - 12.11.2003

@kai

doch, im falle hallesches tor kann man ruhig reko fordern - wieso nicht?

ich habe meinen brief an stimmann schon fertig....und er ist gut geworden......ich poste ihn aber erst morgen. naja, muss ich wieder mal der erste sein......

ich habe ein stimmann interview gelesen - der typ ist ECHT klasse! und das ist unser bausenator in berlin! wir müssen den unterstützen, wo es nur geht.

ich glaube auch kaum, dass er sofort das hallesche tor wieder aufbauen wird. aber: wir können ja dafür sorgen, dass es überhaupt schon mal ins GESPRÄCH kommt....
JinStuttgart
registriert

Beiträge: 21


 

Gesendet: 20:10 - 12.11.2003

Wurde der Platz verstümmelt! Unfaßbar!

Vergleichbares kenne ich eigentlich nur aus Ostdeutschland.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:29 - 12.11.2003

Naja, es lag schließlich nur wenige Minuten von der Mauer entfernt! Vielleicht ict ja der schlechte Geschmack noch hinüber geschwappt.

@Olli
Ich will aber nicht 20 Jahre warten! Das ist viel zu lange!
Stefan
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 15:45 - 13.11.2003

Also obwohl ich jugendlich bin, ziehe ich und andere Junge Menschen traditionelle Architektur der Modernen allemal vor. Die In-Viertel in unseren Metropolen unterstreichen dies auch. In Berlin ist es der Prenzlauer Berg und Friedrichshain, in Hamburg St .Georg. St. Pauli und die Schanze. Alles begehrte Stadtteile, die überwiegend aus Altbausubstanz bestehen und darum so anziehend wirken. Es gibt nicht einen „modern“ gestalteten Stadtteil in ganz Deutschland, der eine ähnliche Beliebtheit vorweisen kann.
Junge Menschen sind nicht so doof und lassen sich ohne weiteres von futuristischen Formen blenden. Wir sehen Architektur ideologisch und politisch frei und sehen nur die schöne Gestaltung. Ob der Historismus nun inhaltsleer und überladen oder ob Albert Speer nun Naturstein genommen hat oder nicht ist absolut irrelevant.
Das interessiert nur irgendwelche vermeintlich schlauen Schreiberlinge und Architekten und ist völlig losgelöst vom richtigen Leben.
Der Belle-Alliance-Platz ist ein Musterbeispiel für die gescheiterten Heilslehren der Nachkriegszeit. Er verdeutlicht schmerzhaft die unendliche Dummheit von Stadtplanern und Architekten. Hier wurde ein Platz von europäischem Rang bedenkenlos und mutwillig ausradiert. Bleibt nur zu hoffen, dass er in weiten teilen rekonstruiert und menschenfreundlich wiederhergestellt wird.
Berlin wird in 10 bis 20 Jahren ein anderes Berlin sein, als dass, was wir heute kennen. Eine pulsierende, gefestigte Hauptstadt, die mit Sicherheit einen gestiegenen Bedarf an Topadressen haben wird. Der Belle-Alliance-Platz und die Brachen rund um den Alexanderplatz sollten wir als Reserveflächen ansehen für diese Zeit. Dieser Zeitpunkt wird kommen und bis dahin wird sich der Architekturbegriff wahrscheinlich gänzlich zum Klassischen hin geändert haben.
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 16:19 - 13.11.2003

@Stefan

Guter Beitrag,hoffen wir das es so kommt.Je mehr junge Menschen so denken,desto wahrscheinlicher wird eine Wende zum Besseren eintreten.Die Berliner sind im Moment wohl überfordert,den Mund richtig aufzumachen.Nach Jahrzehnten der Teilung reiben sie sich nun verwundert die Augen,wie die Welt sich verändert hat,die Innenstadt neu bebaut wird und das Zusammenleben von Ost und West ein natürlicher Zustand wird.
Sie trauen sich vielleicht noch gar nicht,die Entwicklung in Frage zu stellen,denn ein Leben ohne Mauer und Grenzübergänge ist zu schön,um wahr zu sein.Berlin ist sowieso finaziell am Ende und die Bevölkerung will vielleicht nicht das Erreichte blockieren.
Wir müssen Aufklärung leisten,dass eine Gestaltungssatzung keine Investoren verschreckt (siehe Dresden) und historische Bebauung nicht teurer ist als moderne.
Die riesigen Leerflächen sind dabei für uns von Vorteil,da immer noch genug übrig ist,aber nach und nach werden diese Areale bebaut werden und dabei wird meist auf Baukonzepte zurückgegriffen,die schon Jahre zuvor entschieden wurden.
Wir müssen also jetzt schon auf die Baupläne Einfluss nehmen,sonst wird es wie am Alex.Irgenwann kommen die Hochhäuser und der ganze Effekt des Stadtschlosses ist beim Teufel!!
Sonicted
Stammgast

Beiträge: 68


 

Gesendet: 18:44 - 13.11.2003

Ich fand es schon immer bedenklich, mit welcher Geschwindigkeit in Berlin Brachflächen bebaut werden. Es scheint nur darum zu gehen, das Stadtbild zu schließen (was ja an und für sich positiv ist), es leidet darunter aber offensichtlich die architektonische Qualität. In einigen Jahren wird die Architektur sicher ein klassischeres Aussehen haben und alle bebauten Flächen sind dann schon an die Moderne verloren.
Ebenso könnten Berlins Finanzen zu einem späteren Zeitpunkt eine Anzahl von Rekonstruktionen erlauben, die natürlich nicht in Betracht kommen werden, wenn diese Flächen dann bereits bebaut sind.

Was den Wunsch von Jugendlichen nach Altbauten betrifft: Ich habe während meiner Zeit in Hamburg in der Schanze gewohnt und bei allen (!) meinen Freunden und Bekannten die Erfahrung gemacht, dass Altbauten favorisiert werden. Dabei war das architektonische Interesse bei diesen Leuten nicht sehr ausgeprägt und alle waren ansonsten "typische" Jugendliche. Ich erinnere mich gerne an meine Nachbarin, ein extrem linksliberales Mädchen, die mal meinte: "Die einzigen Häuser, die es wert sind, dass man vor ihnen stehenbleibt und sie betrachtet, sind Altbauten". Mein Mitbewohner schwärmte mir grundsätzlich von Stuckdecken vor. Als wir Nachmieter für unsere Wohnung suchten waren die häufigsten an uns gestellten Fragen: "Wie teuer, wie groß, Altbau?" Das sagt wohl alles. Gerade vor ein paar Tagen meinte eine Konstanzerin zu mir, sie wäre viel lieber in ein Altbau als in eine Neubauwohnung gezogen. Diese Aufzählung ließe sich endlos so weiterführen.
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 20:43 - 13.11.2003

Ich habe nur einmal erlebt, dass ein Jugendlicher wollte, dass eine Altstadt erhalten bleibt. Zu 90% habe ich hingegen gehört wie man nach der Moderne geschrien hat und zwar unter Jugendlichen.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:52 - 13.11.2003

Ich bin mit 19 auch ein "Jugendlicher" und meine Meinung zu Glaskästen kennt ihr ja! Es muss nicht immer Reko sein, aber doch bitte im selben Stil!
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 22:40 - 13.11.2003

ich kann auch bestätigen, dass die überzeugtesten modernisten eher nicht bei den jugendlichen zu suchen sind, sondern unter den 30-50-jährigen.

zu den brachen: sehe ich auch so. man muss nicht alles auf einmal bebauuen. aber noch gibt es auch noch nicht mal im ansatz einen mangel an guten brachen in berlin. außerdem gibt es noch ganze nachkriegsviertel, die eigentlich auch keiner will und die man problemlos abreißen kjönnte.

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