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Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:30 - 24.06.2004

Noch mehr!?! Reicht das nicht vorerst ?
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 22:38 - 24.06.2004

Kategorie:D

Bundesland:Sachsen

Universitätsbibliothek "Bibliotheca Albertina"

60%ige Rekonstruktion + Sanierung

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Die Bibliotheca Albertina wurde 1891 von dem Leipziger Architekten Arwed Roßbach im Stil der Neorenaissance der Semperschule fertiggestellt. Sie war auf eine Kapazität von 800000 Bänden ausgelegt. Bombenangriffe des Jahres 1945 hatten die Bausubstanz zu etwa 60% zerstört. Zu DDR-Zeiten konnten nur Teilbereiche wiedererrichtet und Sicherungsmaßnahmen am Gebäude durchgeführt werden. Weitergehende Pläne zum vollständigen Wiederaufbau kamen aber nicht zum Zuge.

Bereits 1991 setzten Sicherungsmaßnahmen an der Bausubstanz ein. Ende 1993 konnte der erste Bauabschnitt begonnen werden. 1994 war ein Nachtrag zur Haushaltsunterlage Bau zu erstellen, da der Bibliotheksausschuß des Wissenschaftsrates eine deutliche Kapazitätserweiterung für den Freihandbereich gefordert hatte. Denkmalpflegerische Auflagen und bibliothekarische Aufgaben lassen nun in historischen Räumen ein modernes Dienstleistungszentrum entstehen. Im Auftrag des Staatshochbauamts Leipzig II plant und leitet die Firma HJW & Partner die vollständige Rekonstruktion samt Erweiterung der Nutzflächen.

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Der neue Ostflügel der Bibliotheca Albertine mit dem letzten Gerüst.


Fertigstellung: 2002

Quellen:http://www.uni-leipzig.de/journal/heft598/ubneu.html und http://www.hjw-h.com/index.htm
Booni
Mitglied

Beiträge: 190


 

Gesendet: 22:47 - 24.06.2004

Na das ist doch was... Leipzig scheint echt noch 'ne schöne Stadt zu sein.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 12:32 - 25.06.2004

Marktbrunnen in Villingen


Anhand alter Fotografien und Bildmaterial konnte der ehemalige Marktbrunnen zeichnerisch rekonstruiert werden. Es geht bei dem Vorhaben um eine möglichst genaue Rekonstruktion des Brunnens, so wie dieser bis in die 70er Jahre des 19.Jahrhunderts auf dem Villinger Strassenkreuz, am Marktplatz, stand.

Leider ist das Projekt noch nicht in "trockenen Windeln".

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Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 15:49 - 25.06.2004

das ist eine gute zeichnung.
du sagst "alter marktbrunnen". wie alt war er denn? für mein dafürhalten sieht er klassizistisch aus und ohne deine zusatzhinweise würde ich die entstehung auf die erste hälfte des 19. jhd. tippen. dann wäre er aber a) nicht wirklich alt und b) nach einigen wenigen jahrzehnten wieder abgebaut worden.

wer will denn den brunnen bauen? wer ist dafür? wann steht eine entscheidung an?

Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 16:46 - 25.06.2004

@Antiquitus

Danke, stammt von mir.

Mit "alt" meinte ich in diesem Fall "ehemalig", wobei das Original durchaus alte Bestandteile hatte.

Du hast durchaus recht mit deiner Einschätzung, allerdings muss man differenzieren:

Das achteckige Brunnenbassin / der Brunnentrog aus rotem Sandstein war der älteste Teil des Brunnens, der im Jahre 1554 anstelle eines hölzernen Vorläufers entstanden war. Die Brunnensäule dieses Renaissancebrunnen, auf deren korinthischem Kapitell die Figur König Ferdinand I stand (er hatte Villingen 1530 ein neues, schöneres Stadtwappen verliehen), wurde im Jahre 1799 von einem Fuhrwerk zerstört.
Von dieser Renaissancesäule ist leider nichts mehr erhalten, allein der Kopf der Steinfigur existiert noch. Der Brunnentrog blieb stehen und ein neues Säulenpodest aus hellem Sandstein mit gußeisernen Röhren sowie eine gegossene(!) klassizistische Säule mit Urne und Aloe, die ursprünglich zur Anpassung an den hellen Sandstein des Säulenpodest farblich gefasst war, wurden hinzugefügt.
Dies geschah wohl um 1800.

Um 1870 herum wurde dieser Marktbrunnen, so wie ihn die Rekonstruktionszeichnung zeigt, schließlich aus "verkehrstechnischen" Gründen (!) von seinem Platz am Markt, dem Straßenkreuz entfernt.

Das Original des Villinger Marktbrunnen enthielt also noch Teile des Renaissancebrunnens (Brunnentrog) und die jüngeren des Klassizismus (Podest und Säule).

Und so, wie der Brunnen in seinem letzten Zustand überliefert ist, soll er möglichst exakt rekonstruiert werden.

Die Initiative für den Brunnen ging von einigen Bürgern aus, die zur Umsetzung auch einige Brauchtumsvereine, den Geschichtsverein und unterstützende Firmen, aber leider nur einige wenige Stadträte gewinnen konnten.

Gegner des Projekts sind neben einigen Architekten auch der Baubürgermeister und "seine" Verwaltung und wohl auch der neue Oberbürgermeister, die allesamt lieber etwas "Modernes" hätten.
Die Verwaltung wurde bereits vor Monaten informiert, aber sie bremst das Projekt zunehmend aus, genauso wie eine Gestaltungssatzung für die historische Innenstadt von Villingen.

Da aber finanzstarke Unternehmen und wichtige Vereine für das Projekt gewonnen werden konnte, ist die Chance einer Umsetzung größer den je, wenn auch noch nicht "in trockenen Windeln". Das Thema sollte unmittelbar nach dem Sommerferien möglichst rasch angegangen und umgesetzt werden.
Sebastian
Stammgast

Beiträge: 57


 

Gesendet: 19:02 - 25.06.2004

Unglaublich, die "Ultra-Modernen" treiben es mal wieder auf die Spitze !
Kann mir jemand einen ernsthaften Grund nennen, der gegen den alten Marktbrunnen spricht ? Nein ? Es gibt auch keinen. Hier wird doch offensichtlich, dass viele Politiker nur daran denken ihre Amtszeit baulich zu verewigen;egal, ob das "Ding" nun hässlich ist oder nicht. Die Meinung der Bürger interessiert sie noch weniger. Solche Menschen würden nie auf die kommen, zu sagen: "Ich will das Schloss, einfach weil es SCHÖN ist...". Wie lange will sich Deutschland derartige Politiker noch leisten ?
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 21:47 - 25.06.2004

Also wirklich...Wenn man meint, "moderne" Häuser den historisschen/historisierenden vorziehen zu müssen - meinetwegen. Das sind meist größere Projekte und...naja...
Aber so eine Kleinigkeit, wie ein Brunnen!?! Das grenzt ja schon an Paranoia!
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:40 - 25.06.2004

Paranoia ist ein treffender Ausdruck.

In Villingen kommt ein Aspekt hinzu. Villingen ist Teil der Doppelstadt Villingen-Schwenningen, ein Pseudokonstrukt der Verwaltungsreform in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts. Zur üblichen Gegnerschaft gegenüber neuer traditionellen Architektur kommt eine Ablehnung gegen jegliche ursprüngliche Eigenständigkeit der Städte hinzu. Geschichte beginnt in Villingen-Schwenningen seit dem 21.Jahrhundert vorrangig mit dem Jahre 1972. Die Stadträte und -rätinnen versuchen seit über 30Jahren bis zum Erbrechen die Gemeinsamkeit der beiden Städte zu beschwören. Das Ziel, zwischen beiden Städten eine neue Mitte zu bilden, ist glücklicherweise versäumt worden und heute finanziell nicht mehr vertretbar.
Mittlerweile verfolgt man deshalb von Verwaltungsseite ein anderes Ziel: Die Ausschlachtung der historischen Innenstadt Villingens und des Stadtbereich Schwenningens zugunsten eines modernen Zentrums in ferner Zukunft. In Villingen versucht man dieses Ziel seit geraumer Zeit mit maßgeblichen Zerstörungen im historischen Baubestand.

Deshalb braucht man sich auch nicht zu wundern, wie schwer es ist einen relativ kleines Objekt in Form eines Brunnen umzusetzen, der nicht nur den Modernisten missfällt, sondern auch den politischen Zielen...
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 10:01 - 15.07.2004

Hinter dem Portikus

Mäckler baut Bibliothek im Frankfurter Ostend

Am 9. Juli 2004 wurde in Frankfurt/Main der Grundstein für den historisierenden Wiederaufbau der Alten Stadtbibliothek gelegt. Die auf rund 6,9 Millionen Euro veranschlagten Kosten werden durch die Hertie-Stiftung und die Landesbank Hessen-Thüringen aufgebracht. Als Bauherr tritt der „Bürgerverein Alte Stadtbibliothek e.V.“ auf. Den Ende 2002 zwischen zehn Frankfurter Architekturbüros durchgeführten Wettbewerb für den Wiederaufbau hatte Christoph Mäckler gewonnen.

Die temporäre Trapezblech-Ausstellungshalle „Portikus“ der Städelschule von 1987 hinter der Ruine des alten Stadtbibliotheks-Portals zog Anfang Juni 2003 in das Leinwandhaus um. Der Abriss der Ausstellungscontainer wurde Ende Juli 2003 abgeschlossen.
Auf dem Grundstück werden derzeit Schürfungen vorgenommen – man hofft, noch Rudimente der alten Gründungsmauern vorzufinden. Sollten diese vorhanden und in gutem Zustand sein, sieht das Konzept von Mäckler vor, diese Mauern in das wieder errichtete Gebäude zu integrieren. Mit der Fertigstellung des Neubaus wird im Herbst 2005 gerechnet.

Der Ort hat eine bewegte Geschichte: 1944 traf eine Bombe die Stadtbibliothek, und der Ostflügel wurde weitgehend zerstört. 1946 gab es den Beschluss, aus der Ruine ein Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges zu machen.
1958 schrieb man einen Wettbewerb dafür aus. Den 1. Preis gewann damals der Architekt H. O. Stange. Er schlug vor, ausschließlich die sechs Säulen des Portikus zu belassen. Dann wurde der Entwurf des zweiten Preisträgers bevorzugt, es kam aber nie zur Umsetzung.

2000 beschloss der Magistrat und 2002 auch die Stadtverordneten die Rekonstruktion.


Quelle:http://www.baunetz.de

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