Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

zum Seitenende

 Forum Index —› Deutschland —› Der Neumarkt Dresden
 


Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:56 - 11.11.2003

Tja, shit happens! Versuchs weiter, gib nicht auf - das Briefe schreiben!
Kann mir noch mal einer den Unterschied zw. Cosel- und Tachenberg-Palais klarmachen?
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 02:05 - 12.11.2003

@Peter

Ich würde allenfalls an den Petitionsausschuss des sächsischen Landtags schreiben, da es hier um Maßnahmen von Kommunal- und Landesbehörden geht.

Daneben kannst du an das Regierungspräsidium Dresden als höhere und das sächsische Innenministerium als oberste Denkmalschutzbehörde schreiben.
Das Bauvorhaben von Prisco befindet sich in unmittelbarer Nähe von herausragenden eingetragenen Kulturdenkmälern (Fürstenzug, Johanneum, Ständehaus usw.). In deren Umgebung bedürfen Bauvorhaben der Zustimmung der Denkmalschutzbehörden, die angrenzenden Denkmäler dürfen nicht "erheblich" beeinträchtigt werden. Untere (und zuständige) Denkmalschutzbehörde ist die Stadt Dresden, diese ist aber weisungsgebunden gegenüber den übergeordneten Fachbehörden. Schreib denen, dass eine erhebliche Beeinträchtigung vorliegt.
Lies vorher noch mal §12 Absatz 2 des sächsischen Denkmalschutzgesetzes! (Einfach Stichwort bei Google eingeben.) Gruß, Mathias

PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 10:35 - 12.11.2003

Matthias, danke! Ich habe mit der GHND gesprochen. Ich glaube Stefan ist ziemlich fertig, er sagt es natürlich nicht, ist aber mein Eindruck. Er hat es nicht klar gesagt, aber eine einstweilige Anordnung (oder wie hieß das im Verwaltungsrecht? Das Equivalent zur einstw. Verfügung im Zivilrecht) ist wohl möglich - aber die GHND will sie nicht. Die GHND äußert sich kaum darüber, ich vermute, es ist ihr zu riskant, und sie setzt ja mehr auf Kooperation.

Bitte hilf, Matthias! Hier kann nur noch der Rechtsweg helfen - von der Diskussion mit dogmatischen Modernisten und unkultivierten Privatpersonen (Investoren) hatte ich noch nie viel gehalten - voilá, h ier ist jegliche Diskussion gescheitert. Hier kann nur noch ein Richterspruch helfen.

Bitte daher noch eine Frage: wie sieht es aus, wenn einfach jemand anders diesen Antrag auf einstweilige Anordnung stellt? Ich zum Beispiel! Theoretisch kann das doch wohl jeder tun?

Danke für deinen Tip mit dem Pet. Ausschuss beim Sächs. Ministerium. Vielleicht mache ich das auch, aber so wie ich die politischen Verhältnisse im Bundesland Sachsen kenne, wird das nichts bringen. Ich sehe hier nur noch eine Chance in einer einstweiligen Anordnung. Es muss Prisco schlicht VERBOTEN werden, die Glaskästen zu bauen. Eine andere Chance sehe ich nicht.
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 11:01 - 12.11.2003

Jetzt kriegt Euch mal wieder ein und hört auf Leute zu beschimpfen, die positives bewirken: Dresden bekommt dank eines privaten Investors wieder ein attraktives und wahrscheinlich lebendiges Stadtzentrum in Anlehnung an die historischen Strukturen einschließlich einiger originalgetreuer Rekonstruktionen. Das ist eine wunderbare Nachricht, weit mehr als in den meisten anderen Städten. Die GHND ist anscheinend klug genug zu erkennen, daß man in dieser Lage mit Prinzipienreiterei mehr schadet als nützt.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 11:32 - 12.11.2003

Tut mir leid, Ernst. Deine Meinung dazu , wie die Häuser aussehen - "ist egal", kenne ich. Aber mir ist es nicht egal, und vielen anderen Menschen auch nicht.

Du vergleichst Dresden mit anderen Städten - das kannst du nicht. Es gibt keine deutsche Grossstadt, die auch nur annähernd Zerstörungen (Krieg, SED, Moderne) aufweisen kann wie Dresden.

Du orientierst Dich an dem, was eine Privatperson - eine höchst unkultivierte auch noch - dir vorsetzt. Und ich orientiere mich an dem, was möglich ist. In Warschau und Danzig ging es ohne Glaskästen und sich nicht einfügende Gebäude. Nenn mir einen einzigen Grund, wozu der von Prisco geforderte "Stilbruch" notwendig ist? Ich kenne keinen.

Ich werde jedenfalls gegen mutwillige "Stilbrüche" auf Kosten letzten noch rettbaren Ensembles einer deutschen Grosstadt vorgehen - tragischer Weise auch noch das schönste und wertvollste. Dass ich dabei nicht auf dich zählen kann, ist mir klar, Ernst. Aber ich bin sicher, einige andere werden es tun.

Deine Haltung kann ich nicht nachvollziehen, Ernst. Dass du von "Anlehnung an die historischen Strukturen" sprichst, ist ebenso wenig nachvollziehbar. Das sind noch PR-Schlagworte, leere Worthülsen. Wieso sollte ein Investor beim WIederaufbau einer Stadt in einem Rekonstruktionsviertel ausgerechnet auf einen Entwurf bestehen, der überhaupt nicht hineinpasst? Rate mal, wie Aufträge vergeben werden
- inoffiziell. Du glaubst doch nicht, dass bei diesem ERsten Preis für Wörner kein Geld im Spiel war.

Du musst mit mir nicht einer Meinung sein. Aber einen Investoren, der sich mutwillig zum "Stilbruch" bekennt, den musst du nicht unbedingt in Schutz nehmen.

Hier besteht die letzte Chance, aus den Fehlern Westdeutscher Grosstädte zu lernen, und diese endlich zu vermeiden. Ich jedenfalls nehme diese mutwillige Zerstörung durch Privatleute auf Kosten der Öffentlichkeit, der Mehrheit, und unserer Städte nicht mehr hin.

Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 13:00 - 12.11.2003

Peter, ich orientiere mich an dem, was möglich ist. Es ist alles andere als selbstverständlich, daß sich jemand unter den heutigen wirtschaftlichen Bedingungen findet, der bereit ist, eine solche gewaltige Aufbauaufgabe zu übernehmen, dabei die wirtschaftlich unattraktiven Maße der Altstadt zu übernehmen und eine Reihe von Rekonstruktionen zu finanzieren. Wer solche Leute vergrault, hat am Ende günstigstenfalls nichts, wahrscheinlich aber nach einer langen Durststrecke eine schlechtere Lösung.

Und die Behauptung daß meine Formulierung "Anlehnung an historische Strukturen" leere Worthülsen seien, überhöre ich, denn tatsächlich kann man sie ja wohl nicht mißverstehen: Die Wiederaufnahme des historischen Stadtplans, der Zuschnitt der Grundstücke, die Höhe und in erheblichen Teilen selbst die Gestaltung der Häuser in Anlehnung an historische Vorbilder sollten wohl genug sein um die "Worthülse" mit Inhalt zu füllen.
Sonicted
Stammgast

Beiträge: 68


 

Gesendet: 19:41 - 12.11.2003

@Ben:

Taschenbergpalais wurde von Pöppelmann für die Gräfin Cosel gebaut, von der Advanta rekonstruiert, steht in der Nähe des Zwingers (ich glaub die Straße heisst sogar Taschenbergstr.) und beherbergt das Hotel Kempinski. Coselpalais wurde von Knöffel erbaut, beherbergt Büros und steht am Neumarkt. Beide sehen recht ähnlich aus, ich dachte lange, es handelt sich um ein Gebäude, da ich mich in Dresden gar nicht auskannte. Schau einfach mal auf die Seite der GHND.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:42 - 12.11.2003

DANKE! Das dachte ich eben auch, dass es sich beim Cosel- & Taschenberg-Palais um ein und dasselbe handelt. War das Kempinski nicht im Cosel.....ach weiß ich!
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 00:11 - 13.11.2003

@Peter

Rechtsschutz vor den Verwaltungsgerichten steht im Zusammenhang mit dem Bürgerbegehren nur denjenigen zu, die das Bürgerbegehren unterschrieben haben. Daneben gibt es jedoch die Möglichkeiten, die ich genannt habe. Für Petitionen zum sächsischen Landtag gibt es übrigens Informationen unter http://www.landtag.sachsen.de, unter dem Stichwort Petiton.

@Ernst

In vielen deutschen Städten wären Projekte wie das von Prisco sicher ein Riesenfortschritt gegenüber den Bausünden der letzten Jahrzehnte. Auch in Dresden kann man sich für viele innerstädtische Brachen Ähnliches nur wünschen. Allerdings baut Prisco hier in einem Bereich, der gar nicht sensibler sein könnte: direkt zwischen Fürstenzug, Johanneum und Frauenkirche, in unmittelbarer Nähe zur Brühlschen Terrasse. Welcher Investor hat schon die Chance, in solcher 1A-Lage mit bester Gewinnerwartung zu bauen? Da kann man auch von der Architektur entsprechend hohe Qualität erwarten - oder nicht?
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 10:24 - 13.11.2003

Ja. Man kann viel erwarten. Und ich meine, daß Dresden auch sehr viel bekommt, nämlich eine Architektur, die der sensiblen Lage in der Tat größtenteils einigermaßen gerecht wird. Das halte ich für eine Sensation. Im Grunde unterscheidet sich unsere Interpretation nur um eine kleine aber wichtige Nuance: Ich bin der Ansicht, daß das Glas nicht halbleer sondern halbvoll ist.

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41

- Der Neumarkt Dresden -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Deutschland —› Der Neumarkt Dresden
 



Version 3.1 | Load: 0.005779 | S: 1_2