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 Forum Index —› Kaiserin Elisabeth Forum —› Der Tod der Kaiserin Elisabeth
 


Autor Mitteilung
SeveraS
Königin

Beiträge: 534


 

Gesendet: 13:03 - 09.02.2007

Das der Mensch von einer fast krankhaften Neigung zur Neugierde befallen ist, ist durchaus bewiesen, ob diese Neudierde gut tut und recht ist, ist eine andere Frage.

Ich kann durchaus auch verstehen, dass es nur im Interesse der Historie und überhaupt Wissenschaft ist, wenn man an die sterblichen Überreste geht, aber, und nun mal ein kraseres Beispiel (von einigen vielleicht nicht gern gelesen), ich gehe ja auch nicht ans Grab meines Großvaters und sage als Entschuldigung "ich will mehr über die Vergangenheit meiner Familie erfahren". Man muss darauf achten, dass keine Grenze überschritten wird und wo diese Grenze ist, das müssen manche Menschen noch lernen, da sie sehr dünn und leicht zu übersehen ist!

Ich habe mir persönlich in Ägypten auch die Pharaonen in den Glassärgen im Museum angesehen und ich gebe zu, ich war fasziniert, aber auf der anderen Seite stieg mir die Galle hoch, weil ich daran dachte, dass diese großen Personen aus der heiligen Stätte ihrer letzten Ruhe gerissen wurden. Ich kann nichts gegen meine Neugierde tun und manchmal kann ich sie nicht bremsen, aber ich bin wenigstens etwas beruhigt, dass mein Gewissen nicht ganz abgestumpft ist, dass ich nicht alles mit den trockenen Augen der Wissenschaft sehe und anfange die Humanität zu untergraben.

Sevy
Gräfin von Hohenembs
Erzherzogin

Beiträge: 325


 

Gesendet: 17:00 - 09.02.2007

Sevy, schau doch mal hier, das ist auch über Elisabeth´s Tod und ganz interessant.

http://www.kaisergruft.at/kaisergruft/attentatsisi.htm
ajangel
Gräfin

Beiträge: 50


 

Gesendet: 16:52 - 10.02.2007

Ich finde du kannst das nicht vergleichen, Gräfin von Hohenembs. Der Link den du reingestellt hast, erzählt von dem Todeshergang der Kaiserin, von ihrem Autopsiebericht und ihrer Beisetzung.

Severas aber meinte, wenn ich das richtig verstanden habe die Störung der Totenruhe, also das "Wiederausbuddeln" bzw das Rausholen der Leichen aus ihrer letzten Ruhestätte.

Ich verstehe und unterstütze die Meinung von Severas, weil ich sie treffender nicht hätte schreiben können. In unserem Grundgesetz steht, die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich finde das sollte auch über den Tod heraus gelten. Eine Autopsie kurz nach dem Tod ist was anderes, weil es zur Aufklärung eines Mordes gehört. Aber nur um die Neugier eines oder vielleicht auch mehrere Historikern zu befreidigen sollte man nicht so in die Würde eines wenn auch toten Menschen eingreifen.
Ich persönlich würde nicht wollen, das man mich wiederausbuddelt wenn ich tot bin, nur um zu sehen, wie ich mich "entwickelt" habe.
Gräfin von Hohenembs
Erzherzogin

Beiträge: 325


 

Gesendet: 17:51 - 10.02.2007

Sevy wollte am anfang mehr über den Tod von Elisabeth wissen und deshalb hat sie das Thema ja auch eröffnet und in bezug darauf habe ich den Link eingefügt!
SeveraS
Königin

Beiträge: 534


 

Gesendet: 19:04 - 10.02.2007

Danke liebe Gräfin,
dieser Link, den du lieberweise hier reingestellt hast, ist sehr interessant, ich danke dir!!!!

Liebe Grüße,
Sevy

P.S.: Hatte noch einen anderen Link, "Sterbebericht der Kaiserin", aber ist doch egal, der Tod der Kaiserin Eisabeth passt durchaus auch! Hauptsache ich habe den link ;).
Azwang
Herzogin

Beiträge: 117


 

Gesendet: 23:23 - 12.02.2007

Sevy, wer bestimmt die Grenze, von der Du sprichst? Du hast fuer Dich eine Grenze definiert und ich fuer mich eben eine, die mit der Deinigen nicht ident ist. Das liegt in jedermanns persoenlicher Verantwortung.

Manchmal bewohne ich ein Haus zu dem eine Gruftkapelle gehoert. Als eine andere, kleine, architektonisch nicht besonders wertvolle Gruftkapelle, ein Uebrigbleibsel eines aufgeloesten Friedhofs, in der einige Ahnen meiner Familie beigesetzt waren, einem Bauprojekt weichen musste, liess ich die Saerge,(es ging nicht um meinen Grossvater, meine Grosseltern liessen sich alle einaeschern, sondern andere Verwandte, das tut aber nichts zur Sache) in die groessere Gruft ueberfuehren. Erst nach einiger Zeit zeigte sich, das der Transport den Saergen, die schon im schlechten Zustand waren, noch mehr geschadet hat. Aus einem Sarg trofpte die Leichenfluessigkeit auf den Boden. Waere es etwa human gewesen, die Saerge und die Toten darin einfach so zu lassen? Ich verwende das Wort "human", da Du von Humanitaet schriebst, Sevy. Die Meinungen koennen variieren, die meinige aber war so: Ich liess die Saerge - Zinnsarkophage und Holzsaerge - oeffnen, die Textilien enfernen, die sterblichen Ueberreste in neue Holzsaerge umbetten, die Kreuze und anderen Schmuck, die die Toten bei sich hatten, wieder einlegen, alles dokumentieren. Die Zinnsarkophage waren nur zum Teil zu retten. Ich liess es machen und war dabei anwesend, gemeinsam mit Leuten vom Denkmalamt, einem Notar, einem Patologen und mit meinem Mann und ich wusste nicht, ob ich das alles ueberstehen werde, schliesslich habe ich bis zu dem Zeitpunkt Tote nur auf dem Sterbebett gesehen oder nach einigen Tagen vor der Beisetzung im Sarg, nicht aber verweste Leichen. Ich kam mir vor wie in "Schweigen der Laemmer", wir schmierten uns eine Art Mentholsalbe auf die Oberlippe und ich trank vorher genug Cognac und war so gar nicht neugierig... Ich fuehlte mich verpflichtet als Angehoerige dabei zu sein. Wie auch immer, danach, als alles gemacht war, wusste ich, es war richtig, zumindest fuer mich war es richtig und ich liess dann eine Messe in der Gruftkapelle lesen, obwohl ich ohne Bekenntnis bin, meine Ahnen waren es, zumindest oeffentlich, nicht und so betete ich, die Agnostikerin, fuer sie das Vaterunser, das erste Mal in meinem Leben fuehlte ich eine Verbindung mit meinen Vorfahren, die ich als Jugendliche verleugnen wollte. Egal, ich bin zu persoenlich geworden, weil die Angelegenheit fuer mich so emotionsgeladen war.

Die Dokumentation ueber diese Aktion ist samt Photos und einem historischen Hintergrund in der lokalen Presse erschienen, es ging eben nur um Personen, die hoechstens die Lokalgeschichte mitbeeinflussten und nicht um wichtige historische Persoenlichkeiten.

Ajangel, jeder, der in Mitteleuropa eine Erdbestattung hat, wird irgendwannmal - um mit Dir zu sprechen - "ausgebuddelt" und das sicherlich nicht deshalb um nachzusehen, wie er oder sie sich "entwickelt" hat. Das hat lediglich mit Platzmangel auf den Friedhoefen zu tun.

Uebrigens, Neugierde, falls sie nicht gerade das Privatleben der Nachbarn oder irgendeiner Celebritaet betrifft, tut immer gut und ist recht. Sonst, ueberzogen gesagt, sitzten wir noch auf den Baeumen.
SeveraS
Königin

Beiträge: 534


 

Gesendet: 11:03 - 13.02.2007

Wie du erwähntest, Meinungen sind verschieden, so darf man es mir nicht verdenken, wenn ich eine Öffnung von Särgen pietätlos finde (manche Fälle durchaus ausgenommen, ohne Frage), das ist einfach meine Ansicht.
Das die Aktion, von der du sprachst, notwendig war, das kann ich mir denken, manchmal kann man ja auch nicht anders, aber das ist mit den Dingen, die ich beschrieb, sicher nicht zu vergleichen.
Wie du schon schriebst, ich habe für mich eine Grenze festgesetzt und ich halte daran fest, ich respektiere auch die Grenzen, die sich andere Menschen setzten, das heißt aber nicht gleichzeitig, dass ich diese gutheißen muss, das ist ein Vorrecht von jedermann!
Dieses Thema ist auch für mich sehr emotionsgeladen, es bedeutet mir viel, deswegen werde ich auch immer an meinem Standpunkt festhalten. Es hat hier viel mit Ansichten und Glauben zu tun, das ist ein heikles Thema, man muss auch hier aufpassen, Grenzen nicht zu überschreiten.
Meiner Meinung nach ist ein gesundes Maß an Neugierde sehr lobenswert, aber die Menschen übertreiben dies, wie eigentlich alles, wieder einmal maßlos, manchmal zahlt man es den zu "Eifrigen" auch heim. Und dies ist nur meine Meinung, meine Ansicht, die jeder, wie er eben will, annehmen, akzeptieren oder verwerfen kann!

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