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Autor Mitteilung
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 16:35 - 23.07.2004

Es ist schon klar, dass die Einwohnerzahl abnehmen wird, aber die Prognosen sind sehr, sehr unterschiedlich (übrigens hat man auch vor 30 Jahren ähnliches gesagt) und es wird wahrscheinlich vor allem die ländliche Regionen treffen. Die überaltung der bevölkerung ist eingentlich problematischer als die Einwohnerzahl, denn alte Leute brauchen Pflege (was Geld kostet). Man kann aber hoffen, dass die Rentner lieber in der Innenstadt wohnen möchten (Kurze Wege). Für mich ist das entscheidene, dass die Innenstädte überleben. Meinst Du wirklich , dass Leipzig in 30 Jahren nur 100000 Einwohner haben wird?

Claus
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 16:35 - 25.07.2004

Die Leipziger Wohnungsbaugesellschaft
möchte nun doch nicht die freistehenden
Plattenbauten sprengen.
Neuer Grund: Die Hartz-Reform.
Nach
Meinung der Gesellschaft können sich
deshalb viele Menschen im Osten nicht
mehr einen Altbau leisten und müssen
in die leerstehenden Plattenbauten
der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft
ziehen.
Insgesamt sind es 12000 Plattenbau-
Wohnungen, die dadurch nicht abgerissen
werden. Außerdem möchte sie verstärkt
Plattenbauwohnungen (insgesamt 5000 St.)
aufkaufen.

Quelle:http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/1439543.html
vom 30. Juni 2004
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 16:57 - 25.07.2004

Schoesler: Die Einwohnerzahl und die Überalterung der Bevölkerung sind doch auf unser derzeitiges demographisches Problem gesehen das selbe. Wir brauchen mehr Kinder. Dies ergibt mehr junge Laute, die zum einen erwerbsfähig sind und zum anderen einmal für die älteren Leute da sein können. Kommen in Deutschland mehr Kinder zur Welt, steigt automatisch auch die Bevölkerungszahl oder sie bleibt gleich, je nachdem natürlich wieviele Kinder zusätzlich geboren werden. Es könnte auch sein, dass es immer noch zu wenig wären, trotz eines Anstieges.

Du hast dich verlesen. Ich schrieb, dass Leipzig in 150 Jahren wohl kaum noch existieren wird. Nicht nur die ländlichen Regionen werden ausdorren, was schlimm genug ist, sondern auch Kleinstädte und mittelgroße Städte. Und da wir immer noch zu wenige Kinder bekommen und die Leute zwar die Metropolregionen bereichern, somit diese an Einwohner zulegen werden, ist das Problem aber nicht beseitigt. Wir können auch auf lange Sicht nur die Innenstädte erhalten, wenn wir unsere Gesellschaft mit der notwendigen Geburtenrate erhalten können.

Auch verstehe ich nicht wieso so viele keine Kinder wollen. Schließlich ist dies beinahe asozial. Denn wer keine Kinder bekommt, belastet die nachfolgenden Generationen, die abnehmen gegenüber der älteren vergreisenden generation und diese wenigen Jungen sollen dann für diese vielen alten Leute bezahlen und aufkommen. Das ist schon asozial. Ich sehe das so, dass es nicht anders ist wie auch in der 3. Welt. Kinder zu haben bedeutet eigentlich immer eine gesellschaftliche Absicherung, wenn das System ansonsten funktioniert und beduetet größere Chancen auf Reichtum im Laufe des Alters, sprich des Familienreichtums und natürlich beugt man der Einsamkeit vor. Außerdem braucht man erwerbsfähige Menschen um die Ausgaben eines Landes zu tilgen. Bei vermehrter Schuldenaufnahme und bei vermindernder Erwebsfähigkeitspersonen laufen beide Seiten in die falsche Richtung und es wird einen Riss in der Mitte geben, der zu einer Katatstrophe führen kann, wenn nicht gar wird. Nun aber genug mit Politik oder Gesellschaftsanalyse doch es spielt auch eine Rolle für die Zukunft der Städte und für die Zukunft von duetschen Kulturdenkmälern. Ist doch gar keine Frage.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 17:06 - 25.07.2004

Was für ein plumpes Gesetz, dieses Hartz 4. Das kann doch nicht sein, dass man nun die Platten wieder aufmotzt. Sollen sie doch manche Innenstadtwohnung billig machen, sprich, je nach Einkommen sondieren, wer für welche Altbauwohnung in Betracht kommt aber weg von den Platten an der Peripherie.
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 19:23 - 25.07.2004

@ Weisser Wolf

1) Ja, die Bevölkerung wird in den nächsten 10-20 Jahren abnehmen

2) Es ist unmöglich zu wissen, wie es in 50 gar 150 Jahren aussehen wird. Ein Beispiel: Bei uns (in Dänemark) wurde 1975 ein Rückgang der Bevölkerung auf 4,5 Millionen in 2010 prognostiziert. Heute sind wir aber 5,3 Millionen! Die Geburtenrate kann sich sehr schnell verändern - es gibt dort eine Menge Faktoren (Wirtschaft, Kindergeld, Mutterschaftsurlaub usw).

Wie ich schon gesagt habe, haben allein die Innenstädte die Möglichkeit durch diese "Phase" zu kommen (also die nächsten 10-30 Jahren). Die Platte ist - mit ausnahmen - auf Dauer keine Konkurrenz. In Vielen Städten Ostdeutschlands sind die Einwohnerzahlen nur in den Altstädten steigend (z. B. Zittau
http://www.stadtsanierung-zittau.de/start.htmlund Görlitz)

Claus
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 20:01 - 25.07.2004

Schoesler, ich bin mir in der Tat darüber bewusst, dass sich die Geburtenrate ändern kann aber nichts desto trotz wird sie zuerst wohl sinken. In den nächsten 10 bis 20 Jahren. Und ich frage mich, wie die Menschen plötzlich mehr Kinder bekommen wollen. Frage mich was sie dazu brauchen.

Ihr seid 5.3 Millionen Einwohner ? Nimm es mir nicht übel aber ich mag es nicht, wenn Länder so wenig Einwohner haben. Dänemark gefällt mir, eure Städte, die Landschaft, die Leute, alles ist großartig aber ich könnte nicht in einem Land leben, welches nicht so voller Leben pulsiert, welches dynamisch ist und eine Vision hat. Und Deutschland ist auf dem Weg diesen Weg aufgrund seiner demographie zu verlassen. Innenstädte alleine sind mir zu wenig. Die sind oftmals auch nicht gerade groß. Ich brauche eine Innenstadt die so gorß ist wie Berlin. Die bis zum Rand pulsiert. Mit kleinen Läden und Hinterhöfen. Belrin vor dem Krieg war genau der Typus Stadt der für mich perfekt ist. Und diesen will ich unter allen Umständen wieder haben. Ich würde auch niemals in eine kleine Stadt ziehen und wenn sie noch so schön wäre, weil ich pulsierendes Weltstadtflair brauche. Auch manchesmal eine Spannung mit High-Tech Gebäuden. Und wenn ich das in 20 Jahren in Deutschland nicht mehr finde, kann man sagen, dass man mir zum 2. mal die Heimat genommen hat. Einmal durch den Krieg und dann aufgrund der Demographie.

Hören wir an dieser Stelle lieber auf, bevor mir die Tränen kommen.
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 20:26 - 25.07.2004

Klar, Dänemark ist klein und fein - aber viele Städte wurden in den 60er und 70er Jahren Kaputt gemacht - eigentlich ist Kopenhagen am besten erhalten.

Aber zurück zum Thema:

wie schon so oft, spüre ich diesen D-pessimismus. Ich glaube schon, dass es irgendwann wieder mit dem Geburtenzahlen aufwärts geht und das die Städte überleben werden (hättest du in 1988 gedacht, das es im Osten Heute so aussehen würde?). Und Berlin bleibt wohl Berlin!

Sag mal, kommst du aus Schlesien oder Pommern?

Claus
Booni
Mitglied

Beiträge: 190


 

Gesendet: 01:30 - 26.07.2004

Ich denke auch, dass die Kinderzahl irgendwann mal steigen wird.

Aber sobald man mal was dagegen tun will meckern wieder alle, die keine Ahnung von Politik haben wie z.B. bei höheren Pflegeversicherungsbeiträgen für Kinderlose.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 03:03 - 26.07.2004

@ Schoesler.

1988 habe ich mich mit diesen Themen noch gar nicht auseinandergesetzt, da ich zu diesem Zeitpunkt erst 4 wuzelige Jahre "alt" gewesen bin *g*.

Aber ich hätte mir immer gewünscht, dass Berlin wird, was es war und ich hätte es gehofft und daran geglaubt. Ja. Ich glaube an diese Stadt. Leider jedoch glaubt sie selbst nicht in dem Maße an sich wie ich es tu. Vielleicht liegt es daran, dass ich für diese Stadt alles tun würde. Sie bedeutet mir ales. Und bei so manchem, der die Kontrolle über diese Stadt hat oder generell bei Politikern, fehlt mir diese Leidenschaft. Der neue Bundespräsident Köhler scheint sie für sein Land zu besitzen aber auch er steht diesbezüglich wieder auf alleinigen Posten herum. Es fehlt der Patriotismus. Eine Stadt oder ein Land darf keine Sache des Geldes sein, darf keine Sache der perösnlichen Bereicherung sein sondern sollte ausschließlich dazu dienen, zuerst an die Stadt oder das Land zu denken und diesem selbstlos Ehrerbietung zu erweisen. Für mich hat das jedenfalls mit Liebe zu tun und nicht mit Funktionalismus.

Zu diener Frage ob ich aus Schlesien oder Pommern komme muss ich dir mit - weder noch - antworten. Ich stamme aus Preußen .

Wie kommt es, dass du so gut deutsch sprichst ? Bist du ein Germane, welcher nach Dänemark gezogen ist oder bist du ein Wikinger, welcher sich der germanischen Sprache bemächtigt hat ?

@ Booni

Ein leidiges Thema ist es, wie du dies auch schon ansprichst. Ich würde sagen, kindelrose Menschen müssen mehr bezahlen. Jedoch nicht jeder kinderlose sondern nur diejeigen kinderlosen Menschen, die es sich leisten können, etwas abzugeben. Jemand, der aufgrund des neuen Hartz 4 Gesetzes kaum noch Geld in der Tasche besitzt um sich eines Stückes Brot zu ernähren, braucht diese Steuer nicht zu bezahlen. Jemand der vielleicht keine Kinder bekommen kann, aufgrund einer Krankheit, sich aber vielleicht eines adoptieren möchte, muss so lange bezahlen, bis diese Person sich dieses Kind angeschafft hat. Die Mehrheit allerdings besteht aus gut verdienenden Singles und diese sollten gefälligst auch bezahlen.
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 11:01 - 26.07.2004

@ Weisser Wolf
ich bin ein echter Wikinger! Habe aber in Bielefeld gewohnt und habe noch deutsche Freunde. Ich habe mich immer für Geschichte interessiert - vor allem 2. Weltkreig, deshalb auch für D - und letztlich auch für Deutsche Städte. Heute wohne ich aber in Lille (Fankreich). Falls du mehr über Städtebau hier in F oder in DK wissen möchtest, kannst du einfach fragen. Übrigens finde ich D total interessant und schön´(ja, Ok, vielleicht nicht Magdeburg).

Claus

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