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 Forum Index —› Deutschland —› Braunschweig baut das Schloss
 


Autor Mitteilung
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 22:07 - 25.03.2004

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"Nach Berlin will jetzt auch Braunschweig ein altes Schloss neu errichten. Der Auftrag ging an das Büro Richi, Opfermann und Partner.

Herr Opfermann, ist das Schloss ihr erster Auftrag als Kulissenbauer?

Wir bauen keine Kulisse. Das Schloss wird als dreidimensionaler Körper auf historischem Grundriss rekonstruiert. Das ist für die Stadt eine große Chance. Das Gelände im heutigen Zustand ist unansehnlich. Hinter dem Schloss wird sich ein riesiges Einkaufszentrum samt Parkhaus verbergen. Das Schloss selbst wird kultureller Nutzung zugeführt, mit Museum, Archiv und Bibliothek, das ist inzwischen so gut wie sichergestellt.

Was ist die größte Schwierigkeit bei der Rekonstruktion?

Die alten Pläne sind in Braunschweiger Fuß und Zoll verfasst. Ins Metrische umgerechnet, ergibt das eine Zahl mit fünf Stellen hinter dem Komma. Von da aus dann auf eine Symmetrie der Architektur und Fugen zu kommen erfordert erheblichen Aufwand."


Aus der neuesten Ausgabe von „Häuser“



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Prokovjev
Stammgast

Beiträge: 73


 

Gesendet: 23:45 - 25.03.2004

Zitat:
Das Schloss selbst wird kultureller Nutzung zugeführt, mit Museum, Archiv und Bibliothek, das ist inzwischen so gut wie sichergestellt.


ah, sehr gut...somit fällt das Argument Kommerzschloss weg.
Ich muss dieser Art von pseudointellektueller Diskussion sowieso selektive Wahrnehmung attestieren. Würde konventionell gebaut werden, wie bei solchen Projekten üblich, würde kein Hahn danach krähen..es wäre einfach kein Thema.
Thomas
registriert

Beiträge: 14


 

Gesendet: 09:38 - 26.03.2004

Ich weiß nicht, ob das hier schon gesagt wurde, aber Dresdens Staatliche Kunstsammlungen besitzen ein Modell der zerstörten Quadriga des Braunschweiger Schlosses von 1857. Anhand dieses Modelles wird ein originalgetreuer Nachbau dieser die Attika bekrönende und das ganze Haus schmückende Figurengruppe möglich sein. Die Quadriga wurde von Ernst Rietschel geschaffen, dessen 200. Geburtstag wir dieses Jahr 2004 feiern. Dieses unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende "Ernst Rietschel Jahr" soll an den Begründer der Dresdner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts erinnern.

Sehr gute Webseite:

http://www.ernst-rietschel.com
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 17:31 - 26.03.2004

Noch mal 'ne Frage: Also, das Schloss wird komplett wiederhergestellt und dann noch dieses Einkaufzentrum dahinter gesetzt, richtig?
Bis es in Berlin losgeht, sind die Schlösser in Potsdam und Brauschweig bestimmt schon bezugsbereit...
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 19:58 - 28.03.2004

@Thomas

Das ist doch genial, dass es dieses Modell der Quadriga gibt. Weißt du auch in welchem Maßstab es ausgeführt ist?

Da von der Original-Quadriga nur der Kopf der Brunonia den Buntmetalldieben der Nachkriegszeit entgangen ist, wird eine Reko unumgänglich sein.

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Dass die Quadriga auf den Mittelrisalit gehört, ist glaube ich, keine Frage

[Link zum eingefügten Bild]

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Es würde bestimmt nicht leicht werden, die Berliner zu überreden, ihre Quadriga herauszugeben:

[Link zum eingefügten Bild]



Das Modell in Dresden wird nun bei der Reko sehr dienlich sein.

(Ich wollte die Bilder schon löschen - sie gehörten zu einem heute nicht mehr existenten Threat)
singa
registriert

Beiträge: 12


 

Gesendet: 16:20 - 29.03.2004

Hier mal ein recht interessanter Artikel über die Schloss-Reko. Steht auch einiges über die Quadriga drin.

http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/2633201
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 14:45 - 02.04.2004

ah!
ich habe jetzt erstmal genauere bilder der quadriga gesehen. ist ja ein wirklich sehr schönes exemplar! fast zu schade, um es so weit oben zu platzieren.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 15:52 - 25.04.2004
Wissen.de
Novize

Beiträge: 47


 

Gesendet: 14:16 - 07.06.2004

Braunschweiger Zeitung
Von Ralph-Herbert Meyer


Kein Zufall, keine bösen Überraschungen: 54 Originalpläne von Baumeister Carl Theodor Ottmer, 237 Fotos und 28 Bücher werden vom Architekturbüro Dr. Richi, Opfermann und Partner zur historischen Bestandsaufnahme vor dem Wiederaufbau des Braunschweiger Residenzschlosses im Rahmen des ECE-Projekts ausgewertet.

Das Ergebnis des Studiums: "Das Schloss wird in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild, gemäß dem Zustand von 1920 nach dem großen Brand vom 24. Februar 1865 wieder aufgebaut", sagt Architekt Dr. Fouad Richi voller Überzeugung.

Allein zwölf unterschiedliche Fugenformen gab es am alten Schloss. Und die wird es auch beim Wiederaufbau, alle an der rechten Stelle, geben. Die Rekonstruktion wird bis in kleinste Detail gehen. "Keine Kompromisse in der gesamten Außengestaltung", versichert Richi. Selbst die Rückseite des Schlosses, vom Inneren des Einkaufszentrums "Schloss-Arkaden" sichtbar, folgt den historischen Proportionen.

Vier Steinbrüche

Die Ausschreibungen für die Fassade sind draußen, die für die Fenster werden noch in diesem Monat folgen. Gefunden wurden mittlerweile auch vier Steinbrüche in Polen, die die erforderliche und geeignete Menge von 5000 Kubikmetern Naturstein liefern können.

"Wir wollen die Rekonstruktion der Öffentlichkeit so transparent und so verständlich wie möglich vermitteln", erklärt Richi weiter. Ziel sei es, "unqualifizierte Kritik auszuschalten und weitere Verunsicherung der Bürger zu verhindern". Er und sein Büro fühlten sich bei dem Auftrag der Stadt, der Geschichte und der Bevölkerung verpflichtet.

Prof. Berthold Burkhard von der Initiative für den Erhalt des Schlossparks hatte Richi und seinen Mitarbeitern vorgeworfen, bei der "Schloss-Teilrekonstruktion in hohem Maße unprofessionell" zu arbeiten. Berthold nannte den Wiederaufbau "kulturelle Hochstapelei" (BZ vom 10. Mai 2004).

Arbeitsgrundlage für Richis Vorbereitung waren auch Dokumente vom Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege sowie die Bildarchive von Klaus Schwedtler und Schloss-Experte Dr. Bernd Wedemeyer, der den Planungen beratend zur Seite steht. Die große Anteilnahme von Bürgern, die "uns selbst ihre letzte Schlosss-Postkarte überließen", lässt für Richi nur einen Schluss zu: "Die Braunschweiger identifizieren sich mit ihrem Schlosss".

Geologe prüft

Die wichtigsten Bestandteile der Gesamtdokumentation sind die originalen Baufragmente des Schlosses. Noch kurz vor dem Abriss 1960 wurden Rückfassade, Säulenreihe des Portikus vom Mittelteil und das Triumphtor durchnummeriert, präzise dokumentiert und eingelagert. Auf dem Gelände des Kleingartenvereins Holzenkamp werden 550 Steinfragmente ausgegraben. Sie werden vermessen und vom Geologen Martin Sander (Saarbrücken) auf Tauglichkeit geprüft. 180 Steine sind bis jetzt erfasst, nur sehr wenige sind nicht mehr zu gebrauchen (die rot gekennzeichneten Steine im Bild unten links).

Da noch 80 weitere Fragmente über das Stadtgebiet verteilt existieren, geht Dr. Fouad Richi davon aus, dass es sich zu 25 Prozent bei der Frontfassade um einen echten Wiederaufbau handelt. Insgesamt werden 5225 Quadratmeter Fassade rekonstruiert.

Kritik prallt ab

Die Kritik, dass die Fassade vor Betonmauern installiert wird (Plan Mitte), ficht den Architekten nicht an: "Im Original wurden die Natursteinblöcke vor Ziegelsteinmauern montiert. Die Fassadenstruktur wird in ihrer Plastizität korrekt wiedergegeben." Alle Maße, in den Ottmer-Plänen in Fuß angegeben, wurden bis auf 5 Stellen hinter dem Komma in Zentimeter umgerechnet. Wenn das nicht genau ist.

Samstag, 05.06.2004
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Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:21 - 07.06.2004

WOW! Das ging ja schnell! SO lange ist das Thema doch noch gar nicht angesagt, verglichen mit dem Berliner, wo ja nach 10 Jahren noch nicht mal der Abriss des PdR ausgeschrieben ist...
Und wann soll's/kann's dann so ungefähr losgehen?

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