Paul, es ist mir tatsaechlich eine freude festzustellen, dass es auf dieser welt auch noch leute gibt, die mehr als nur wimbledon, champions league und besorgnisse des alltags im kopf haben.

in diesem forum kennt also tatsaechlich jemand nideggen, alle achtung.

"...sich stark von alemannischem, fränkischem und niedersächsischem Fachwerk unterscheiden. Erst in gut erhaltenen Orten wie Monschau spürt man kulturelle Verbindungen wie hier die Nähe zu Belgien"

unglaublich.

und man sieht ja auch nicht nur die naehe zu belgien, auch einfluesse des niederlaendisch/britischen kulturkreises kann man im aachener raum (oder konnte man) sehr gut spueren, entfernter, ja auslaufend sogar noch in köln, damals...

und wie oft habe auch ICH dies schon zu diversesten personen(kreisen)gesagt, es hatte sich jedoch noch nie jemals irgend jemand gedanken darueber gemacht, geschweige bemerkt...

das interessiert auch niemanden. und ich rede da nicht nur von architektur. es geht um das erfassen unserer umwelt allgemein. um mentalitaeten, sprachen und denkweisen, zeitalter und abstraktionen etc.
beobachtete umwelt im weitesen sinne.

mich macht diese stete horde von blinden und tauben affen verrueckt.
keiner versteht etwas, niemand interessiert sich, ueberall chaos und schwachsinn.

zb. erst mal die ns-diktatur des homoerotischen groessenwahnsinnigen realitaetsverlustes, danach 50 jahre lang mal die soziologie-assistenten zu architekten gemacht, die obdachlos-parkpenner zu modernen kuenstlern und die germanistik-paedagogen zu wirtschaftsministern.

im weitesten sinne raubt mir dieser sachverhalt die letzten nerven...
die einfachsten dinge fallen allen schwer.

erste seite tageszeitung: der neue tennisweltmeister, im feuilleton dann gibt´s eh nur minderbemittelte rumlaller, rest: schweigen.

autofahren ist auch schwer, die kurve wird erst bemerkt, wenn sie dort fast rausfliegen, bei tempo 30, frauen werden erst erotisch bemerkt, wenn sie ihre mind. zehn kilo plastik riesenbrueste ziemlich genau in der mitte des fernsehbildausschnittes praesentieren, häuser bemerkt man gar nicht, ausser wenn´s regnet und kalt ist, die privatsphaere des andern erst recht nicht, eigenes verhalten? sinn und laufrichtung dieser welt? relativitaet von meinung, moral und urteil, evolution und geschichte, eigene identitaet, biomechanik, verhaltensdeterminanten usw usw.

NICHTS von alledem.

einkaufen (preiswerte tomaten...), betonbarcke auf den aachener marktplatz gegenueber kaiserpfalz bauen (modern ...), kulturkreisverfehlende witze reissen :-( (berlusconi...), gläubig sein (Strassenverkehrspolizistsicherheitswichtig, allahkopftuchbaumaffen..), dosenpfandmoral einfuehren (damit wir auch in 5000 jahren noch weiter guten gewissens bierdosen herstellen koennen)

tbc. na klar. man.

mark!

@Mark
Vielleicht sollten wir die Medien nicht so nahe an uns herankommen lassen. Ich habe mich vor Jahren vom TV und Rundfunkprogramm abgeknipst, halte mir die FAZ wegen des Feuilletons, der Leserbriefe und des Wirtschaftsteils und, leider, die Mitteldeutsche. Letztere ist an Flachheit kaum zu überbieten, da finden sich so wichtige Nachrichten, wie, daß sich Britney Spears die Brustwarzen gepierßt hat und daß Jennifer Lopez in ihrer Wohnung nackt herumläuft, was sie aber weiter nicht stört, weil sie nur mit Homos verkehrt.
Ich weiß, der eine oder andere hört es nicht gerne, aber... ceterum censeo:
Wir leben in einer Phase der Dekadenz und des Kulturkampfes und wir müssen sozusagen die Fackel der Bildung, Humanität und des Bürgertums hochhalten.
Es ist ja nicht nur der öffentliche Raum, der leidet, schau' Dir an, wie die Menschen sprechen (Alles so Cool), was für Bücher veröffentlicht werden (Harry Potter und die Memoiren von D. Bohlen) , was es im Kino für Filme zu sehen gibt (X-Men und Men in Black) und so weiter.
Wir müssen das durchstehen.
Wenn wir es nicht machen, wer denn sonst?

Mathias,
habe gerade nochmal ein paar Beiträge
hier gelesen.
Bei den regionalen Unterschieden im
Fachwerk hast Du sicher recht.
Irgendwie muss ich Deinen Beitrag
zu schnell gelesen haben, ich verstehe
meinen Beitrag der daraufhin folgte
nämlich jetzt überhaupt nicht mehr.

Kein Problem, Oliver!

Du hast recht, Schieferdächer gibt es auch anderswo, nicht nur in der Eifel. Besonders eindrucksvoll finde ich z. B. den alten Glasbläserort Lauscha im Thüringer Wald, wo die Häuser praktisch komplett verschiefert sind. Auch im Hunsrück sind Schieferdächer ein typisches Kennzeichen.
In Goslar ist die Dachlandschaft bunter, weil es neben Schiefer auch alte Ziegeldächer gibt, z. B. am Marktplatz.

"Aus Bad Münstereifel kommt "Heino" ..."

Macht nix! Sichtbeton- und Vollglas-Bausünden wären schwerer zu verkraften...

"zb. erst mal die ns-diktatur des homoerotischen groessenwahnsinnigen realitaetsverlustes, danach 50 jahre lang mal die soziologie-assistenten zu architekten gemacht, die obdachlos-parkpenner zu modernen kuenstlern und die germanistik-paedagogen zu wirtschaftsministern."

Haben wir nicht verabredet... gewisse Ausschweifungen zu vermeiden?

Und: Würde ich im Fernsehen Jennifer L. nackt sehen, würde ich gar nicht empört umschalten...
...jetzt aber zurück zu architektonischen Perlen der Eifel?

@Bewacher
Du machst Deinem Namen aber immer wieder Ehre! Hätte jetzt hier gerne ein Smilie, das die Hände an die Hosennaht preßt...

hey bewacher,

wusstes du, dass im anglo-amerikanischen kulturkreis du deinen boss zB in bankenkreisen mit ´fuck off, I´m busy, bill´ im vorstandsmeeting zu verstehen gibst, dass er zwar dein boss ist, du aber trotzdem genauso locker bist und ziemlich kompetent.

lies ruhig mal zwischen den zeilen.

S.h.: unkorrektheit kann gewollt sein und ist nicht zwangslaeufig ein zeichen mangelnder kultur. eine frage des kontextes.
uebrigens klingt bewacher ja auch recht interessant...

mark!

@Mark

Sagen Sie doch direkt einem Künstler, er wäre ein obdachlos-parkpenner - dann lernen Sie unseres Justizsystem guuuut kennen...

...jetzt aber zurück zu architektonischen Perlen der Eifel?

es gibt doch gar keine kuenstler mehr, lieber bewacher...

nur noch mehr oder weniger hirnlose spaetpubertierende und, eben, obdachlose.

und wenn man sie alle dann als kuenstler bezeichnet freuen sie sich...

uebrigens war das durchaus positiv gemeint. fuer die mehrzahl der gartenbewohner hege ich aus diversen gruenden tatsaechlich symphatien und solidarotaet, fuer diese 'reformierte oberstufe kreativer protest geist mit 45 am schauspielhaus'-Art von personnage jedoch nur boese zwischenrufe beim warten auf prolot!

resume: also sogar noch ein lob fuer die herren, sozusagen.

mark!

tach mark, wie jeht disch dat??

pass up, jong , monschau, dat is nisch weit vom Rhing, und deswejen isset auch total jut!

:)

grüße,
Pedder

PS
im Rheinland gilt:
mir und misch -
dat verwechseln wir nisch!
(dat kütt bei misch nit vor!!!)