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 Forum Index —› Galerie —› Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt
 


Autor Mitteilung
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 22:38 - 12.11.2003

@jürgen
Vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Du liegst richtig. Bei der Umsetzung des Projekts konnte jeder Bürger einen Baustein erwerben.
Dadurch fühlt sich die Bevölkerung, insbesondere die Stifter, unmittelbar mitihrer Orgelverbunden.

Das Projekt könnte für Villingen eine Initialzündung sein.

Bei einem anstehenden Rekonstruktionsprojekt in Villingen, das ebenfalls allein aus privaten Geldern finanziert werden soll, war das Silbermannprojekt der Motor und Entscheidungshilfe PRO REKONSTRUKTION.
Momentan gilt es allerdings noch einige Dinge abzuklären, bevor die anstehende Rekonstruktion in trockenen Windeln ist.

Hoffen wir also...
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 22:49 - 12.11.2003

@rösch
Was ist das denn für ein Rekonstruktionsprojekt, weisst Du da näheres? Würde mich sehr interessieren, genaueres zu erfahren, v.a. Dingen über den Weg, den man einschlägt, um ein authentisches Äußeres wiederherzustellen! Nutzt man alte Photos oder Zeichnungen, oder kann man evt. auf Baupläne zurückgreifen?

Grüße
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 00:35 - 13.11.2003

@Jürgen

da das Objekt, wie gesagt, noch nicht in "trockenen" Windeln ist,
d.h. noch nicht öffentlich (es ist wie gesagt ein privates Engagement
von Bürgern und Vereinen), gebe ich Näheres im Forum zu gegebenem
Anlass bekannt.

Danke nochmals für das Interesse.
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 01:01 - 13.11.2003

@Rösch

Glückwunsch zu der wiedergewonnenen wunderschönen Silbermann-Orgel und Respekt für so viel Bürgerengagement! Viel Erfolg auch für das neue Projekt!

Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 15:58 - 04.12.2003

Südkurier 04.12.2003 06:12


"Meine Freunde sagen, ich sei verrückt"
Carlo Zeisberg renoviert alte Häuser aus Leidenschaft - Wirtschaft "Zum Färber" soll bis Fasnacht öffnen

Villingen





Bild:
Seit zweieinhalb Jahren renoviert Carlo Zeisberg weitgehend eigenhändig dieses Haus in der Färberstraße. Die Gaststätte "Zum Färber" soll bis Fasnacht eröffnen. Bild: Jochen Hahne
Früher hat er Autos repariert und verkauft, heute renoviert er alte Häuser. Mit rotem T-Shirt und Arbeitshandschuhen steht der Villinger im ehemaligen Gasthaus "Färberwirt" in der Färberstraße, sägt, hämmert , mauert und macht dabei einen rundum zufriedenen Eindruck. "Meine Freunde sagen, ich sei verrückt", lacht Carlo Zeisberg fröhlich. Schließlich könnte sich der langjährige Chef des Autohauses Zeisberg auch in die Sonne legen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Hat er doch die Last seines Unternehmens längst an seinen Sohn Ralf weitergereicht. Doch Carlo Zeisbergs Lust gilt nicht dem Müßiggang. Er tut, was er am liebsten macht: An alten Häusern herumbauen.

Für Zeisberg scheint es eine Art Sucht zu sein, denn er hat schon mehrere alte Gebäude gekauft und mit eigenen Händen auf Vordermann gebracht. Sein aktuelles Objekt in der Färberstraße hat er vor zweieinhalb Jahren bei einer Zwangsersteigerung erworben."Eine Woche später habe ich angefangen." Seither ist Zeisberg täglich von morgens bis abends am Planen, Bauen und Renovieren, meist sechs Tage in der Woche. Nicht einmal richtig Urlaub hat er sich in diesem Jahr gegönnt. Das ehemalige Rothweiler-Haus befand sich in schlechtem Zustand. Doch das ist Vergangenheit.

In diesen zweieinhalb Jahren hat Zeisberg das Gebäude von unten bis oben erneuert. Aus den 13 ehemaligen Wohnungen in den oberen Stockwerken hat er acht größere gemacht, die gesamte Fassade eigenhändig renoviert und dabei den alten Stuck aus dem 19. Jahrhundert wieder hervorgeholt. "Eine wunderschöne Fassade", schwärmt Zeisberg mit Blick auf sein Werk. "Die Fassade allein hat mich ein Jahr Zeit gekostet". Derzeit wird die Gastwirtschaft im Erdgeschoss ausgebaut. Denn hier soll wieder eine neue Kneipe entstehen. "Zum Färber" wird sie heißen, verrät Carlo Zeisberg. Franco und Sabine Jerarde, Zeisbergs Tochter und der Schwiegersohn, werden sie betreiben. Eine Bierkneipe mit kleiner Speisekarte haben sie im Sinne und ein jüngeres bis mittelaltes Publikum im Auge. Bis Fasnacht soll sie eröffnet werden. "Bis dahin müssen wir noch viel schaffen", ahnt Carlo Zeisberg noch jede Menge Stress voraus.

Bemerkenswert am gelernten Kfz-Meister Zeisberg: Rund 90 Prozent der unterschiedlichsten handwerklichen Disziplinen erledigt er selbst. Er ist Maurer, Tischler, Schlosser, Installateur, Maler, Gipser, Bodenleger und Stuckateur in einem. Nur die Installation der Gasversorgung und der Rauchmeldeanlage überließ er den Profis. "Inzwischen verstehe ich mich besser aufs Bauen als auf Autos", scherzt Zeisberg. Ein bisschen Architekt kommt noch dazu. Auch die Raumplanung bringt er selbst zu Papier. Die Eigenarbeit hat natürlich auch einen wirtschaftlichen Grund: "Anders wäre die Renovierung für mich nicht bezahlbar". Eine besondere Herausforderung war die Tragwerkkonstruktion im Erdgeschoss des baufälligen Hauses. Einen drei Tonnen schweren Stahlträger hat Zeisberg mit Helfern, Muskelkraft und Flaschenzügen selbst eingebaut. "Wir haben geschafft wie in Anatolien", sagt Zeisberg mit Stolz über das aus eigener Kraft Geleistete.

Als Restaurator aus Leidenschaft ist Zeisberg entschiedener Anhänger von natürlichen Baustoffen. Freigelegte Holzbalken und Bruchsteinwände geben den Räumen ein besonderes Flair. Mit dem Denkmalschutzamt hat er eng zusammengearbeitet, schließlich stammen die Ursprünge des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert.

Und wie jeder Liebhaber alter Dinge ist Zeisberg selbstredend ein heftiger Sammler. Dies wird sich auch in der künftigen Gastronomie widerspiegeln. Beispielsweise in einem Barockgeländer oder an alten Sandsteinfriesen an der Wand. Zur seelischen Zufriedenheit, die er aus seiner handwerklichen Tätigkeit schöpft, notiert Zeisberg auch körperliches Wohlbefinden. "Ich bin fit wie ein Turnschuh", freut er sich. Was nicht immer selbstverständlich ist für einen 57-Jährigen.

Eberhard Stadler



[Link zum eingefügten Bild]

Seit zweieinhalb Jahren renoviert Carlo Zeisberg weitgehend eigenhändig dieses Haus in der Färberstraße. Die Gaststätte "Zum Färber" soll bis Fasnacht eröffnen. Bild: Jochen Hahne
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 18:45 - 28.02.2004

Endlich!!!
Verein "STADTBILD" e.V. in Villingen gegründet.


Südkurier
27.02.2004 06:13

Neu: Stadtbild e.V.
Konkurrenz für Geschichtsverein mit Fuchs, Hettich, Reiser

VS-Villingen



VS-Villingen (tri) Prominente Bürger von Villingen sorgen sich um das architektonische Erscheinungsbild der Stadt und haben jetzt einen Verein gegründet. Motoren dabei sind Josef Fuchs, Thomas Hettich und Ernst Reiser.

Als "Stadtbild Villingen e.V." wird sich die neue Organisation in wenigen Tagen ins Vereinsregister eintragen lassen. Der Stadtbild-Verein darf als Initiative verstanden werden, die einfach mehr tun will. Die Stimme erheben möchte der Verein bei Themen wie Altes Kaufhaus, Turmgassen-Projekt im Riet oder Neubebauung des alten Tonhallen-Areals. Als Verein von Villingern für Villinger versteht sich die Gruppierung auch als Einheit, die unzufrieden ist mit Diskussion und Abwicklung bisheriger Bauprojekte. Genannt werden in diesem Zusammenhang das Müller-Projekt an der Rietstraße oder das auf dem Oberle-Areal.

Die Initiatoren haben sich bereits zweimal getroffen und eine Gründungsversammlung abgehalten. Der neue Verein geht indirekt in Opposition zum Geschichtsverein. Hubert Waldkircher, der den architektonisch ausgerichteten "Arbeitskreis Innenstadt" des Geschichtsvereins leitet, sagte gestern zur Neugründung: "Das konkurriert mit uns." Von Waldkircher wird die Neugründung nicht grundsätzlich als gegenläufig empfunden.

Treibende Kraft der neuen Initiative ist Josef Fuchs. Der 78-Jährige gründete Villingens Geschichtsverein, trat aber unter Protest vor einigen Jahren.





Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 19:50 - 28.02.2004

@Rösch

GLÜCKWUNSCH!!!

Bist Du auch schon Gründungsmitglied? Was mir super gefällt, ist der Begriff "Stadtbild", der ist nämlich umfassender und bietet für die Zukunft die verschiedensten Möglichkeiten. (Anbringen von Dacherkern, Auslegern, Chörlein, Laternen, Brunnen, Totalsanierungen, usw... nicht so eingeschränkt, wie manch anderer, verkopfter Verein, wo es erstmal 10 Jahre dauert, bis ein Projekt das Stadtbild beeinflusst...).
Bei meinen Altstadtfreunden Nürnberg liegt auch die Stadtbildpflege im Vordergrund, also diesbezüglich: Viel Glück für den neuen Verein!

Grüße nach Villingen
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 19:50 - 05.03.2004

@Jürgen

Bin selbstverständlich mit dabei!!!
Die Freude vor Ort ist aber begrenzt angesichts des aktuellen "geistigen" Verlusts im Forum!
Hoffen wir, dass die Arbeit hier nicht ganz umsonst war und das es weiter geht!

Gruß nach Nürnberg
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 19:26 - 30.03.2004

[Link zum eingefügten Bild]
Die Bagger leisten derzeit ganze Arbeit auf dem Areal der sogenannten "alten Post" in Villingen, auf dem das neue LVA-Regionalzentrum entsteht. Nachdem die Fassade zum Kaiserring hin ursprünglich im Original erhalten werden sollte (rechts im Bild zwei der fünf Spitzgiebel-Gebäudeteile), wird sie jetzt den Baggerschaufeln zum Opfer fallen. Die Bausubstanz stellte sich als zu schlecht heraus, erklärte gestern LVA-Regionalleiter Michael Saile gegenüber dem SÜDKURIER. Bilder: Jochen Hahne



Südkurier, 30.03.2004
Nun fällt die Fassade doch...
"Alte Post" wird entgegen ursprünglicher Pläne total abgerissen - Original-Wiederaufbau der Frontseite Kaiserring
Passanten beobachten mit Argwohn, wie sich die Bagger in die Fassade der "Alten Post" am Kaiserring fressen. Denn ursprünglich sollte die Fassade nach Aussage der Landesversicherungsanstalt (LVA), die hier ihr Regionalzentrum baut, unversehrt bleiben. Die Bausubstanz sei so schlecht gewesen, dass der gesamte Komplex samt Fassade jetzt total abgerissen werden müsse, erklärt LVA-Regionalleiter Michael Saile auf Anfrage des SÜDKURIERS. Die Fassade werde jedoch im selben Stil wieder aufgebaut.

VON MARGA SCHUBERT


VS-Villingen - Zwischen sieben und acht Millionen Euro investiert die Landesversicherungsanstalt (LVA) Baden-Württemberg in das Gebäude der "alten Post" am Kaiserring in Villingen. Hier entsteht das neue Regionalzentrum der LVA, das im Herbst 2005 bezogen werden soll.

Obwohl die alte Post nicht zu den denkmalgeschützten Gebäuden der Stadt gehört, habe sich die LVA von Anfang an dazu bekannt, die aus den 20-er Jahren stammende markante Fassade des ehemaligen Postgebäudes originalgetreu zu sanieren, betont der LVA-Regionalleiter Michael Saile auf Anfrage des SÜDKURIERS. Doch im Zuge der Abrissarbeiten im Hinterhaus habe sich gezeigt, dass die Bausubstanz doch zu schlecht sei. Verschiedene Baumaterialien seien hier verwendet worden. Und allein schon von der Isolierung her müssten gewisse Auflagen erfüllt werden, die mit dieser Substanz nicht zu machen wären, erläutert der Regionalleiter aus Karlsruhe, der später in diesem Neubau auch der Hausherr sein wird. Auch energietechnisch und von der Feuchtigkeit her hätte man mit der maroden alten Bausubstanz Probleme gehabt. So wird nun der gesamte Komplex dem Erdboden gleich gemacht und ein kompletter Neubau wird entstehen. "Doch die Fassade wird ganz genau so wieder aufgebaut wie sie war", versichert Saile. Gebäudeteile, wie die Fenstereinfassungen und Ornamente am Dachtrauf würden im Original wieder verwendet. Vor allem die markanten Spitzdächer würden genauso nachgebaut und dasselbe markante Bild in Richtung Ringanlagen abgeben wie bisher. Der Rundbogen-Eingang im linken Teil des in fünf Spitzgiebel unterteilten Gebäudes soll ebenfalls im Original in die Mitte versetzt werden. Lediglich der Überbau des Innenhofes werde eine andere Dachkonstruktion bekommen, erklärt Michael Saile den neuen Verwaltungsbau.

Nach anfänglichen planerischen Hürden, die zu Verspätungen führten, sei man heute jedoch im Zeitplan, erklärt LVA-Regionalleiter Michael Saile aus Karlsruhe, der gestern zu Gesprächen in Villingen weilte.

Das Haus der bisherigen LVA-Geschäftsstelle in Villingen am Bickeberg 6 soll verkauft werden. Mit dem neuen Regionalzentrum schafft die LVA in Villingen auch neue Arbeitsplätze, der derzeitige Personalstand von 25 Mitarbeitern soll auf 80 Beschäftigte aufgestockt werden.

Für Villingen-Schwenningen bedeutet die Investition der Landesversicherungsanstalt eine deutliche Stärkung des Oberzentrums. Und die Mahner zum Schutz des Stadtbildes - im Moment von den überraschenden Baggerbissen in der Fassade am Kaiserring geschockt - werden den Wiederaufbau aufmerksam verfolgen.






Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 19:35 - 30.03.2004

...wo sie sicher sein können!!!

Ich weiß nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Bis zum heutigen Tag schien sicher zu sein, dass das alte Postgebäude stehen bleibt; zumindest die Fassade. Warum man nun plötzlich von schlechter Bausubstanz spricht, ist schon etwas komisch.

Mit scharfem Blick wird man den Wiederaufbau der Fassade beobachten. Ich kann mir nach allem, was in Villingen schon alles passiert ist, nicht vorstellen, dass die Fassade originalgetreu wiederaufgebaut wird, allenfalls einige Zitate werden wohl gemeint sein, ein Mischmasch aus viel Neuem und wenig Traditionellem... Brucharchitektur eben...

Aber, vielleicht gibt es ja noch Zeichen und Wunder und die Fassade wird tatsächlich ein Schmuckstück.

Wir in Villingen hoffen es.

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