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Autor Mitteilung
Nik
Novize

Beiträge: 39


 

Gesendet: 21:12 - 14.07.2004

@ PeterBerlin
Dass mit den "Deutschen Städten" war vielleicht ein bisschen unüberlegt.
Die Vorstellung von einem unabhängigen kosmopolitischen Königsberg wäre naturlich die Ideallösung, aber leider sieht man ja an den verschiedenen Unabhängigkeitskriegen, wie schwer sich Rüsslan von "hart erkämpften" Land löst

Im übrigen finde ich auch die Landschaften fiel schöner und "unverbrauchter": Kurische Nährung, die Masurischen Seen und Wälder...

@ Schlossgespenst
Genau so sehe ich das auch, bei uns gient es ja auch keinen Adolf-Hitler-Platz!

IÜch hab mahl gehört, dass in Polen über zweisprachige Ortsschilder nachgedacht wurde. Weis davon jemand was?

@ Schoesler

Wie gesagt, es war spontan losgeschrieben. Ich war noch nie in den genannten Polnischen Stadt, aber das, was ich bis jetzt so im TV gesehen habe sah immer super aus.
Hast du alte Bilder von Marienwerder?

War schonmahl jemand in Marienburg, in der Stadt des Deutschen Ordens?
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 09:47 - 15.07.2004

Hi Nik

ich war schon Marienburg. Tolle Burg (Reko - schon wieder!), die Stadt ist aber super-hässlich, alles Platte.

Hier kannst Du Bilder von Marienwerder sehen:

http://www.castlesofpoland.com/prusy/mari_poczt_de.htm

Claus
Booni
Mitglied

Beiträge: 190


 

Gesendet: 12:31 - 15.07.2004

Marienwerder war ja mal total schön... und jetzt sind lediglich ein paar Gebäude wie Schloß, Dom und Bahnhof geblieben.

Aber wie ich gehört habe wird seit 2002 mit Hilfe der Bundesrepubilk Deutschland die Altstadt wiederaufgebaut auf den alten Mauern. Inwieweit rekontruiert wird weiß ich aber leider nicht.

Aber überhaupt wissen die Polen jetzt wo Rußland weg ist wieder wie man Städte baut. Danzig, Breslau, Elbing... überall werden die Altstädte rekonstruiert oder zumindest in traditioneller Bauweise wieder aufgebaut.

Was machen wir dagegen? Stahl-Glas-Betonkuben noch und nöcher... selbst in Nürnberg wird nicht rekonstruiert und die Gebäude auf altem Grundriss ersetzt - nein - Modernisten fordern, die Altstadt soll mutiger werden.

Wenn man in Nürnberg wirklich mutig wird und rekonstruiert z.B. den Marktplatz könnte das statt zufriedener Architekten Touristenströme geben.
Aber solange Gebäude wie das neue Pellerhaus noch hochgelobt werden seh ich da schwarz.

Bin mal gespannt ob Königsberg irgendwann auch mal seine Altstadt wiederaufbaut... selbst aus der Stadt kann man noch was machen. Immerhin stehen noch die alten deutschen Bahnhöfe, diverse Stadttore und hoffentlich demnächst das Schloß.
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 13:24 - 15.07.2004

Leider reicht es nicht die Häuser zu bauen, die Städte müssen auch leben. In Elbing stehen vielen der neuen Häuser leer (so toll sind sie auch nicht)

Nürnberg finde ich nicht schlecht, hoffentlich werden nicht weitere Glas-monster in der Altstadt gebaut (habt Ihr das Breuninger-Haus gesehen?).

In Stettin werden auch Teile der Altstadt rekonstruiert - sieht aber teilweise wie Disneyland aus...

Von allen wiederaufgebauten Städte in D finde ich Freiburg am schönsten, die kann sich schon mit Breslau messen.

Claus

Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 14:56 - 15.07.2004

Nik: Mit den Landschaften des ehemaligen Ostpreußens hast du recht. Sie sind bezaubernd. Das wäre für mich allein Grund genug mich dort nieder zu lassen, selbst, wenn die Verhältnisse "ärmlicher" wären aber ohne eine Umwelt, die meine Sinne befriedigt, sei es architektonisch oder landschaftlich, könnte ich noch weniger "leben" als mit "wenig" Geld. Und die kurische Nährung, Masuren, oh ja, das sind wirklich traumhafte Gebiete die für ein "ärmliches" Leben entschädigen. Im Grunde kann man inmitten so einer Landschaft gar nicht mehr von "Armut" reden. Man fühlt sich viel mehr bereichert, sprich, man ist in Wahrheit reich. Aber Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind auch wunderschön. Sie sind sich allesamt sehr ähnlich in ihrem Antlitz.

Was die "schönsten deutschen" Städte anbelangt, so finde ich auch, dass diese sich nicht unbedingt in Polen befinden sondern doch in Deutschland. Dies jedoch mildert nicht die Schönheit, welche diese einstmals "deutschen" Städte nichts desto trotz ausstrahlen und auch vor allem aufgrund der Rekonstruktion mancher Stadtviertel an denen wir uns ein Beispiel nehmen sollten.
Schloßgespenst
Mitglied

Beiträge: 106


 

Gesendet: 22:02 - 15.07.2004

@Schoesler

Die Elbinger Häuser sind nicht so toll? Naja, es sind eben keine Rekonstruktionen, das Projekt nennt sich "Retroversion" (stand mal in der FAZ ein interessanter Artikel). Aber die Dinger sind doch allemal besser als das, was man in Königsberg hingeklotzt hat. In Frankfurts "Altstadt" gibt's eine kleinteilige Häuserzeile aus den 80ern(in der Saalgasse zwischen Dom und Römerberg), die zwar ein deutlicher Fortschritt gegenüber der 50er-Jahre-Scheiße rundherum ist, aber die alten Häuser nur ganz grob und entfernt zitiert - ansonsten haben sich da die Architekten mal wieder profiliert. Dagegen sind die Häuser aus Elbing viel näher an der historischen Architektur. So was könnte man auch in Königsberg auf die Kneiphofinsel bauen. Und so was würde ich mir für manche deutsche Stadt wünschen. Daß dort nicht viel los ist, ist ein anderes Problem. Aber so eine brummende kultige Altstadt mit zig Kneipen & Läden wie etwa in Heidelberg kann man eben nicht so einfach klonen........

Aber, noch einmal: wat is nu mit dem Schloß ?
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 17:10 - 16.07.2004

ich habe auch keine infos zu dem schloss, deswegen habe ich einen thread zu diesem thema in dem russischen skyscrapercity.com-forum eröffnet, mal sehen, ob es bald antwort gibt:

http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=118568
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 23:03 - 16.07.2004

@ Weisser Wolf

so sehe ich es auch. Aber sooo toll ist Danzig auch nicht (im Vgl. zu Lübeck). Warschau ist aber schon irre!

Elbing: die Häuser sehen ganz nett aus - wir müssen wohl bloss 300 Jahre warten, dann fühlt man sich auch wie in einer Altstadt...

In Schweden (nicht weit von Malmø) wurde eine ganze Kleinstadt im Hanse-Stil neugebaut. Ein riesen Erfolg. Wird aber nicht von dänischen und schwedischen architekten ernstgenommen. Bei uns in DK werden nur Glaskisten gebaut....

Ein Beispiel. Die königliche Bibliothek in der Alstadt von Kopenhagen (wird immer hoch gelbt).

[Link zum eingefügten Bild]

Claus
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 23:55 - 16.07.2004

Dass mit den "Deutschen Städten" war vielleicht ein bisschen unüberlegt.

Wie meinen Sie denn das? Ich überlege mir schon etwas, wenn ich schreibe.

Vielleicht sollte man doch aufmerksamer lesen. Ich sagte, dass die Polen unsere ehemaligen Städte besser behandelt haben als wir selber. Ich kann doch nicht alles im Forum 20 mal im selben Wortlaut wiederholen. Es bezog sich auf die Art, wie rekonstruiert wird. Sicher ist der Römerberg in Frankfurt schöner als ein Industriegebiet am Stadtrand von Lodz oder Lublin. Aber die historischen Stadtkerne wurden wohl in Polen sehr viel konsequenter rekonstruiert als bei uns. Und schauen Sie mal einen Meter hinter den Römerberg. Beton, Beton, Beton. Stadt Altstadtgassen ein
100 m langes Schlachschiff.

Sprengungen aus dem Jahre 1945 als Gegenbeispiel heranzuziehen, finde ich reichlich platt. Da soll doch in diesem Jahr (und die Jahre vorher) irgendetwas passiert sein, was noch ganz frisch in der Luft lag. Oder wie was das mit dem "unüberlegt"? Sorry.
Stephan
registriert

Beiträge: 2


 

Gesendet: 02:28 - 17.07.2004

Hallo Peter,

so positiv wie Du würde ich die Situation in Polen und insbesondere in Schlesien nicht sehen. Es ist zwar richtig, daß in Breslau der Ring (der wie durch ein Wunder 1945 nur teilweise beschädigt wurde) sehr schön rekonstruiert wurde (teilweise übrigens mit deutschen Fördermitteln unterstützt) und auch auf der Dominsel oder bei der Leopoldina-Universität großes geleistet wurde. Abgesehen davon weist aber Breslau jede Menge Plattenbauten mitten im Zentrum auf und auch die alte Bausubstanz am Stadtrand befindet sich in überwiegend sehr schlechtem Zustand.

Wenn man sich mal die anderen schlesischen Städte anschaut, so wird man feststellen, daß hier praktisch überhaupt nichts oder nur das notwendigste investiert, geschweige denn rekonstruiert wurde. Im Gegenteil, wenn die Stadt im Krieg zerstört wurde, gibt es dort heute noch flächendeckende Brache, auf der dann nach dem Zufallsprinzip irgendwelche Plattenbauten verteilt wurden (so in Lauban, gleich hinter der heutigen Grenze in Niederschlesien, oder auch in Neisse, der ehemaligen Heimatstadt meiner Familie). Eine Reihe von Städten, die den Krieg fast unbeschadet überstanden hatten, ließ man in den Nachkriegsjahrzehnten auch einfach verfallen (wie beispielswiese Liegnitz, immerhin eine Stadt mit 100.000 Einwohnern vor dem Krieg, auch Teile von Hirschberg wurden abgerissen... wobei hier immerhin später die Häuser am Ring nachgebaut wurden) und baute dann Plattenbauten anstelle der alten Bausubstanz.

Das hatte wohl nicht nur mit Desinteresse, sondern auch viel mit organisatorischen Problemen, chronischem Geldmangel und auch Problemen beim Aufbau einer Infrastruktur und überhaupt der Besiedlung der annektierten* Gebiete zu tun (die schließlich zu 70 % mit Umsiedlern aus Zentralpolen besiedelt wurden), aber alles in allem finde ich Euer Polenbild zu positiv.

Noch ein Buchtip hierzu: Im Bildband "Schlesien aus der Luft" sind jede Menge aufschlußreiche und aktuelle Fotos enthalten.

*politisch korrekt muß es natürlich "rückgewonnenen Gebiete" heißen (nach kurzer, 800-jähriger Pause)

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