Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu |
|
Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 | zum Seitenende |
|
Autor | Mitteilung |
Jürgen
Senior-Mitglied Beiträge: 370
|
Gesendet: 16:21 - 18.01.2004 @alle Ich habe mir eben das Thema "Wiederaufbau Nürnberg" betrachtet und festgestellt, dass es langsam etwas unübersichtlich wird, für welche Objekte die Altstadtfreunde in Nürnberg eigentlich verantwortlich waren. Mir liegt es fern, die ALtstadtfreunde hier als die "Macher" hinzustellen, aber ich möchte den APH-Mitgliedern, die noch nicht in Nürnberg waren, nachfolgend einen Überblick geben, was in den letzten dreissig Jahren verändert wurde; ich hoffe, das ist in euerem Sinne. Das traurige ist, dass in Nürnberg nach wie vor die Stadtverschönerung vollkommen in privater Hand liegt. Verglichen mit den Möglichkeiten von Bund und Land kann das natürlich immer nur ein Tropfen auf dem heissen Stein sein. Als sich der Verein in den 70ern gründete, war Nürnberg ästethisch auf dem Tiefpunkt angelangt, tiefer gings nicht mehr, deswegen hat sich zwar etwas geändert, aber trotzdem: Im Gegensatz zu vielen anderen Städten, die hier im Forum vorgestellt werden, gab und gibt es in Nürnberg nach dem Krieg KEINE EINZIGE Platz- oder Ensemble-Rekonstruktion durch Stadt oder Land. Das ist politisch nicht gewollt in Nürnberg! Ohne lange nachzudenken fallen mir da auf Anhieb zwei Dutzend Kandidaten ein, deren Wiederaufbau sich lohnen würde! Beispiele, willkürlich herausgegriffen: Einzelobjekte: Pellerhaus Viatishaus Toplerhaus Dürer-Geburtshaus Moritzkapelle Katharinenkirche Kletthaus Peststadl Alte Waage Weizenbräuhaus Veit Stoss Haus Plätze/Ensembles: Hauptmarkt Egidienplatz Hans-Sachs Platz Obstmarkt Theresienplatz Paniersplatz Dötschmannsplatz Pegnitzpartie Das alles ist heute billigste, langweiligste 50er bis 70er Jahre Architektur und war früher grossartig! Vieles liegt also im argen und die nachfolgende Liste darf nicht zu dem Fehlurteil verleiten, in Nürnberg ist alles in Ordnung. Der Verein verhindert einzig und allein nur das schlimmste. Ich will hier nur aufzeigen, wozu die Bürgerschaft fähig ist, wenn sie die Nase voll von der Geschmacksdiktatur der Verantwortlichen hat!! Nürnberger Altstadt mit den bisherigen Massnahmen der Altstadtfreunde seit 1973: [Link zum eingefügten Bild] Massnahmen im Detail nach Strassen,Stand 12/2003: [Link zum eingefügten Bild] [Link zum eingefügten Bild] Insgesamt sind es über 220 Massnahmen gewesen, es sind also nicht alle auf dem Plan ersichtlich. Was mir wichtig ist: Nach wie vor gibt es immer noch keinen Festangestellten Mitarbeiter, der vom Verein teuer bezahlt werden muss. Alle Büroarbeiten oder Korrespondenz wird ehrenamtlich abgewickelt. Auch wir als APH-Forum haben sehr wohl Macht, wenn wir nur einig sind und ausdauernd genug an der Sache bleiben!! Grüße |
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied Beiträge: 584
|
Gesendet: 17:38 - 19.01.2004 Ich muss mir unbedingt Nürnberg mal anschauen. Ist eine der Städte, die mich am meisten interessieren. Ich bin auf jeden Fall für die Rekonstruktion des Pellerhauses! (+ der restlichen Häuser natürlich gleich mit dazu, logisch!) |
Rösch
Senior-Mitglied Beiträge: 343
|
Gesendet: 18:01 - 19.01.2004 @Jürgen Vielen Dank für diese eindrucksvolle Übersicht! Wenn ich mir vorstelle, dass die Anzahl der Massnahmen in Nürnberg im verhältnismässig kleineren VILLINGEN durchgeführt worden wäre, hätte die alte Zähringerstadt bereits zum Großteil wieder ein echtes Ensemble, ein weiteres Rothenburg! [Link zum eingefügten Bild] |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
|
Gesendet: 22:35 - 17.03.2004 wie geht's denn eigentlich am wöhrl voran? dort kommt ja wohl jetzt die nicht-patzschke-fassade. wird wahrscheinlich grausig. gibt's da neue erkenntnisse? |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
|
Gesendet: 00:30 - 18.03.2004 Antiquitus, auf der Wörhl-hp gibt es einen Überblick, im Moment ist der 2. Bauabschnitt im Gang. Hier sieht man den neuen (ich glaube rückwärtigen) Anbau mit abgerundetem Eckbereich mit großen Schaufenstern und abschließender Haube, erinnert sehr an die Kaufhausarchitektur der 20er. Ich finde es gar nicht schlecht, ich sehe es als eine Hommage an den Stil dieser Zeit, das kann im Ergebnis durchaus elegant wirken (Glas muss ja nicht IMMER schlecht aussehen ). Aber vielleicht kann es Jürgen mal aus der Nähe ablichten? [Link zum eingefügten Bild] Quelle:http://www.woehrl.de/web2/aktuellbereich.php?u=12 |
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied Beiträge: 422
|
Gesendet: 00:58 - 18.03.2004 Sehr beeindruckend, Dirk! Aber "Deutschlands schönstes Modehaus"?? Na, ich weiß nicht! Eine kleine Übertreibung. Details wären interessant zu sehen. |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
|
Gesendet: 14:53 - 18.03.2004 ganz schlecht ist die ecke nicht, aber wirklich gefallen tut sie mir auch nicht. ist mir alles zu glatt und dann noch diese typische skelett-fensterung links und rechts. naja, aber es hätte schlimmer kommen können! |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
|
Gesendet: 20:09 - 18.03.2004 "Nürnberg3 - Derleth - Liedel - Telle" Foto-Hommage an Nürnbergs Altstadtmacher, 10. März bis 25. April 2004 Die Nürnberger Altstadt im Spannungsfeld der unterschiedlichen Sichtweisen und Darstellungsformen von drei renommierten Fotokünstlern - das ist das Leitmotiv und die Zielrichtung einer Ausstellung, die von den Altstadtfreunden anlässlich des 30jährigen Jubiläums ihres Bestehens in Auftrag gegeben wurde: [Link zum eingefügten Bild] archaisch die Schwarzweiß-Aufnahmen von Günter Derleth, aufgenommen mit einer Lochkamera, dem Urtypus aller Fotoapparate [Link zum eingefügten Bild] verblüffend die dreidimensionalen Fotos von Bernd Telle, nur erkennbar mit einer zur Verfügung stehenden Brille [Link zum eingefügten Bild] faszinierend die Panorama- und Detailaufnahmen von Herbert Liedel Die Bilder zeigen das Resultat jahrzehntelanger Arbeit der Altstadtfreunde, die sich unermüdlich für den Erhalt und die Wiederherstellung der historischen Bausubstanz einsetzen. Die drei Fotokünstler Herbert Liedel, Bernd Telle und Günter Derleth präsentieren mit den ihnen eigenen, völlig unterschiedlichen Sichtweisen und verschiedenen fotografischen Techniken neue Aspekte einer Stadt, die man zu kennen glaubt, aber nach der Betrachtung der Ausstellung mit anderen Augen sehen wird. Quelle und weitere Informationen: http://www.museen.nuernberg.de/industriekultur/index_industriekultur.html |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
|
Gesendet: 21:25 - 18.03.2004 "Mir liegt es fern, die ALtstadtfreunde hier als die "Macher" hinzustellen" die altstadtfreunde sind die absoluten macher! |
Jürgen
Senior-Mitglied Beiträge: 370
|
Gesendet: 22:19 - 24.03.2004 Hier ein erstes Bild des Erweiterungsbaus „Kaufhaus Wöhrl“: [Link zum eingefügten Bild] Quelle: AZ, 23.03.04 Die Abbildung ist leider zu wenig aufschlussreich, um ein abschließendes Urteil zu fällen, aber einiges kann man trotzdem schon erkennen, denke ich. Durch Übernahme der Turm-Kuppelbildung aus dem bestehenden Altbau soll der Versuch gemacht werden, eine Symmetrie zwischen Alt und Neu herzustellen. Man muss das Ergebnis im Herbst abwarten, aber ich denke, es wird nicht der schlechteste Neubau in Nürnberg werden. Und das sind hierzu die jüngsten Stimmen des „Baukunstbeirats Nürnberg“ zum Erweiterungsbau „Kaufhaus Wöhrl: „...Türmchen ist kulissenhaft und belastend für das neue und moderne Gebäude.“ „...Eigenständigkeit der Stahl-Glas-Konstruktion des modernen Neubaus darf nicht durch die Übernahme von Stilelementen des Altbaus und dessen Fassade belastet werden." ...Fassade des Neubaus ist zu dominant ...von geplanter Sandstein- Verkleidung ist abzuraten: Neubau ist ein eigenständiger Bau und muss deswegen eigenständige Architektursprache haben Empfehlungen des Baukunstbeirats: geplante Verglasung des Erdgeschosses auf den ersten Stock ausweiten auf das geplante Türmchen verzichten Sandsteinfassade ersetzen durch anderes Material Nachfolgend der Vorsitzende des Baukunstbeirats Nürnberg, Jürgen Bisch (im Bild rechts), der auch den immerhin noch recht eingepassten Neubau des Fleischhauses als zu wenig gewagt, kritisierte: [Link zum eingefügten Bild] Seit Jahrhunderten war Nürnberg ein Beispiel für eine geradezu kaum glaubhafte Vielzahl und Vielgestaltigkeit von Türmen und Türmchen. Eine Stadt mit mehr Türmchen als Nürnberg, war bis Januar 1945 weltweit wohl schwer zu finden.... Ebenfalls seit Jahrhunderten wurde in Nürnberg der vor den Toren der Stadt gebrochene rot schimmernde Burgsandstein zum Bau der Häuser verwendet. Die rötliche Färbung gab den mittelalterlichen Häusern eine warme, unverwechselbare Färbung. Roter Burgsandstein und Nürnberg sind in Deutschland bis 45 fast Synonyme. Soviel also zum Baukunstbeirat Nürnberg und der Wahrung der architektonischen Tradition... Grüße |
Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 | - Nürnbergs Wiederaufbau - | zum Seitenanfang |
|
Version 3.1 | Load: 0.008095 | S: 1_2 |