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 Forum Index —› Deutschland —› Wiederaufbau Frauenkirche zu Dresden
 


Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 01:09 - 29.07.2004

Ah ja! Und was war es davor?
Cuypers
Mitglied

Beiträge: 110


 

Gesendet: 01:16 - 29.07.2004

@ Ben
"
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dünkirchen im 7. Jahrhundert als Fischersiedlung. Dank seiner strategisch günstigen Lage am Eingang zum Ärmelkanal entwickelte sich der Ort rasch: 960 wurde eine Stadtmauer, 1233 das erste Rathaus errichtet. Ein wichtiger Wirtschaftszweig Dünkirchens war über Jahrhunderte der Heringsfang.

Andererseits weckte die Lage der Stadt seit je her Begehrlichkeiten. Im Laufe ihrer Geschichte gehörten die „dütschsprachigen” (niederfränkische bzw. niederländische Mundart) Bewohner abwechslend zu Flandern, Burgund, den spanischen und den österreichischen Niederlanden, zu England und zuletzt 1662 zum französischsprachigen Frankreich. Von da ab wurde es mit starken Festungswerken umgeben. Im 17. und 18. Jahrhundert war Dünkirchen ein Stützpunkt der französischen Korsaren. Im 19. Jahrhundert stieg die Stadt zum drittgrößten Hafen Frankreichs auf.

Bereits im 1. Weltkrieg war die Stadt Ziel deutscher Bombardements. Im zweiten Weltkrieg im Frühjahr 1940 wurde Dünkirchen bei den Kämpfen zwischen der deutschen und der eingekesselten britischen Armee weitgehend zerstört."
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 01:21 - 29.07.2004

OK! Also nur eine Stadt und keine Landchaft...
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 02:32 - 29.07.2004

@Rösch
das finde ich ja gerade so klasse an der Region da unten: Die Alemannen sind ja ein sehr widerspenstiges und freiheitsliebendes Volk, und lassen sich nicht gerne in Staaten pressen. (Deswegen hatten sie sich ja immer gegen die preussische Vorherrschaft gewehrt). Sie leben ja in mehreren Staaten, nämlich Schweiz, Baden, Elsass, sogar Österreich und Bayern noch kleine Teile. Und, auch wenns die Badener nicht wahrhaben wollen, aber auch die Schwaben sind Alemannen. Auf jeden Fall finde ich interessant, dass
die Region dort unten ganz gut zu funktionert, vielleicht gerade WEIL sie nicht zusammen in einem STaat leben. Wie man an der Deutschen Geschichte sieht, ist ein Riesenstaat wie Deutschland ja vielleicht sogar nachteilhaft. Ich finde s'Dreyecksland klasse, und d'Sproch han ich auch schoo e béssele gelernt. Ich finde auch ein Europa der Regionen besser als diese Riesen-Nationalstaaten, die sich immer gegenseitig mit Kriegen und Machtkämpfen fertigmachen. Vielleicht funktioniert eine größere Region wie die am Oberrhein deswegen so gut, weil sie eben nicht wie ein altes Ehepaar 24 h am Tag zusammenklebt, sondern jeder in seinem Staat "sein Ding" macht, man aber trotzdem viele Gemeinsamkeiten hat, und die auch pflegt. Des isch ebbis gruusich guats, und des soll auch esó blîwe.

@cuypers
Ich kenne das auch mit den zweisprachigen Klassen der "ABCM-Zweisprachigkeit". Das ist auch eine tolle Sache, alledings sind das nicht mal 3 % aller Elsässichen Kinder, die dort hingehen. Du hast zwar Recht dass es im Elsass noch besser ist als in Korsika, Breizh (Bretagne), etc. Aber "besser" heisst noch nicht "gut". Die Elsässer haben natürlich den Vorteil, dass ein riesiges Hinterland die gleiche Sprache spricht. DAher kann man auch beobachten, dass im Nordelsass, wo der Rhein nicht alles trennt wie im Süden, sich der Dialekt weit besser hält als im Süden. Diese Nähe zum deutschen Sprachraum ist der Vorteil fürs Elsass, und sicherlich wäre stünde es ohne die Nähe zu Deutschland ums Elsass genau so schlecht wie um die anderen Regionen. Du hast Recht , und die "Grande Nation" geht hier sehr brutal vor. Ich finde es auch sehr zynisch von den Franzosen, dass sie sich auch noch als das Land der "droits de l homme", der Menschenrecht sehen. Kein Land in der EU behandelt seine Minderheiten so schlecht und dikatorisch wie Frankreich. OK, zurück zum Thema Dresden. Cuypers, bist du eigentlich Niederländer? Klingt so...ben jij Nederlands??
:)

@benny

ach DU warst det! ick habe mir schon jewundert, "wer issen B.L"....
Find ick ja voll knorke det du dir ooch sssu Wort jemeldet hast. Aba sach maa, warum schreibt ihr alle immer nur unter "herzog von Langeweile" oder buchstaben-abkürzungen? Es würde einen wesentlich besseren Eindruck machen wenn man einfach unter seinem ganz normalen Namen schriebe....Weeste warum? Man wird sonst denken "Aha, Anonym aus Berlin, dsa kann ja nur einer sein..." Der hat mich doch auf'em Kieker...
Schoesler
Mitglied

Beiträge: 102


 

Gesendet: 10:04 - 29.07.2004

Dünkirchen gehört zu den schrecklichsten Städten in Frankreich.

Hier in der Region wird noch ein Bisschen Patois gesprochen - eine art Platt-fanzösich mit vielen Flämischen Wörter. Das bekannteste Gericht aus Lille heisst übrigens Pot'je Vlees und schmeckt lecker!

Claus
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 14:41 - 29.07.2004

@Peter

...die geschichtlichen Umstände haben im alemannischen Raum auch zu erheblichen Sprachverwirrungen geführt. Merian beispielsweise schreibt noch von "den schwäbischenStädten Strassburg, Freiburg, Basel, Zürich und Konstanz".

Würdest du heute zu einem Schweizer oder einem Markgräfler sagen , dass er Schwabe sei, oh weh...!

Schon der Vergleich, wenn Badener und Württemberger aneinander hochgehen: Mir Schwoben und ihr Badener hinkt natürlich völlig. Für die Schweizer sind wir dagegen alle Schwaben, wobei natürlich auch sie welche sind!

Dennoch, trotz mancher Streitereien funktioniert das Miteinander im Dreiländereck gut und man ist sich auch der gemeinsamen kulturellen Vergangenheit bewußt. Aber man lebt eben auch gern in seinem eigenen Ländle oder Ländli , was geschichtlich durchaus nachvollziehbar ist. Der Wunsch nach einem grossen deutschen Nationalstaat war in diesen Regionen nie vorhanden, man lebt hier gut neben- aber auch miteinander. Insofern wäre es gerade für den Südwesten ( oder ganz Süddeutschland, die Bayern und Franken betonen ihre Eigenständigkeit bis heute ja auch! )von Vorteil gewesen, wenn er nach dem Krieg selbständig geworden wäre.

"S liit halt i de Natur vu iis Schwobealemanne frei zu si, weil mir au a ganz bsunder Velkle sin."
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 20:07 - 29.07.2004

"S liit halt i de Natur vu iis Schwobealemanne frei zu si, weil mir au a ganz bsunder Velkle sin."


Ha jo! Dà hesch dü nô ganz Racht ghätt!

Die Elsässer sagen auch "d'Schwowa", meinen damit aber alle Deutschen. Das Lustige ist, dass sie ja selber welche sind. Der Stamm der Schwaben und der Alemannen ist identisch. Ich las mal ein witziges Buch über Schwaben/Alemannen, in welchem der Autor sagte: "Typisch für den Schwaben ist es, keiner sein zu wollen. Da die Badener es hassen, für Schwaben gehalten zu werden, ist dies der beste Beweis, dass sie selber welche sind".

Das fand ich ganz witzig, aber historisch ist es sogar wahr. Kennste den: "Hört ein Mann im Gasthaus zwei Männer lauf auf Schwäbisch miteinander schwätze, fragt er den einen "sind Sie Schwaben?", antwortet dieser:

"Ha noi, mir sin aus Württemberg".

Übrigens, was du über den Südwesten Deutschlands sagtest: Es gab ja mal Bestrebungen, Baden dem Elsass anzugliedern, das wäre auch ganz sinnvoll gewesen, weil die Badener sich ja zeitweise dem revolutionäre Frankreich näher fühlten als dem muffigen verstaubten und obrigkeitshörigen Preussen. Es wäre sicher nicht unvernünftig gewesen. Übrigens gab es ernste Vorschläge der Alliierten, nach dem Krieg das Elsass von Frankreich zu lösen, und dafür mit Luxemburg zusammen zu einem Staat zu bilden. Das hätten sie auch tatsächlich gemacht, àwer d'r Hertzog von Lüxeburri hat net welle....

Sag mal, du bist doch selbst BAdener, oder?

Ich habe übrigens gestern das erste mal "Rund um" im Elsässischen Fernsehen gesehen. Das ist ja der Hamnmer! Noch nie einen solchen Dialekt gehört, es klingt total Archaisch. Ich finde diese Kultur dort unten absolut spannend. S'isch wohr.

PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 20:16 - 29.07.2004

PS
ich habe sogar, obwohl die Elsässer immer behaupten, ihre Sprache wäre nicht "Deutsch", fast alles verstanden! Anfangs nur überwiegend, nach mehrmaligem Hören 100%. Ich finde das faszinierend, dass der Elsässische Dialekt sich unter diesen überlebensfeindlichen Bedingungen gehalten hat. Unglaublich. Und hier ist auhc die Paralle zu Dresden:
(einige werden sich sowieso gewundert haben, wieso wir hier von Sprache und Dreyeckland etc. reden)

Stellt euch vor, Dresden sollte ja praktisch ausgelöscht werden, von den SED-Modernisten! Jedes noch so kleine Palais, jedes Schloss, jede Kirche war denen ein Dorn im Auge. Das ist der Grund für meine beiden Interessengebiete, Elsass und Dresden, die auf den ersten Blick scheinbar nichs gemeinsam haben. Das Gemeinsame ist: Dass "das Alte" den jeweiligen Machtbabern ein Dorn im Auge war/ist, die es auslöschen wollten, und zum Teil auch geschafft haben. Aber eben nur zum Teil...im Elsass sollte die Sprache sterben, und das "Deutsche" Erbe, und in Dresden waren es eben die steingewordenen Zeugnisse des FEudalismus und des Kapitalismus, die gesprengt werden sollten. Und genau das ist das faszierende: Beides hat jeweils, wenn auch schwer angeschlagen, überlebt. Sprache und Bauwerke stiften beide Identität in hohem Maße, sind Kultur, sind Erbe unserer Vorfahren. Die Frauenkirche steht wieder, prachtvoll und wunderschön wie eh und je, und auj m'Elsass babbelt m'r noch émmer unsri schéni Sproch, und genau esó moche m'r auj wiedersch! Hopla Sôlü bisàmme + güeti Owe.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:06 - 29.07.2004

@Peeter
Ha Peeter, ma däät wohl sage, weil i uus Villinge bi, dass i en Badener wär, aber mir Villinger hän halt au nit die beschte Erfahrunge mit denne uus Karlsruh gmacht. Do sin viel Kunschtschätz uus de Stadt un de Klöschter gholt worre noch 1806. Firwohr ko ruhmreiche badische Vergangeheit, die viele immer no beschweret.(aber hiit isch es au nit besser, jetz misset mir iis mit denne Schwenninger rumploge!)

D Südbadener un d Wirtteberger sidlich ab Stuegett gheret älle zu de Alemanne oder Schwobe un deshalb dät i sage i bin au en Alemanne oder halt en Schwob, s isch jo beides richtig!

Vu denne frihere Iberlegunge, Badener oder d Luxebuurger mit de Elsässer zu vereine han i nint gwisst. Kaasch mr mol verrote, i wellene Biicher des stoht?

D Preisse hän scho Schwierigkeite mit isere Sproech, defir verstande mir isere Elsässer, Schwyzer, Tiroler und Bayernschwobe-Nochbere proplemlos un umgekehrt, nit nu sprochlich sundern au im Umgang mittenand. Wen dees nint isch?


So du Berliiner Kiichle oder soll i besser sage Frankfurtter Wirtschle, häsch älles verstande???
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 00:24 - 30.07.2004

Ha nadírlich, i han ells wunderbaar v'rstande.

Vu denne frihere Iberlegunge, Badener oder d Luxebuurger mit de Elsässer zu vereine han i nint gwisst. Kaasch mr mol verrote, i wellene Biicher des stoht?

Des han i gar net üs d'Biecher. Sell hat m'r e achter Stackelburjer (= Strasburjer) verzellt, wù ich m'Chat getroffe han. M'r han viel éver's Elsass gsprocha, und ich bin fascht e Experte worda was s'Elsass betrifft. Áwer, vun daher kann ich net 100%-ig fer d'Richtigkeit vun d'Information garantiere.

Ébrigens, ich bin net so e réchtiger Frankfurter, Berliner schoo gar net. Miner Vatter isch zwar Berliner gsei, áwer mini Müeter kommt vun de Alb râ!! Und dà schwetzet d'Leit so extrem Dialekt, des isch e réchtigi Freid. Deswege han ich auch fascht koi Schwierigkeite mit'me Dialekt. Saag emóol, kennsch dü Ebinge? Des isch s'Städtele wú mini Müeter her kommt. (die misse sich jetzt au mit so 're Doppelstadt rumplage, "Albstadt" heischt des Kunschtgebilde. D'Schwobe neige irgendwie zu "Doppelstädten" ???)

Ich find übrigens Badisch schöner als Schwäbisch. Was ich dà so schwetz, des isch e Mélange üs Schwäbisch, Badisch, und Elsässisch. Ha yo, Dreyeckland eben, gell ?


PS
du musst dir unbedingt mal im Internet "de Rambo vom Elsass" runterladen (ich glaube auf fers-elsass.org), dort hat ein Spaßvogel eine 10 Min Szene mit Sylvester Stallone auf Elsässisch synchronisiert. Wenn du Badisch kannsch, nô verstosch des au!

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