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 Forum Index —› Deutschland —› Wiederaufbau Frauenkirche zu Dresden
 


Autor Mitteilung
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 00:12 - 28.01.2004

christian, natürlich wäre es kein glück, im vergleich mit freiburg und lübeck, etc.; logisch, im vergleich mit denen ist es ein unglück. aber ich vergleiche es eben mit dem "üblichen" - denn, wie du weisst, sind freiburg und münster etc die ausnahme. schwer zu sagen, was geschehen wäre, wenn.

was mein punkt ist: du musst zugeben, das bewusstsein , historisches zu erhalten, ist erst jetzt, in den letzten gekommen ist. bis in die 60er wurden fleissig schlösser,kirchen, theater, und ganze wunderschöne gründerzeitblocks abgerissen - auch im westen. von daher kann man es als glück betrachten, dass die bracher jetzt bebaut wird und nicht in einer zeit, in der abrisswut herrschte. gut, die rampische strasse wäre vermutlich gerettet worden. aber der rest - immerhin doch ein kleines viértel - war völlig weg, nicht mal mehr ruinen waren da, nicht mal mehr das erdgeschoss. ich denke eben schon, dass dort nicht das beste entstanden wäre. ok, weiss man nicht, vielleicht ja, vielleicht nein. also, sicher besser als das was unter der SED entstand! das ist klar (aber das ist auch nicht schwer, besser als die zu sein LOL). Also, klar klingt es absurd wenn ich sage "glück"...aber ich meine das wirklich im vergleich zu städten wie frankfurt, im vergleich zum üblichen. münster und freiburg sind klasse, aber das übliche in unserem land sind doch - leider - köln, stuttgart , frankfurt , kassel, (würg).....
Frankfurt ist meine heimatstadt, und immer wenn ich mal wieder dort bin, wird mir klar: eine reko der altstadt - oder zumindest ein teil - ist, dort, komplett illusorisch. dort stehen schon zuviel gebäude, die durchaus eine gewisse qualität haben (die schirn, z.b.), und auch nicht billig waren, die auch "nicht so schlimm" sind, aber eben leider meiner meinung nach überhaupt nicht in eine altstadt gehören. und wenn ich freunde frage: es interessiert sie entweder kaum, und wenn es sie interessiert, haben sie keine ahnung, dass dort überhaupt mal so etwas wie eine "schöne" stadt war. die können sich gar nicht vorstellen, dass frankfurt früher einmal wunderschön war (es ist übrigens auch heute nicht hässlich - áber halt auch kein florenz). Die haben keine Ahnung. ich wette mit dir, 80 oder 90% der frankfurter wisen gar nicht, dass dort mal eine Altstadt war. Frankfurt ist verbaut, und wird so bleiben. dresden nicht. verstehst du was ich meine? Und das ist ne Chance.

natürlich ist es gut möglich dass DD in den 50ern, hättes es im westen gelegen, sehr viel besser aufgebaut worden wäre als jetzt. ich gehe aber von der jetzigen situation aus.
Wäre in Köln dort, wo die Altstadt war, und wo man praktisch nichts rekonstruiert hatte, eine riesige brache auf bebauung warten - dann bin ich überzeugt, dass man heute recht viel rekonstruieren würde. das historische bewusstsein ist heute besser als in den 50ern. um missverständnisse zu vermeiden, drück ichs jetzt daher mal so aus: die heutige brache in dresden mag kein glück sein im vgl zu einem dresden, das im westen gelegen hätte, das mag sein. aber die heutige brachliegende dresdner altstadt ist mir lieber als
die bebaute frankfurter altstadt. denn die wird bleiben, wie sie ist.
bist du mit dieser formulierung nun einverstanden ?
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 00:20 - 28.01.2004

noch was vergessen: ich meine das alles nur unter der Vorraussetzung, dass die Füllbauten am Neumarkt sich an die Satzung halten und sich harmonisch einfügen. (Mit Glas und BEton wäre es natürlich kein Glück!).
Kennst du die Projekte von Gabler und Dietze? Wenn sich die folgenden Investoren daran halten und auf "provokationen" verzichten, dann kann man durchaus von "glück" sprechen - denn dann wird der Neumarkt wiederauferstehen...

Was du über berlin sagst, das stimmt. Das fiel mir auch schon auf: Die leute hier scheinen sich echt einen dreck drum zu scheren, wie ihre stadt aussieht, das wundert mich auch. kann man überhaupt nicht mit den dresdnern vergleichen, die haben einen ganz anderen bezug zu ihrer stadt. ich hatte mal einen polizisten, der die hässlichen neuen botschaften bewachte (die skandinavische ist ein albtraum), gefragt, ob er es nicht furchbar finde,wie berlin verunstaltet würde. er sagte dann ganz gelassen "nee, is mir völlich schnuppe, ick wohn draussen, in kaulsdorf...da seh ick ja nischt davon"...

das hat der tatsächlich gesagt. siehst du, das ist natürlich ein argument - "ick wohn weit draussen, wat interessiert mich die innenstadt!" LOL

keine ahnung, ich glaube das ist die berliner mentalität. gott sei dank haben wir hier ja mit Ben eine Ausnahme.. .:)

PS
bist du denn selber Dresdner? du kennst dich ja gut damit aus
Christian
Mitglied

Beiträge: 114


 

Gesendet: 17:13 - 29.01.2004

Peter, ich schreibe ähnlich wie du es tust aus dem großstädtischen Architektursumpf Berlin. Doch Dresden liegt mir sehr am Herzen. Dieser Stadt ist es zu verdanken, dass ich überhaupt ein Bewusstsein für Schönheit in der Architektur oder für Architektur im Allgemeinen entwickelt habe. In Dresden prallen buchstäblich architektonische Welten aufeinander und das inmitten des berühmten historischen Zentrums der Stadt. Ich stimme dir zu, dass dies in kaum einer anderen Stadt derartig auffällig und markerschütternd ist. Doch ist dies nicht nur traurig und z.T. auch schockierend, weil auch offensichtlich wird, welches enorme Potenzial vorherrscht.
Außerhalb des Zentrums, vor allem auf der Neustädter Seite stellt sich die Stadt jedoch als großflächig atemberaubend schön und urban dar. Dort wird der viel gerühmte Dreiklang von Stadt und Fluss und Landschaft erfahrbar. Als ich im September zum letzten Mal in DD war hielt ich mich fast einen gesamten Tag in Pieschen, Neustadt, Loschwitz und Blasewitz auf. Man gewinnt ein Gefühl für die ehemalige Komposition der Stadt. Der Fluss und die Landschaft halten den Stadtkörper zusammen und die genannten Stadtteile wirken, als seinen sie auf das (historische) Zentrum hin ausgerichtet. Sie alle sind auf „Barocke Weise schön“, obgleich sie größtenteils im 20 Jhd. entstanden. Wenn man sich dann von Pieschen aus, dem Straßenverlauf durch die Neustadt folgend dem historischen Zentrum nähert und die Altstadtsinfonie (inkl. Kuppel der Frauenkirche) am Flussufer auftaucht ist dies ein atemloses Unterfangen, dass ich so noch nie erlebt habe. Gerade diese Beschreibung macht den Handlungsbedarf im historischen Zentrum der Stadt deutlich: Die Stadt verfällt über einen großen Teil der Innenstadt in die absolute architektonische Bedeutungslosig- und Hässlichkeit.

Die Architektur unserer Zeit steht dieser Aufgabe inkompetent und völlig innovationslos gegenüber. Touristen fragen sich: „Wo ist denn nun das Elbflorenz?“ Wir müssen tun, was wir können, um zumindest den Neumarkt sensibel zu rekonstruieren. Die Entwürfe, die bisher vorliegen sind (mit kleinen und unnötigen Ausnahmen) allesamt zu befürworten. Dass trifft vor allem auf die von dir genannten zu, sowie auch für das Quartier der Baywobau. Ansonsten finde ich auch Prisco in Ordnung. Verstehe allerdings nicht, weshalb es dieses Glasstaffeldach sein muss. An sich finde ich diese Idee der Dachkonstruktion ziemlich spannend und würde sie gern irgendwo besichtigen, aber doch nicht am Neumarkt. Es ist unbedingt notwendig mit der Neumarktbebauung das Gefühl des alten Dresden ebenso zu rekonstruieren und dazu gehören nun einmal hohe mit Ziegeln gedeckte Mansarddächer. Priscos Entwürfe für die Töpferstraße und auch den Kopfbau finde ich durchaus gut. Hier wären meines Erachtens Rekonstruktionen nicht angebracht, obgleich Hummel uns natürlich zeigt, wie’s besser gehen kann. Zu dem Glaseingang kann ich noch nicht viel sagen, da die Bilder ziemlich stark überzeichnet und stilisiert sind und ich nicht hoffe, dass dies mit der Angst vor zusätzlichen Protesten zu tun hat. Die Demokratisierung des Städtebaus hat in Dresden begonnen, zumindest dort, wo man glaubt den Glanz der nirgends größer als in Dresden war wieder auferstehen zu lassen. Der Neumarkt wäre ohne dieses Engagement längst bebaut, sähe aus wie viele Teile des „neuen Berlins“.

Was du über den desinteressierten Botschaftsbewacher sagst ist ein Armutszeugnis und unglaublich. Ist aber in der Tat ein Spiegel auch der Berliner Baugeschichte, die so etwas wie Vervollkommnung und Erhaltung von Bewahrenswertem noch nie kannte.

Hat Gropius nicht mal was von „kollektiver Umerziehung“ geschrieben? Es wäre Zeit dies Unterfangen anzutreten –wenn auch nicht in seinem Sinne.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 22:02 - 26.02.2004

Südkurier 26.02.2004


Auferstanden aus dem Mahnmal
In Dresden nimmt die Frauenkirche Gestalt an - Eröffnung im Oktober



Die wiederaufgebaute Frauenkirche in Dresden nimmt Gestalt an.



Noch ist der Anblick ungewohnt für die meisten Dresdner: "Sieht ja aus wie 'n Atomkraftwerk", meinen da Jugendliche schon mal flapsig beim ersten fernen Blick auf die größtenteils vom Hauptgerüst befreite, weithin sichtbare Kuppel der Frauenkirche. Und manches Schulkind fühlt sich bei der Betrachtung aus der Nähe an Lego erinnert. Nicht nur weil lange Jahre ein großes Dresdner Kaufhaus mit einem mannshohen Modell aus diesen Plastiksteinchen für den Wiederaufbau sammelte und so vielen erstmals die ungewöhnlich hoch aufstrebende Form ("steinerne Glocke") der 1945 in Schutt und Asche versunkenen Sandsteinkirche George Bährs aus den Jahren 1726-1743 dreidimensional vor Augen führte.

In der Tat fällt an dem Baukörper mehr denn je das im Betonzeitalter ungewöhnliche Bauprinzip aus Sandsteinquadern auf. Bewusst hat man altes, stark patiniertes Originalmaterial auch dort wieder zwischen hell leuchtenden neuen Sandsteinen verbaut, wo vom alten Baukörper kein Stein mehr auf dem anderen geblieben, der Schutt längst verschwunden war.

Für manchen Dresdner, der jährlich an den Friedenskundgebungen zum Jahrestag der anglo-amerikanischen Luftangriffe vom 12./13. Februar 1945 teilnahm, war die Ruine vertrautes Denkmal, mit den Jahren vertrauter als die ursprüngliche Gestalt der Kirche selbst. Sie wäre ohne jeden Zweifel auch die höchst eindringlich-beredte Kulisse der Protestkundgebung gegen den Irak-Einmarsch der USA im vergangenen Jahr gewesen, bei der u.a. eine alte Dresdnerin mit authentisch-schlichten Worten den Nachgeborenen überaus eindringlich schilderte, was Kriegsalltag bedeutet. Die Bombennächte, die brennenden Fensterstöcke in den zerstörten Gebäuden, noch ist dies alles starker Teil des kollektiven Gedächtnisses Dresdens, und so lebendig, dass Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) bei dieser Veranstaltung nicht fehlte.

Ängste, dieses kollektive Gedächtnis könne allzu schnell verblassen, führten in den Wendejahre 1989/1990 zu manchem Einspruch gegen die Idee eines Wiederaufbaus der Frauenkirche. Allgemein anerkannte Persönlichkeiten wie der Nestor der Dresdner Denkmalpflege und Ehrenbürger Hans Nadler traten Befürchtungen, hier werde ein authentisch vor den Schrecken des Krieges mahnender Ort unwiederbringlich, ja symbolisch ausgelöscht, mit einem klugen Argument entgegen.

Als junger Denkmalpfleger selbst um die Sicherung gerade auch der Steine der Frauenkirche bemüht, betonte er, man werde das erhaltene Material mit verbauen, seine Patina werde noch lange weithin sichtbar mahnen. Heute, nur der oberste Teil der Kirche ist noch von einem aufgesetzten Baugerüst verhüllt, ist der Wiederaufbau allgemein akzeptiert - wenn auch für manchen gewöhnungsbedürftig.

Am 13. April sollen die letzten Steine der "Laterne" versetzt, am 22. Juni die hölzerne Turmhaube mit dem weithin sichtbaren goldenen Kreuz aufgesetzt werden, das schon vor vier Jahren in Großbritannien mit dortigen Spendengeldern originalgetreu nachgebaut wurde. Getreu dem Prinzip des "archäologischen Wiederaufbaus" folgt man auch hier George Bähr, dessen Wunsch nach Steinbauweise auch bei der Laterne sich gegen statische Bedenken durchsetzte. Und Altsteine werden sogar noch hier mit eingesetzt, 67 Stück genau, auf die man übrigens, anders als auf die neuen, nicht warten muss: Die Sächsischen Sandsteinwerke können derzeit nicht so schnell liefern wie die Maurer die - nötigenfalls in einer Holzbox auf fünf Grad vorgewärmten - Steine versetzen.

Einiges Gewicht bringt allerdings auch die aus erzgebirgischer Lärche gebaute Haube. Zehn Meter hoch, wiegt sie fast 25 Tonnen. Ihre achteckige Grundfläche wurde gerade, in den Werkstätten des "Berufsförderungswerks Bau Sachsen" von Auszubildenden vormontiert, auf die Baustelle gebracht, dazu hunderte bereits zugerichtete Balken, die nun darauf aufgerichtet werden. Bis zum 22. Juni muss dann noch beplankt und mit Kupfer beschlagen werden. Dass dieser Tag ein Fest für ganz Dresden wird, daran ist seit der Glockenweihe vor einem Jahr mit ihren nach zehntausenden zählenden Teilnehmern nicht mehr zu zweifeln. In einem großen Umzug war das neu gegossene Geläut durch Dresden gefahren worden, Schauspieler rezitierten unter dem Titel "Friede sei ihr erst Geläute" zu jeder vollen Stunde aus Friedrich Schillers "Die Glocke", hunderte von Metern stand man an, um eine der sieben Glocken berühren zu können.

Höhe- und Schlusspunkt wird aber die Kirchweihe am 30. Oktober 2005 um 10 Uhr sein. Das ZDF will den Gottesdienst und einen ergänzenden halbstündigen Festakt live übertragen - wobei allerdings, wie im Anschluss an eine Sitzung des Kuratoriums der Stiftung Frauenkirche am Sonntag zu dieser Terminplanung zugleich einschränkend mitgeteilt wurde, noch acht Millionen Euro für die Fertigstellung des Baues fehlen. Große deutsche Unternehmen sollen deshalb angeschrieben und um eine Spende gebeten werden. Doch da man allein im letzten Jahr sieben Millionen Euro Spenden zusammenbekam, ist man sehr optimistisch.

Zumal nicht zuletzt der anhaltend starke Besuch etwa der Veranstaltungen der "Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V." in der bereits nutzbaren Unterkirche beweist, dass nicht nur die Initiatoren des Wiederaufbaus mit unvermindertem Engagement dabei sind, sondern auch immer mehr Außenstehende.

Baudirektor Eberhard Burger wird hier am 25. März über den Stand der Wideraufbauarbeiten berichten, am 24. Juni spricht der Kunstmaler Christoph Wetzel über die Deckengemälde. Über die Bebauung des Areals um die Frauenkirche wird es zuvor am 29. April gehen - ein Thema, das in Dresden die Gemüter nach wie vor erhitzt. Zeitgenössisch oder in zumindest nach außen möglichst alter Gestalt: Es wäre überraschend, wenn in einer so zerstörten Stadt wie Dresden diese Diskussion mit weniger Leidenschaft geführt würde als die um den Wiederaufbau der Frauenkirche selbst.

Christoph Kaiser



Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 16:37 - 27.02.2004

Interessanter Bericht, ich muss zugeben bei einem Teil musste ich recht schmunzeln...



Noch ist der Anblick ungewohnt für die meisten Dresdner: "Sieht ja aus wie 'n Atomkraftwerk", meinen da Jugendliche schon mal flapsig beim ersten fernen Blick auf die größtenteils vom Hauptgerüst befreite, weithin sichtbare Kuppel der Frauenkirche

..hatte die gleiche Impression als ich das Bild auf der Startseite gesehn habe

Kann man nur hoffen dass die Gerüste bald fallen und man einen anderen bessern Eindruck erhält!
Jetzt verstehe ich es auch warum man die alten dunkeln Steine unbedingt mit einbauen musste bzw wollte.
Finde es zwar nach wie vor nicht undbedingt ansehnlich, aber es erinnert doch daran das die Frauenkirche mal anderes dort stand und das finde ich sehr sehr wichtig, gerade für meine Genaration die nie so einen Krieg mitmachen musste!
fonti
Stammgast

Beiträge: 88


 

Gesendet: 17:00 - 27.02.2004

Fands lustig dass ausgerechnet so ein wunderschönes, "altes" Gebäude an Lego erinnert (auch wenn nich die Form gemeint war), weil das doch eigentlich von uns über die modernen Kästchen gesagt wird
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 18:36 - 27.02.2004

...Und gar keine Vorwürfe bez. Rückwärdtsgewandtheit o.ä.? Kompliment!
Die Atom-Kraftwerk-Optik ist ja wohl weg, wenn das Gerüst verschwunden ist...
Die alten Steine, die vereinzelt zw. den neuen eingebaut wurden, sehen teilweise schon etw. komisch aus...Aber das gibt ihr doch auch irgendwie eine gewisse Note und das neue überwiegt zum Glück - die schwarze Kreuzkirche sieht einfach nur traurig aus... !

P.S.Man sollte auch das Stadtschloss als LEGO-Version im KaDeWe aufstellen! Ich bau gern dran mit : : !
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 20:46 - 27.02.2004

Ich habe nichts gegen patinierte dunkle Steine. Muß denn wirklich alles wie "NEU" aussehen???
Das besondere und schöne an traditionellen Gebäuden ist doch,daß sie würdig altern können.Die Bauten der Moderne sehen nach ein paar Jahren immer sehr schäbig aus.Wenn da nicht alles glänzt und steril (weiß) aussieht, erkennt man sehr schnell den wahren Wert dieser Gebäude.Das ist der große Unterschied.Aber viele hier im Forum sehen das wahrscheinlich anders...
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 11:27 - 28.02.2004

@Rösch
Nein,Du hast schon Recht.Traditionell gebaute Häuser altern mit Würde und versprühen einen Geist von Geschichte. Solche Bauten wirken ab einem bestimmten Zeitpunkt,wenn nichts saniert wir, schlimmstenfalls morbide aber nie schäbig.Bei modernen Bauten ensteht dieser Eindruck schon nach zwei,drei Jahren.In manchen Fällen schon nach dem ersten Winter.Die Pinakothek der Moderne wirkt bei Regen jetzt schon so,da die Betonflächen aussen hässliche Wasserflecken aufweisen.Und hat schon mal jemand in letzter Zeit die Pariser Oper an der Bastille besucht? Gerade mal zehn Jahre alt und man glaubt,die macht es nicht mehr lang.
Die Dresdner Frauenkirche würde in komplett neuem Sandstein sicherlich noch prächtiger wirken,aber aufgrund der Historie ist es nachvollziehbar.Hauptsache,das schöne Stück steht wieder.Die nächste Generation kann entscheiden,ob sie noch mal komplett abstrahlt oder nicht.
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 12:12 - 28.02.2004

@ rösch
nein, sehe das geanu wie du.
es ist immer schön zu sehen, wenn gebäude würdevolle patina ansetzten lassen. das gefällt auch mir und lässt sie "echter" wirken.
glatte, frisch sanierte gebäude finde ich auch hübsch, aber die haben dann doch etwas sehr temporäres, wohingegen "angestaubte" gebäude würde und ewigkeit ausstrahlen.

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