Kaiserin Elisabeth Forum - Erzsébet Királyné Fórum

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3 4

zum Seitenende

 Forum Index —› Elisabeth —› Gedichte
 


Autor Mitteilung
Erzsi
Boardkönig

Beiträge: 174


 

Gesendet: 18:04 - 30.08.2008

"Schatten" sagt mir grade garnichts.
Könntest du es vielleicht abtippen?
Schattenengel
Power-User

Beiträge: 59


 

Gesendet: 18:35 - 30.08.2008

Schatten

Und meine Seele dunkle Schatten,
Die immer düsterer sich einengt
Gleich schweren schwarzen Rabenschwingen hatten;
Und hoffungslos im Innersten Bedrängt,
Umrauschte sie von gernem Styxgestade
Ein Luftzug, der sich tödlich niedersenkt;
Ich fühle sie im Leibe mir erstarren,
Du armer Leib! Nun lasse dich verscharren.

Der arme Leib, er fügt sich ohne Klagen;
Erstarrt die Seele, ist er selber tot;
Doch die Geliebte will er eher tragen
Aufs Meer in rosig goldenen Morgenrot,
Er Selber will den blauen Wellen sagen:
"O hütet sie, die euch ihr Bestes bot!"
Un diesen letzten Liebesdienst vollendet,
kehrt er zurück, dem Grabe zugewendet.

Doch welches Wunder ist nunmehr geschehen!
Die Starre wurde kaum auf`s Meer gebracht,
kaum das die linde Brisen sie umwehen,
Da ist vom kalten Tode sie erwacht.
Auf Wellen feiert sie ihr auferstehen
Vergoldet durch des Sonnengottes Pracht,
Doch wie der Leib dies alles wahrgenommen,
Ist samt der Seele er beglückt entschwommen.[/u][b][/b][u]
Erzsi
Boardkönig

Beiträge: 174


 

Gesendet: 12:18 - 31.08.2008

Das ist schön!
Schattenengel
Power-User

Beiträge: 59


 

Gesendet: 12:22 - 31.08.2008

Ich weis, es war das erste Gedicht, was ich von Elisabeth gelesen habe. Und deswegen ist es mein Liebling
Schattenengel
Power-User

Beiträge: 59


 

Gesendet: 16:48 - 02.10.2008

AUßerdem find ich AU Clair de Lune toll!
Erzsebet
Power-User

Beiträge: 97


 

Gesendet: 18:24 - 02.10.2008

Mein Lieblingsgedicht ist "An die Gaffer"


Ich wollt, die Leute ließen mich,
in Ruh und ungeschoren,
denn ich bin doch nur sicherlich,
ein Mensch, wie sie geboren.

Es tritt die Galle mir fast aus,
wenn sie mich so fixieren,
ich kröch gern in ein Schneckenhaus,
und könnt vor Wut krepieren.

Gewahr ich gar ein Opernglas,
tückisch auf mich gerichtet,
so sähe ich am liebsten das,
samt der Person vernichtet.

Zu toll wird endlich mir der Spaß,
und nichts mehr soll mich hindern,
ich drehe eine lange Nas',
und zeig ihnen den Hintern


Sie spricht mir echt aus der Seele mit dem Gedicht.
Schattenengel
Power-User

Beiträge: 59


 

Gesendet: 11:55 - 03.10.2008

Au Clair de Lune ist ein längere Balade fast, an Marie Valerie. Damals hatte ELisabeth ja Selbstmordfantasien. Es stammt aus dem jahr 1886, Im sommer:

Im hellen Mondenlichte,
Mein Kind, mein Liebes Kind!
O zeig mir dein Gesichte
Am Fenster hier geschwind!

Ich komme aus der Nordsee,
Mein Schidd ging dort zu Grund;
Ich hatte solches Herzweh
Um dich in dieser Stund`.

Nun liegt mein Köerper unten
Im tiefsten Meeresgrund,
Die Riffe dortm die bunten,
DIe rissen ihn noch wund.

In meinen Zöpfen betten
Die Seespinnen sich ein;
EIn schleimig Heer Maneten
Besetzt mir schon die Bein`.

Auf meinem Herzen kriechet
ein TIer halb wurm, halb Aal;
Die Fersen mir beriechet
EIn Lobster-Kardinal.

Es haben mir umschlungen
Medusen als und Arm;
Und Fische, alte, junge,
DIe nähern sich im Schwarm.

An meinen Fingern saugen
Blutegel, lang und grau,
In die Verglasten Augen,
stiert mir der Kabeljau.

Und zwischen meine Zähne
Löemmt sich ein Muscheltier. -
Kommt wohl die letzte Thräne
Als Perle einst zu dir?

Mein Kind ich will nicht klagen;
Ob dem was mir passiert`,
Ich wollt`dir schnell nur sagen,
DIe Seele sei salviert.

Um leuchten Mövenkleide
Treib` ich mich einst umher
Auf Felsen, weiss wie Kreide,
Und Bald am hohen Meer.

So lange du auf Erden,
ist mir der Himmel leer,
Ich könnt`nicht selig werden,
Wenn ich allein dort wär`!

Wir wollen ihn beziehen
Vereiniget dereinst;
Heut`wollt`ich mich nur mühen,
Dass du nicht um mich weinst.

Doch jetzt im Mondenlichte,
Mein Kind, mein liebes Kind!
Zeig`mir noch dein GEsichte
Am Fenster hie geschwind!
Ruffian
Boardkaiser

Beiträge: 247


 

Gesendet: 10:09 - 04.10.2008

traurig, aber schön.
Schattenengel
Power-User

Beiträge: 59


 

Gesendet: 11:44 - 04.10.2008

Ja. ALso hier finde ich hat sie ihren Selbstmordgedanken Freien Lauf gelassen. Ich meine Wer stellt sich bitte vor ne Wasserleiche zu sein. Gausiger GEdanke. Aber das Meer. Ich finde sie hat es sehr gut dagestellt. Zumal sie dann sagt das ihre Seele als Möwe dahingleitet. Ich hatte mal ne Interpretation dazu geschrieben.
Ruffian
Boardkaiser

Beiträge: 247


 

Gesendet: 14:39 - 05.10.2008

Wasserleiche hin oder her, sie hat's trotzdem schön und lang beschrieben.

Seiten mit Postings: 1 2 3 4

- Gedichte -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Elisabeth —› Gedichte
 



Version 3.1 | Load: 0.003518 | S: 1_14