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Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 21:36 - 20.06.2004

WOW! Mir fällt ein Stein vom Herzen! Kaum zu glauben, dass das "moderne" Berlin auf so ein "modernes" Gebäude verzichten muss/kann/will...

Ich kann's nur immer wieder sagen: Dieses "Zentrale Eingangsgebäude", ist bez. der Museen so zentral, wie Flensburg im Bezug auf Deutschland! Er führt - wenn man sich den Masterplan auf http://www.museumsinsel-berlin.de/anschaut - lediglich in's Pergamon-Museum und hat mit der Archäologischen Promenade direkt gar nichts zu tun. Die muss weiterhin über das Alte bzw. Bode-Museum begonnen werden.

Was in dem ZDF-Bericht alles steht...20 Touri-Buss? Klar, es laufen dort viele Touris rum, aber Busse - und schon gar nicht 20+ - habe ich dort bisher so gut wie nie vorfahren sehen.

Und ein überdachter Innenhof oder die Louvre-Pyramide sind doch zwei ganz andere Dinge. Mit dem Dach wurde lediglich ein ohnehin bestehender Raum umfunktioniert und die Pyramide ist zwar etwas neues, jedoch wurde sie perfekt in die Symmetrieachse des Louvre eingefügt. Chippy's Kiste ist jedoch ein unförmiges Ding, das man einfach nur zwischen Neues Museum und Spree quetschen will...

"Im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Restaurierung der Museumsinsel, seien sechzig Millionen für das neue Eingangsgebäude "sehr wenig"."

Na und?!?! Dann kann man diese "wenigen" 60 Millionen in den Einbau weiterer Toiletten IN den Museen investieren, wenn seiner Meinung nach sonst Dixi-Klos anstelle des Eingangsgebäudes aufgestellt werden müssten.

Sorry, aber dieses Thema und diese Ignoranz macht mich einfach rasend....

Jetzt muss nur noch die originalgetreue Wiederherstellung des Neuen Museums durchgebracht werden! Wie stehen dafür die Chancen, was meint ihr?
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:55 - 29.07.2004

"@ ben
die direkte umgebung zum geplanten bastianbau würde mich schon interessieren, nämlich ob es dort noch ein geschlossenes ensemble gibt oder ob auch hier der krieg und das bauhaus gewütet haben."


So Kai, hier hast'e ein Paar Bilchen der Umgebung.

So, die deiden hier steht neben dem Zeughaus, welches man am linken Rand noch erkennt, gegenüber dem Alten Museum.

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Hier kommt der Bastian-Nau hin...

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...und das steht daneben...

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...und das wiederum daneben...

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Hier ein Blick von der Eisernen Brücke bis zum S-Bahn-Viadukt, mit der aufgerissenen Ufereinfassung. Die stehen gegenüber vom Pergamon-Museum.

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Noch Mal aus der Nähe: Das Magnus-Haus. Eines der letzten barocken Bürgerhäuser Berlins. Gehört schon seit Ende des 19. Jh. zur Uni.

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Und die Häuser dahinter. In einem davon hat die Merkel ihr Büro. Ich glaube im letzten. Neben dem ist noch ein leeres Grundstück.

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Die fehlende Ecke des Neuen Museums.

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In dem Fußgängertunnel sind zwei solche "Zeitlupen". Man sieht eben die Vorher-, Jetzt- und Zukunftszustände um das Neue Museum

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1920
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Heute
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Und nach Fertigstellung 2009
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Raffiniert manipulativ. Man sieht Chippy's Terrarium auf dem 2009 Bild kaum....
Sonicted
Stammgast

Beiträge: 68


 

Gesendet: 21:30 - 29.07.2004

Danke für die Bilder Ben! Die letzten vier kann ich aber nicht sehen, es zeigen sich nur rote Kreuze (beim Berlin-Thread übrigens auch!)
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 21:58 - 29.07.2004

Hmm...Habe die alle über den selben Anbieter hochgeladen...Technik...
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 20:30 - 02.08.2004

"Das Problem einer Architektur des Kontrastes

Die Architektur des Kontrastes, die trennt zwischen Alt und Neu, statt neue Einheit zu erzeugen, birgt unter dieser Prämisse in gestalterischer wie auch substantieller Hinsicht einige Probleme in sich: Die duale Gegenüberstellung Alt-Neu ist in sich ahistorisch. Zumeist setzt sie zunächst eine Vereinfachung, Glättung des Alten voraus (durch Abbruch oder Rückbau späterer Schichten), anschließend wird in einem gleichsam finalen Akt das Neue zugefügt, eine Aufeinander-Bezogenheit wird erzeugt, die Raum für Zukünftiges, wiederum Neues nicht imaginiert.
Zu fragen ist, ob - wenn das "Neue" alt geworden ist, überholt - die so entstandenen Umbauten dauerhaft sein werden, ob sie der nächsten Nutzungsänderung standhalten werden, ob sie weiterentwickelbar sein werden oder ob ihnen wiederum der Rückbau droht (wie schon bei Paul Baumgartens Reichstag-Umbau vollzogen). Nicht nur aus Eitelkeit (zur Erhaltung des eigenen Werkes) sollten Architekten so planen, dass ihre Werke, ihre Implantate den nächsten Sanierungsschub überstehen können; auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und eine langfristig betrachtete Wirtschaftlichkeit fordern dies."


"Die Detaillierung

Dass das Detail die Qualität der Architektur im Umbau ausmacht, ist eine auch bei Architekten weit verbreitete Meinung. Gerade in der Kontrastarchitektur stellt ja das Detail das Bindeglied dar zwischen dem Alten und dem Neuen. Das Detail des Anschlusses, der Fuge steht damit sozusagen im Brennpunkt des Kontrastes. Es bestimmt das Verhältnis, den Zusammenhang von Alt und Neu. Noch in der konstruktiven Verbindung muss es gestalterisch trennend wirken können. Mit dem notwendigen Abschied von der Idee der Kontrastarchitektur wird das Detail wieder gestalterisch zurücktreten können, selbstverständlich und unkompliziert werden können. Andere Ebenen der Architektur werden, wie im Neubau, ihren Platz wieder einnehmen können.
Die Vermutung liegt nahe, dass das Vakuum, welches speziell in der deutschen Architektur durch den Verzicht auf das Ornament als gliederndes und schmückendes Element entstanden ist, durch das Detail vorübergehend ausgefüllt wurde: das ausformulierte Detail als Ornament-Ersatz. Der Verzicht auf das - seit Adolf Loos' Aufsatz "Ornament und Verbrechen" - gleichsam tabuisierte Ornament ist im Altbauentwerfen, unter den schon beschränkten entwurflichen Möglichkeiten, schmerzlich spürbar und kommt einer Amputation gestalterischer Fähigkeiten gleich. Zu wünschen ist, dass die Wiederbelebung des Ornaments stattfindet."


Prof. Dipl.-Ing. Renate Abelmann, Berlin

Aus: Sanierung/Das Ganze beendet die Kontrastarchitektur
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:48 - 02.08.2004

Die Frau spricht mir aus der Seele, nur dass sie es besser formulieren kann.
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 21:47 - 02.08.2004

Aber der Bastian-Klotz kommt oder wie ?
Hoffentlich geht dem auch das Geld aus !

PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 03:39 - 03.08.2004

Nicht das Ornament ist ein Verbrechen -

sondern die Zerstörung der Museumsinsel ist ein Verbrechen.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 03:41 - 03.08.2004

PS
Wenn es eine Möglichkeit gibt, werd ich mithelfen diesen Bau zu verhindern. Manchmal denke ich: Peter, zieh aus Deutschland weg. Österreich, Frankreich, Italien, eventuell Schweiz. Aber bloss nicht dieses Modernistisch-verseuchte Deutschland, in denen kranke Hirne per städtebauliche Diktatur unsere Städte zerstören.

Ich möchte gerne eine Bombe legen. Aber wo anfangen? So viele Bomben wie man bräuchte, gibt es nicht.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 16:46 - 03.08.2004

Im September ist Tag des offenen Denkmals und man kann auch in's Neue Museum. Vielleicht sollten sich die Berliner unter uns dort treffen und Propaganda GEGEN Chippy und FÜR Stühler machen...

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