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Autor Mitteilung
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 02:27 - 25.06.2003

ich meinte natürlich:

petition gegen chipperfield (horrorfield), nicht gegen die reko!

mein voller ernst: gegen eine dreiste zerstörung dieser art kann man nur noch auf dem rechtsweg vorgehen. alles andere ist vergebens.

die zukunft des städtebaus liegt nicht
in unserer zeitgenössischen Architektur, sondern im erfolgreichen Widerstand auf dem Rechtswege gegen Sie.

die zukunft liegt in bürgerbegehren, referendum, bundesverfassungsgericht. nicht gerade ein kompliment für unsere heutigen architekten.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 11:25 - 25.06.2003

ja, meine gefühle zum baubeginn am neuen museum sind auch recht ambivalent. einerseits freue ich mcih, dass es losgeht und ein teil rekonstruiert wird, andererseits stimmen mich die geplanten bibberfeld-verstümmelungen zeimlich traurig.
unser glück ist, dass bibberfeld die raummaße einbehält, so dass man in ein paar jahren seinen mist wieder rausklopfen und das original rekonstruieren kann.

ich glaube, an so einer führung werde ich mal teilnehmen - klingt interessant.
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 14:38 - 17.06.2004

Wie mir inzwischen zu Ohren gekommen ist, hat die Gesellschaft Historisches Berlin eine Kampgane gegen die Chipperfield-Verstümmelungen angezettelt, was vor allem für das Eingangsgebäude gilt. Da die Museumsinsel den UNESCO-Weltkulturerbestatus trägt, beschäftigt sich jetzt eine europäische Institition mit der Sache. Solange kien Entscheidung getroffen wurde, wird mit dem Bau nicht begonnen.
Meiner Meinung müßte man das auch auf den Bastian-Bau ausweiten. Hier noch mal zur Stimmungssteigerung die verpaßte Chance:

Welt am Sonntag

Ein kleines, feines Lehrstück über das Bauen in Berlin
Der Brite David Chipperfield hat einen der bedeutendsten privaten Architekturwettbewerbe in Deutschland gewonnen

Berlin - Das Büro des britischen Architekten David Chipperfield darf für den Berliner Kunstsammler und Kurator Heiner Bastian das prominente Eckgrundstück Hinter dem Gießhaus 1 in der historischen Mitte Berlins bebauen. Das ist das mit Spannung erwartete Ergebnis eines der wohl bedeutendsten Architektenwettbewerbe, den die Hauptstadt in den letzten beiden Jahren erlebt hat. Und das bestimmt nicht wegen der Größe - das Grundstück misst nur 553 Quadratmeter. Auch die gewünschte Nutzung als privates Galeriehaus samt Luxuswohnung dürfte kaum der Grund sein, weshalb sich die Creme de la Creme der internationalen Architektenschaft der Herausforderung gestellt hat. Der herausragenden Lage, vis-à-vis der Museumsinsel, und der deshalb vom Bauherren ganz bewusst mit Bedeutung aufgeladenen Wettbewerbssituation (WELT am SONNTAG, 16. Februar) verdanken wir ein kleines, feines Lehrstück über das Bauen in Berlin. Vor allem aber auch eine Lektion in Sachen Architektur.

Bastian, der kunstsinnige Bauherr, wünschte sich ein schönes Haus. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ganz gezielt lud er vier jener Architektenbüros ein, die in Berlin seiner Meinung nach mehr als das sonst übliche Mittelmaß geplant haben. Neben Chipperfield (Masterplan Museumsinsel) waren dies der Amerikaner Frank O. Gehry (Bank am Pariser Platz), Peter Zumthor (Topographie des Terrors) sowie Hans Kollhoff für seinen Backsteinturm am Potsdamer Platz. Fünfter im Bunde wurde Ron Radziner aus Los Angeles, dem Bastian zur Nachwuchsförderung eine Außenseiterchance einräumte.

Als wichtigstes Kriterium des Wettbewerbes freilich verlangte Bastian vom Senat, dass es zur Abwechslung mal keine Jury gibt. Lediglich beraten ließen sich Heiner Bastian, seine Frau Cèline und Sohn Aeneas - vom Freund und Publizisten Wolf Jobst Siedler („Die gemordete Stadt"), von Senatsbaudirektor Hans Stimmann (SPD) und vom CDU-Landesvorsitzenden Christoph Stölzl. Vor allem aber von Künstlern wie Anselm Kiefer, Cy Twombly und Mark Alexander. Schon deren Abstimmung fiel überaus deutlich und viel sagend aus. Laut Bastian stimmten „alle für Chipperfield". Bis auf Stimmann und Stölzl. Deren Favorit war ausgerechnet Hans Kollhoff, der für die Ecke ein neoklassizistisches Bauwerk entworfen hatte, das so übertrieben wie ein altertümlicher Tempel aussah, als wollte Kollhoff die Öffentlichkeit provozieren. Mit Erfolg. Gut 17 000 Besucher pilgerten bislang ins Pergamonmuseum, wo die Staatlichen Museen die Wettbewerbsergebnisse unter dem Titel „Bauen an der Museumsinsel" noch bis Ostern zeigen.

Chipperfield, dessen modernes Sandsteingebäude Bastian als „antimodisch, heiter vor allem, sich auflehnend" lobte, galt von Anfang an als der klare Favorit. Höchstens noch Zumthors archaisches, aber wohl unbezahlbares Kunstwerk aus Marmorwänden wurde als Geheimtipp gehandelt. Kollhoffs Entwurf indessen war chancenlos. Er zwang allerdings zum Disput. Womöglich glaubte Kollhoff sich an Bastians Privathaus in Dahlem orientieren zu müssen - eine 20er-Jahre-Villa, die die Berliner Architekten Petra und Paul Kahlfeldt umgebaut und mit klassizistischen Zitaten aufgemöbelt haben. Jedenfalls nutzte Bastian die Bekanntgabe seiner Entscheidung, um Kollhoff, Stimmann und anderen Grundsätzliches über Kunst ins Stammbuch zu schreiben. „Das Bekenntnis von Kollhoff erscheint uns zutiefst kulturpessimistisch", so das harsche Urteil Bastians. „Eskapismus in historisierender Gestalt!" Solle man „das unumstößliche Vermächtnis Mies van der Rohes, seine Schinkelschen Transfigurationen etwa aufgeben"?

2005 soll das Haus Bastian fertig sein. Das Neue Museum gegenüber soll bis 2008 restauriert werden - auch dies übernimmt Chipperfield. hps


Artikel erschienen am 6. Apr 2003


Was komisch ist. Mir kam zu Ohren, daß die Juryentscheidung nur 3:4 gegen Kollhoff war. Stimmann soll entgegen des Artikels gegen Kollhoff gestimmt haben.


Einmal bitte kotzen:

Es wäre so schön gewesen!

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 15:04 - 17.06.2004

Bitte darum das Chipperfield-Bild zu löschen, da es schon mal Probleme damit gab.

Stattdessen kann dieses eingeführt werden:

[Link zum eingefügten Bild]
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 15:27 - 17.06.2004

Boah... Vielleicht sollte ich Stadtplaner Berlins werden. Diese Möglichkeit steht mir zumindest offen. Wenn ich es werden wollte und sollte, dann könnt ihr euch anschnallen. In 10 bis 15 Jahren wäre dieses Gebäude von Chipperfield abgerissen. Das wäre mir eine Herzensangelegenheit, dass ich dem Gebäude den Gar ausmache. Und stattdessen würde ich alles daran setzen, Kollhoffs Bau zu errichten. Sollte man mich nach diesem erreichen kündigen, wäre es mir egal. Man findet immer etwas anderes aber diese Sache würde ich so hart durchsetzen, dass die Schwarten krachen. Ich bekomme Wutanfälle bei Chipperfields Bau. Ich bins sauer ! Das ist gelinde ausgedrückt. Dies motiviert mich nun wirklich. Stadtplaner Berlins werden und das Gebäude abreißen.
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 15:34 - 17.06.2004

„Eskapismus in historisierender Gestalt!" Solle man „das unumstößliche Vermächtnis Mies van der Rohes, seine Schinkelschen Transfigurationen etwa aufgeben"?

oh gott, mir wird schlecht....

schinkels bau passt wunderbar in den vorhandenen kontext und ergänzt ihn schön und ohne weiter negativ aufzufallen, wohingegen chipperfields "entwurf" ja reine provokation ist! wo zum henker ist das problem zeitlos-klassizistisch zu bauen? dies hatte man seit jahrhunderten so gemacht, bis leute wie gropius und van der rohe auf die idee kamen, schmuck und ornamente wegzulassen.
ich bin für kollhoff.

p.s: außerdem wäre es glaube ich das erste mal seit vielen jahren, dass man in deutschland einen neubau mit ionischen säulen errichtet hätte.
schade um die verpasste chance!
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:13 - 17.06.2004

Hoffentlich wird diese Protest-Kampagne etwas bringen. Und wenn sich das Urteil auch noch auf den Bastian-Komplex ausweiten ließ, wäre das natürlich das größte!

Wobei...Ich bin mir - nach der kleinen Gedächtnisauffrischung - nicht mehr ganz sicher, ob der Kollhoff wirklich SO gut dahinpassen würde...Aber es wäre natürlich die beste Alternative.

P.S. Der Sockel gefällt mir nicht. Da fehlen ein Paar Fenster o.ä..
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 20:45 - 17.06.2004

das urteil wird sich wohl kaum bis auf das bastian-grundstück beziehen, schließlich handelt es sich doch dabei um privateigentum und da kann man dann wohl machen, was man will, solange man die traufhöhe einhält. zu wünschen wäre es allerdings.
ben, könntest du nicht mal einige bilder von der gegend machen?
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 23:14 - 17.06.2004

Theorethisch ja... Bin aber in der anderen Ecke der Stadt, insofern. Aber wenn ich die Zeit finde, dahin zu fahren, kann ich's Mal probieren. Was willst du denn noch sehen/wissen? Das was daneben stehen wird? Vielleicht kann Antiquitus im Rahmen seiner nächsten "Bausituation" auch darauf eingehen - Wenn er die Zeit findet, natürlich. Er ist schließlich gleich nebenan...

Privateigentum: Naja, ich meine...Schließlich kann man jeden x-beliebigen Häuslebauer wegen der falschen Farbe seines Hauses rankriegen. Oder bei privaten Investoren, die mit den Patschkes bauen wollen, indem man die entwürfe verstümmelt...Wieso sollte es dann nicht auch hier gehen? Wenn die UNESCO da Stress machen würde, könnte doch auch dort etwas passieren...

Soll diese Kampagne eigetnlich bewirken, dass gar kein Eingangsgebäude etstehen wird (was mir sowieso am liebesten wär, weil ich es - nach besuch der Museumsinsel-Site - überflüssig finde!) oder einfach nur ein anderes...?
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 01:32 - 18.06.2004

Ich habe Heute zum ersten mal ein Gebäude gezeichnet. Es sah zig Milliarden mal besser aus als Chipperfieldsmuseumsbau.

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