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 Forum Index —› Diskussion —› Gründung eines Forum-Vereines pro Rekonstruktion
 


Autor Mitteilung
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 16:14 - 26.08.2004

Zitat: "Die Patzschkes können sowohl Fluch als auch Segen sein.
Segen, weil sie namhafte Architekten mit einem gewissen Bekanntheitsgrad und guten Kontakten sind. Fluch aber, weil sie als antimodernistisch bekannt sind"

Das ist aber nicht das problem der Patzschke. Zuerst einmal muss definiert werden was moder eigentlich bedeutet. Modern beschreibt den Zustand des Seins, also jetzt. Wenn man jetzt ein klassisches Gebäude errichtet, wie die Patzschke, so muss dieses als modern bezeichnet werden. Wird es aber nicht, weil die Moderne ihre Quadrate mit leerem Inhalt als Sinnbild für "modern" patentiert haben womit sie sich auch immer wieder kopieren müssen in ihrer Monotonie, da es keine Weiterentwicklung geben kann. Die Patzschke sind definitiv kein Fluch sondern ein Segen. Ein weiterer Punkt für diese neue Organisation muss die Philosophie sein. Aufklärung der Bevölkerung was die moderne Philosophie im Schilde führt. Erschaffung des neuen Menschen. Philosophie des Nihilismus. Und dann müssen die negativen Folgen, positive gibt es keine, der Bevölkerung aufgezeigt werden. Diese Moderne, welche die Architektur diktiert wie der Faschismus ist insgesamt in unserer gesamten Kultur zu finden. In der Kunst, der Literatur, den Sozialwissenschaften. Wenn wir die Architektur und den Städtebau reformieren, reformieren wir die gesamte Gesellschaft mit ihren Teilbereichen.

All dies ist nachzulesen unter: http://www.umbau-verlag.com/essays.html
Inigo
Novize

Beiträge: 34


 

Gesendet: 16:46 - 26.08.2004

Lieber Weißer Wolf
haben wir das nicht schon mal gehabt?
Ich schreibe was, Du liest kurz drüber und entdeckst Reizworte wie in diesem Fall Patzschke und Fluch, verdrehst meine Aussage und stampfst sie in Grund und Boden.
Die Patzschkes sind die heutige Architektur NATÜRLICH KEIN FLUCH! Hab ich aber auch nicht geschrieben. Ich frage mich vielmehr, ob es der Reputation des Reko- Vereins ausschließlich guttut, wenn Patzschke da eine zentrale Rolle spielt.
Bei den Stadtplanungsämtern und Bauausschüssen dieses Landes ist der Patzschke Stil nämlich alles andere als beliebt weil "rückwärtsgewandt" etc. (die sog. Argumente dagegen sind Dir sicherlich bekannt).
Es könnte also ein zu starkes Engagement dieses Architekturbüros dazu führen, dass unsere Neugründung von offiziellen Stellen am Ende als "Patzschke- Club" abqualifiziert und nicht ernst genommen wird.
Genauso kann es sich aber auch als nützlich erweisen, so jemanden auf seiner Seite zu haben.
Alles was ich damit sagen will ist: wir sollten immer sorgfältig abwägen, bevor wir umstrittene Persönlichkeiten um Hilfe bitten, denn der Schuss KÖNNTE (muss nicht) nach hinten losgehen.

P.S.: Das die Moderne nicht modern ist weiß ich, ich hab aber auch nichts anderslautendes behauptet.
Und jetzt würde ich vorschlagen, wir blenden ideologische Fragen, die nicht direkt mit der Rekonstruktion von Denkmälern zu tun haben in diesem Thread aus.
Nik
Novize

Beiträge: 39


 

Gesendet: 20:25 - 02.09.2004

"Wir dürfen niemals wirken, als würden wir die Verehrung des Dritten Reiches unterstützen."

Ist deshalb der Thread über Alber Speer verschwunden?
Ich denke nicht, dass das bloße diskutieren von Nazi-Architektur schlimm ist, ich meine ehr, sie zu ignorieren und nicht auf sie einzugehen wirk unglaubhaft. Das Dritte Rwich nicht zu verehren ist selbstverständlich, oder sollte es sein, aber es und auch seine Architektur aufzuarbeiten sollte erlaubt und erwünscht sein, auch wenn man einzelne Gebäude - ganz unpolitisch - lobt!
Inigo
Novize

Beiträge: 34


 

Gesendet: 21:51 - 02.09.2004

@ Nik:
Das würde ich grundsätzlich genauso sehen.
Ein Verein, der sich eines politisch so problematischen Vorhabens wie der Rekonstruktion zerstörter Bauwerke annimmt sollte sich aber trotzdem klar von allem, was mit dem Nationalsozialismus zu tun hat abgrenzen.
Schließlich ist es wichtig, dass so ein Verein von der Öffentlichkeit unterstützt wird.
Der leiseste Verdacht von Nazi- Tendenzen wird von der voraussichtlich kritischen Fachwelt unweigerlich dazu genutzt werden, das ganze Vorhaben in die Neonazi- Ecke zu stellen.
Die Öffentlichkeit wird einer Vereinigung mit einem solchen Ruf natürlich keinerlei Vertrauen entgegenbringen, geschweige denn diese unterstützen.
Ich weiß auch nicht, warum das so schwer ist, denn es gibt mit Sicherheit Sinnvolleres zu rekonstruieren als Albert Speers Granittempel.
Und für die historische Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit ist ein Reko- Verein mit Sicherheit nicht zuständig.
Überhaupt sollten wir Versuchen, so unpolitisch wie möglich zu bleiben und von der Rekonstruktion von Bauten mit einer problematischen Geschichte absehen.
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 19:57 - 03.09.2004

Die WELT vom 3.9.04

Deutschlands Städteplaner streiten für eine neue Urbanität
von Dankwart Guratzsch

Görlitz - Deutschlands Städtebau muss reformiert werden. Das ist das Credo des 2003 in Stockholm gegründeten Council of European Urbanism (C.E.U.). Gestern in Görlitz, im Rathaus der nach Meinung der beteiligten Stadtplaner und Architekten "schönsten deutschen Stadt", hat sich als deutsche Sektion in einer feierlichen "Gründungskonferenz" der C.E.U.-Deutschland (C.E.U.D.) konstituiert und gelobt, "humane Großstädte, Städte, Dörfer und Landschaften in Europa zu fördern". In vier Wochen, am 30. September, wird im rheinischen Pulheim bereits die erste deutsche Untergruppe mit dem Namen "nrw urbanism" ins Leben gerufen. "Einige Kommmunen denken darüber nach, Gebiete nach diesen Prinzipien zu entwickeln", heißt es.


Unverhohlen schielen die Initiatoren auf das Vorbild des "New Urbanism" in den USA, einer zehn Jahre alten Bewegung, die sich mit ihrer Vorliebe für traditionelle Gebäude- und Ortsbilder den Spott des architektonischen "Establishments" zugezogen hat und rasant an Boden gewinnt. Das Überschwappen der Bewegung nach Europa ist nicht ohne paradoxen Akzent, zielt doch der New Urbanism nach den Worten des Weimarer Planungsprofessors Wolfgang Christ geradewegs auf die "Europäisierung der amerikanischen Stadt". Und der europäische?


Gründungsväter des C.E.U.D. wie Harald Bodenschatz und Harald Kegler unterstreichen die Bedrohung des Typus der "europäischen Stadt" durch "elementare Prozesse" wie Bevölkerungsschwund, Überalterung, Deindustrialisierung und Zersiedlung der Landschaft. Ihr wollen sie durch "Einbindung aller Akteure", schwerpunktmäßige Aufwertung der Kernstädte, planerische und ästhetische Qualifizierung der gesamten Stadtregion und eine "Architektur für den konkreten Ort", die auch "traditionelle" Neubauformen einschließen darf, entgegenwirken. Denn, so Bodenschatz, diese Architektur, die auf der akademischen Ebene belächelt und abgelehnt wird, ist auf dem Markt erfolgreich. Daraus müssen wir Konsequenzen ziehen."


So widersprüchlich wie in dieser Charakteristik präsentierte sich der ganze Gründungskongress. Als Festredner war Thomas Sieverts, der Mentor der "Zwischenstadt", geladen - also eines Siedlungsbildes, das die Suburbanisierung als gegeben hinnimmt und wie das Gegenmodell zu einer Stadt wie Görlitz erscheint, die um die Rettung ihrer kompakten Strukturen ringt. Und doch: Unter dem Diktat millionenfachen Leerstands und der "Schrumpfung von außen nach innen", unter der Knute von Ressourcenschwund, sozialer Polarisierung und öffentlicher Armut gewinnt die Initiative Charme. Denn sie beschwört den "unverwechselbaren Charakter der europäischen Regionen, Städte, Dörfer und Landschaften". Wenn sie diesen Maßstab an den Stadtumbau legt, muss sie sich zuallererst von den "Zwischenstädten" verabschieden. "Langfristig zahlt sich nur die Erhaltung der Stadtkerne aus", postulierte Bundesbauminister Manfred Stolpe in dieser Woche auf dem 12. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz in Quedlinburg. In diesem Fall hat er Recht.


Einige Links:

http://www.newurbanism.org

http://www.intbau.org

Wäre schön, wenn sich einige bei letzterem als "General Member" registrieren lassen würden. Kostet nichts und verpflichtet zu nichts. Es geht nur um die Errichtung eines Netzwerkes für Europa und Deutschland.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 20:04 - 03.09.2004

@Philipp
vielen dank für den artikel und die links
Veenenberg
registriert

Beiträge: 20


 

Gesendet: 15:08 - 04.09.2004

@ Booni

Bin meistens für Reko's auch von bedeutende Bauten der NS Zeit.
Die Reichskanzlei von Speer ist seht geschätzt bei Architekten ausserhalb Deutschland. Es Vereint Klassisismus und Barock!!! Bin für bedeutende Bauten die in die NS Zeit benützt wurden von Nazi's. Die Bauten selbst sind nicht Schuld daran.

Übrigens bin ich für Rekonstruktion von Bauten aus der dekorationsreiche Gründerzeit. Auch für rekonstruktion (= Restauration) bestehende Gebäuden von denen Stück,Balkons,Erker,Türme,Hauben im Lauf der Zeit abgetragen ist.

Bin also für die völlige Rekonstruktion der Auusenseite der Berliner Dom, der mich jetzt zu PLUMP aussieht ohne sierliche Laternen.
Übrigens sind die meiste Türme jetzt schon viel ärmer im vergleich mite der Situation vor dem Krieg (Vorbild: Würzburger Dom).

Deutschlands Städten und seine Bauten (mehrzahl Neubauten) sind mich zu Sächlich, schlicht und glatt. Deswegen haben die eine kalte Ausstrahlung und eine wenig attraktive Umgebung (Vergelich Frankfurts Fressgass nun mit die Zeit vor der Krieg!!!).

Rob

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Philon
Stammgast

Beiträge: 90


 

Gesendet: 18:05 - 19.09.2004

Hallo Leute,

nachdem ich einige Wochen weg war, habe ich gestern beim ersten erneuten Blick in das Forum leider festgestellt, daß die Diskussion um einen Verein pro Rekonstruktion leider im Sande verlaufen bzw. in eine abstruse und überflüssige Debatte über eventuelle Rekonstruktionen von Nazi-Bauten abgedriftet ist.
Besteht denn unter den Forumsteilnehmern noch Interesse an einem solchen Verein? Wenn ja, würde ich nochmal anregen, daß die Interessierten sich hier im Forum einfach mal nach Regionen sortieren (Rösch, Booni und Inigo haben damit ja schon angefangen) und in der nächsten Zeit irgendwann informell zum Ideenaustausch treffen.
Ich organisiere gerne ein Treffen in Berlin. Also an alle Berliner hier: wie sieht's denn bei euch aus damit?
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 21:42 - 19.09.2004

@philon
Also wir hatten ja schon vor einiger Zeit dieselben Gedanken. Mit "wir", damit meine ich so einen harten Kern von Teilnehmern hier im Forum, die seit der Gründung dabei sind. Wie Du siehst, besteht der Kontakt seit mittlerweile 1 1/2 Jahren kontinuierlich, es ist nur eben so, das wir uns alle eben erst im Leben etablieren und man für eine bundesweite Vereinsgründung viel Zeit investieren muss.

Wir sind alle noch sehr jung, sprich haben eben erst das Studium beendet, stecken am Anfang, am Ende oder mittendrin, sind gerade dabei, uns beruflich eine Position zu erarbeiten...

Und das bedeutet eben gerade: Die wenigsten haben Zeit, sich voll und ganz dem Thema zu widemen. So, wie das notwendig wäre und so interessant es ist.

Aber wie schon erwähnt, als Gründungsmitglied für so einen Verein könntet ihr mich sofort gewinnen, die Zeit ist halt bei uns allen der limitierende Faktor, leider, da haben es die Modernisten besser, die sich hauptberuflich ihrem "Treiben" widmen können.

Nur mal kurz so eine kleine Liste der Leute, mit denen ich mich selbst schon getroffen habe, bzw. die ich zum harten Kern hier im Forum zähle:

mathias, oliver, antiquitus, dirk1975, claus, hcstössinger, philipp, mark, andre, jörn, peterberlin, vuf, pilaster, rösch, ernst, luciensteil, wissen.de , cuypers, norimbergus, ben, sonicted, seraph, harmonica, thomas, stefan, hans-dominik, rene, ein_hannoveraner, schoesler, booni, kai_2, sebastian, bewacher, campus, christopher, fonti, der_sauerlaender,
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 21:49 - 19.09.2004

@philon
schon wieder zu früh auf den "Senden" Button...

...und natürlich auch noch alle, die jüngst hinzugekommen sind, oder die ich gerade vergessen habe und die auch noch mit auf die Liste müssen wie z.B fabian, inigo, roy batty, hansefan, mozart, mrshelby, schlossgespenst usw usw usw

Will damit sagen: es gibt genügend ernsthafte Teilnehmer, das einzige Problem bei uns allen ist LEIDER die ZEIT!!!

Trotzdem viele Grüße aus Nürnberg

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