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Autor Mitteilung
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 21:22 - 17.08.2004

Das was Roy sagt kann nicht stimmen, weil das so viel bedeutet wie Subventionen. Man erhält eine Stadt als Abschreckung dafür wie man es nicht machen sollte, ohne dass diese Stadt einen Gewinn bringt. Damit wirft man das Geld beim Fenster heraus. Wenn die Menschen erstmal wissen wie die Stadt früher aussah, wollen sie eine Rekonstruktion. Verbietet man dies, dann wir man Sturm ernten. Zeigt man den Menschen nicht wie die Stadt einstmals aussah, kann sie auch nicht als Abschreckung dienen. Roy´s Idee funktioniert nicht.
Booni
Mitglied

Beiträge: 190


 

Gesendet: 21:38 - 17.08.2004

BTW: Gibt es eigentlich ein Foto, auf dem alle noch bestehenden Bauten farblich abgehoben sind so wie wir das mal im Potsdam-Thread hatten? Würd mich mal interessieren.

Als erstes würde ich übrigens das Rathaus am Römerberg wieder in den Vorkriegszustand versetzen, dann am Römer anfangen und dort, wo am meisten noch erhalten ist Rekonstruieren.

Machen wir uns nichts vor - da wo große Museen entstanden sind wie dieses "Tortenstück" wird man leider wohl keine alten Häuser rekonstruieren können.
Roy Batty
Mitglied

Beiträge: 133


 

Gesendet: 21:48 - 17.08.2004

@ Weißer Wolf

Es ist nicht meine "Idee", die Stadt so zu belassen wie sie ist. Auch sind dafür keine "Subventionen" nötig; ich sagte ja bereits, die Stadt trägt sich von allein, was man von Dresden, Leipzig usw. noch immer nicht behaupten kann. Die Stadt Frankfurt ist heute bereits Teil des kommerziellen Netzwerks der golbalisierten Welt, an der die zugehörigen Länder und Kulturen nur als lästiges Anhängsel und Absatzmärkte Bedeutung finden. Die Frankfurter Altstadt(kannst du dir nicht vorstellen, wie sehr mich diese alten Bilder schmerzen :angry:)ist tot, weil alles, was diese wunderbare Stadt mal ausgemacht hat, gleichfalls tot und vergessen ist; eine neue Stadt ist entstanden, ebenso wie auch Könisgberg Kaliningrad wurde. In ein paar Jahrzehnten wird dort ohnehin eine neue Innenstadt entstehen, aber damit werden wir vermutlich nichts mehr zu tun haben. So wunderschön und prägnant für Deutschlands diese Stadt auch mal gewesen ist.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 21:58 - 17.08.2004

@roy batty

warum dieser auschließlichkeitsaspekt? weißt du wie die welt von morgen aussieht?

ich denke, prognosen über lange zeiträume sind heute instabiler geworden als jedes kartenhaus. das schürt bei vielen ängste, kann aber auch ganz neue perspektiven eröffnen. und da ist eine rekonstruktion der frankfurter altstadt nicht ausgeschlossen.
Hans-Dominik Schwabl
Mitglied

Beiträge: 120


 

Gesendet: 22:03 - 17.08.2004

Die Zerstörung alter Städte hat es in der Geschichte häufig gegeben. London (Brand von 1666), Neapel (Erdbeben von 1666), Lissabon im 18. Jahrhundert, ... . Alle diese Städte sind nicht total rekonstruiert worden, und trotzdem heute wunderschöne Städte. Das Problem liegt daran, wie der Wiederaufbau geschehen ist. Es gibt durchaus auch nach dem 2. Weltkrieg Beispiele, wie man es vernünftig hätte machen können, z.B. der Prinzipalmarkt in Münster, der ja auch nicht im Detail rekonstruiert worden ist. Die Ideologie der Moderne ist das Problem!
Booni
Mitglied

Beiträge: 190


 

Gesendet: 22:22 - 17.08.2004

Der Prinzipalmarkt ist zwar schön aber nichts besonderes obwohl er immer wieder erwähnt wird. Eine ganze Straße modernistischer Bauten im aletn Stil - Reko hätte der Stadt besser getan.

Desweiteren sind wichtige Bauwerke des Barockbaukünstlers Johann Conrad Schlauns nicht rekonstruiert worden.
Münster sollte auch mal an sich arbeiten.
Cuypers
Mitglied

Beiträge: 110


 

Gesendet: 23:00 - 17.08.2004

Wenn ich die alten Bilder sehe...

Heute braucht man sich um Frankfurt keine Sorgen mehr zu machen! Es gibt nämlich eine Stadt Frankfurt, im Sinne einer europäischen Stadt, nicht mehr! Es ist eine reine Pendlerstadt!
Nicht nur die Gebäude der Stadt sind unter aller Sau, sonder auch der Inhalt. Wenn hier jemand mal Todesangst haben will, einfach mal nach 20:00 Uhr im Bahnhofsviertel spazieren gehen;-). Man sieht in Frankfurt(Wohnbezirken und Innenstadt) nur noch Kopftuch-Mammas mit 4 - 8 Kindern + ihrern Macho-Ehemänner(immer 2 Schritt vorweg), Junkies, Dealer und Polizisten.

Der Frankfurter an sich existiert nicht mehr! Die leben längst alle, zu mindest die mit ein wenig Geld, im Umland. In jedem Westerwalddorf findest du heute mindestens 4 Familien die aus Frankfurt stammen.
Die kennen ihre Heimatstadt nur noch von der Arbeit im Büro oder vom Einkaufen am Wochenende!!! Natürlich leben im Umland von Franklfurt noch viel mehr "Altfrankfurter", dort sind manche Dörfer seit den 70ern "explodiertz. Die wohlhabenderen leben heute in Hanau und natürlich in Bad Homburg (Wenn man nun überlegt, dass Rothschild seinen Banksitz in der Altstadt von Frankfurt hatte!). Ich war nun schon mindestens 30x in Frankfurt und muss leider jedes mal feststellen, dass es immer schlimmer wird!
Es wäre eine "Todesstrafe" für einen zivilisierten Mitteleuropäer, in Rödelheim oder am Bahnhof wohnen zu müssen.

Konzentrieren wir uns lieber auf Dresden, Nürnberg, Hamburg oder München. Dort machen Rekonstruktionen jede Menge Sinn! In Frankfurt, wie in Kassel, Duisburg oder Köln, wäre jede Anstrengung für Rekonstruktionen verschwendung von wertvollen Ressourcen!
Ein Rekonstruktion in Frankfurt hätte den selben Effekt, als ob man ein Stück Kuhdung mit Foie Gras garnieren würde!
Vielleicht war ich, mal wieder, ein wenig drastisch, aber ich bin mir sicher, dass jeder, der Frankfurt schon öfter besucht hat, ebenfalls keine gute Meinung über die Qualität der Stadt hat.

Deswegen, regt euch wegen Frankfurt nicht mehr auf! Es macht keinen Sinn über Rekonstruktionen zu sprechen/oder zu träumen, wenn überhaupt keine Menschen mehr da sind, die diese Häuser bewohnen könnten.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 23:21 - 17.08.2004

Ich muss mal hier etwas Aufklärung hineinbringen.

Dieser SAtz hier: Der Frankfurter an sich existiert nicht mehr!
ist leider wahr! Es mag Ausnahmen geben, aber ich selbst bin Frankfurter, und glaubt mir: Es sind nicht viele Ausnahmen. AUhc Roy Batty hat leider Recht.

Um eins klarzustellen: Ich selbst wäre natüclich SOFORT für die REko der Altstadt, oder zumindest ihres Kerns (GEbiet zwischen Dom, Römer, Mainufer und Braubachstrasse). Denn Frankfurt konnte es locker mit Dresden und Nürnberg aufnehmen, das ist nicht untertrieben, wenn ihr die alten Fotos betrachtet.

ABER: und jetzt kommt das grosse "Aber" -

Die Stimmung in Frankfurt kenn ich sehr gut: Niemand redet dort von der Altstadt, niemand kennt sie, niemand interessiert sich dafür - sie ist nicht Thema. Den Rekonstruierten Römerberg finden wohl alle ganz nett, aber irgendwie scheint den Frankfurtern das zu reichen (mir nicht!). Die Altstadt in Frankfurt ist, anders als in Dresden, vollkommen verschwunden - auch aus der Erinnerung. In Dresden ist die Erinnerung eine starke Kraft, doch wo Dresden mit der Kraft der Erinnerung trumpft, hat man in Frankfurt dafür das Geld.

Das kann sich natürlich ändern - ich glaube es eher nicht. Auf alle Fälle ist die Stimmung in Frankfurt so, dass sich niemand dafür interessiert, niemand etwas fordert, niemand überhaupt auch nur daran DENKT. Frankfurt ist einfach eine austauschbare Stadt, und deswegen bin ich auch schon vor 15 Jahren von dort "geflüchtet".
Philon
Stammgast

Beiträge: 90


 

Gesendet: 23:31 - 17.08.2004

@PeterBerlin, Cuypers, Roy Batty, rösch, Booni und alle anderen:
Ich wollte nur schnell daran erinnern, daß der Ausgangspunkt für diese Fotos der thread darüber war, welche Rekonstruktionen man wünschenswertfindet. Für realistisch halte ich sie zumindest derzeit auch nicht.
Roy Batty
Mitglied

Beiträge: 133


 

Gesendet: 23:48 - 17.08.2004

@ Peter, Cypers

Frankfurt ist eine Stadt mit Zukunft. Sie führt den Deutschen hervorragend vor Augen, was aus -auch aus eigenem Verschulden- ihrer Kultur geworden ist und was noch draus werden wird.

>>weißt du wie die welt von morgen aussieht? <<

Ich habe es in Frankfurt-Dietzenbach, in Köln, in Aachen, in Berlin-Neukölln/Wedding und Stuttgart gesehen. :(


Ja, Nürnberg, Wesel, Münster, Hildesheim, Ulm, Hildesheim, Freiburg sind noch immer charaktervolle Städte und haben es verdient, wieder einen Teil ihres alten Glanzes wiederzuerlangen. Tja...wenn ich an Nürnberg denke, denke ich inzwischen genauso wie an Straßburg, Breslau. Und dennoch wären wir es der STADT schuldig. Sogar Berlin hat eine Wende hin zu alter Schönheit verdient; denn trotz allem interessieren sich die Bewohner sehr für das, was in ihrer Stadtmitte vorgeht; es gibt ähnlich wie in Dresden heftige und leidenschaftliche Diskussionen. Das einzige Pech scheint die Rolle Berlins als Hauptstadt und damit Aushängeschild dieses miesen und korrupten Systems zu sein. Dieses System hat sich offenbar aber entschieden, wenigstens in der Mitte Berlins Verbundenheit mit der Tradition zuzulassen, zur eigenen Legitimation vielleicht; immerhin. Aber für Frankfurt ist es definitiv zu spät.
Eine vom eigenen Selbstverständnis her internationale Stadt der Großkonzerne, der Banken, der Lobbys, der Eliten, der Gated Communities und Ghettogangstas braucht keine "Altstadt". Der neue Stadtkern ist das Bankenviertel mit seinen eitel spiegelnden Glastürmen, in denen nach Feierabend kein Mensch mehr was zu suchen hat.

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