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 Forum Index —› Architektur allgemein —› Wiederaufbau Stadtschloss Berlin
 


Autor Mitteilung
Booni
Mitglied

Beiträge: 190


 

Gesendet: 10:53 - 01.07.2004

Wieso brauchen die über ein Jahr zum Abreißen? Oder wird der abgetragen und in 'nem Freilichtmuseum wiederaufgebaut?

Aber ansonsten schön zu hören!! Hauptsache, das verzögert sich nicht noch!
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 13:06 - 01.07.2004

"Es gibt auf der Tauentzienstraße auch ein Einheitsdenkmal."

Meinst du diese 4 ineinander verschlungenen Säulen? Die sind 1987 im Rahmen des Projektes "Skulpturenbpulevard" zum 750. Geburtstag Berlins entstanden, also noch vor der Einheit. Das ist also eher ein "Hoffnungs-Denkmal", als ein "wirkliches" Wiedervereinigungsdenmal...
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:07 - 01.07.2004

ein nettes details steht in obiger meldung nicht:
die cdu beantragt den bau eines freiheits- und einheitsdenkmals auf dem alten wille-sockel.
die regierung wird das zwar ablehnen, aber 2006 ist die cdu dann in der pflicht.
da wird's dann zeit für mich, meinen obelisken-entwurf mal zu visualisieren.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 13:29 - 01.07.2004

Ich habe hier schon einige male, unter anderem auch von Antiquitus, vernommen, dass man sich eine Stadtschloßgedenkmünze kaufen kann. Wo kann man diese bekommen ?
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 13:34 - 01.07.2004

Irgendwo auf der Schloss-Site (www.berliner-schlos.de)!
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 14:05 - 01.07.2004

Dankeschön Ben. Ich werde ebenfalls eine Spende abgeben und habe noch einige Leute, denen ich davon erzähle und die gewiss ebenso mitspenden werden.
Wissen.de
Novize

Beiträge: 47


 

Gesendet: 10:12 - 02.07.2004

Palast-Abriss beginnt planmäßig 2005
Mitte Juli soll Abbruchfirma beauftragt werden - Info-Box als Finanzierungshilfe für Stadtschlossaufbau geplant
von Corinna Schlag
Wilhelm von Boddien will noch in diesem Jahr beginnen, gezielt Geld für den Wiederaufbau des Stadtschlosses zu sammeln. In den kommenden Tagen reicht sein Förderverein beim Senat Baupläne für eine Info-Box ein. "Wir hoffen auf ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren. Dann beginnen wir bereits im Spätsommer mit den Bauarbeiten, und die Info-Box kann im Winter eröffnen", hofft der Vorsitzende des Fördervereins Berliner Stadtschloss.
Gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Humboldt-Universität und der Landes- und Zentralbibliothek werde sein Verein den etwa drei Millionen Euro teuren Rohbau der Info-Box bestreiten. Das Geld soll durch Vermietung von zwei großen Werbetafeln aufgebracht werden. Anfang 2005 wird der Palast der Republik, wie vom Bundestag beschlossen, abgerissen. Das versicherte am Mittwochabend Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) vor dem Plenum des Deutschen Bundestages. Die Unionsfraktionen hatten in einem Antrag zum sofortigen Abriss befürchtet, der Bundestagsbeschluss würde nicht mit Nachdruck vorangetrieben. "Was weiterhin fehlt, ist ein konkreter, verlässlicher Zeitplan für den Abriss", begründete Günther Nooke von der CDU den Antrag trotz einer parteiübergreifenden überwältigenden Mehrheit für Abriss und Schlosswiederaufbau im Juli vor zwei Jahren. "Es liegen noch immer keine konkreten Angebote für den Abriss vor, die Klarheit auch über die Kosten bringen würden", so Nooke weiter. Damit spielte er auf jüngste Äußerungen von Wilhelm von Boddien an, denen zufolge der Palastabriss mit nur sieben Millionen Euro um ein Vielfaches günstiger zu haben sei als für bislang von der Regierung veranschlagte 40 Millionen Euro.
Seit dem Bundestagsbeschluss 2002 sei unnötig viel Zeit verstrichen, kritisierte auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Markus Löning. In der verbleibenden Zeit Ausschreibungen und Bauunterlagen rechtzeitig fertig zu bekommen, sei schwierig, glaubt Günther Nooke: "Sicher könnte man den Abriss im Frühjahr 2005 hinbekommen. Deutschland könnte ja auch Weltmeister werden."
Es laufe alles planmäßig, bekräftigte indes Antje Vollmer: "Im Januar wurden die Planungsleistungen für die Vorbereitung des Abrisses EU-weit ausgeschrieben. Eine engere Auswahl von sechs Ingenieurbüros hat im Juni ihre Konzeptionen für den Rückbau vorgelegt." Nach Auskunft des Landes Berlin solle der Auftrag für den Abriss bis Mitte Juli erteilt werden, so Vollmer weiter. "Ich warte geradezu auf den Moment, wenn nach dem Abriss die Neugestaltung des Herzens Berlins realer wird und die Vorfreude auf das Neue und nicht mehr die Nostalgie für das Gruftige hier Platz findet", übte die Politikerin wie zuvor bereits die Union Kritik an der jüngsten Nutzung des Palastes durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).
Artikel erschienen in der Welt am 2. Juli 2004
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 01:04 - 04.07.2004

Jeder Adler ist anders

Vor zwei Jahren votierte der Bundestag für das Berliner Schloss. Die Fassaden-Pläne sind schon fast fertig

von Rainer Haubrich

Es mag ja sein, dass der Wiederaufbau des Berliner Schlosses aus der öffentlichen Wahrnehmung fast verschwunden ist. Vor genau zwei Jahren, am 4. Juli 2002, beschloss der Deutsche Bundestag den Wiederaufbau mit einer für viele überraschenden, satten Mehrheit. Dass man die Entscheidung sofort umsetzen würde, in Zeiten leerer Kassen und Kürzungen, das war ja ohnehin nicht zu erwarten. Gearbeitet wird dennoch für den Tag X. Jüngst bestätigte Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer, dass der Zeitplan für den Abriss des Palastes der Republik Anfang 2005 steht.


Nirgendwo aber ist das Projekt des Wiederaufbaus so sichtbar wie im Büro der Berliner Architekten Rupert und York Stuhlemmer. Hier arbeitet - finanziert von Wilhelm von Boddiens Förderverein Berliner Schloss - ein halbes Dutzend junger Architekten an den Bauplänen für die drei barocken Fassaden, die dem im Inneren weitgehend modernen Kubus eines Tages ein historisches Gesicht geben sollen. Die Stuhlemmers hatten schon vor dem Wiederaufbau-Beschluss des Bundestages an einer Fensterachse des Schlosses demonstriert, wie sich aus alten Messbildern und Katasterplänen ein zentimetergenauer Bauplan entwickeln lässt.


Ihr erstes Meisterstück lieferten sie mit der äußerlichen Rekonstruktion des Kommandantenhauses am Beginn des Boulevards Unter den Linden, das Bertelsmann als Hauptstadtrepräsentanz nutzt. Auch da galt es, aus wenigen Plänen, Bruchstücken und historischen Fotografien jedes Detail des Bauwerks zu belegen. Und schon bei der Kommandantur wurde nichts angeklebt oder billig imitiert: die Außenwände sind aufgemauert, die Zierelemente massiv und zum Teil in alten handwerklichen Verfahren hergestellt. Jetzt fehlen nur noch die Spuren der Zeit und der Witterung, und das heute noch allzu frische wirkende Gehäuse wird mit seinen älteren Nachbarn zu einer Einheit verschmelzen.


An den wenigen geraden Wänden im Dachgeschoss der Stuhlemmer-Villa in Dahlem hängen große Bögen, auf denen man jedes Detail der Schlossfassaden erkennt. Es ist ein gewaltiges Puzzle, dass Vater und Sohn Stuhlemmer hier mit ihren Mitarbeitern zusammensetzen. Unzählige Bücher über das historische Bauwerk stehen in den Regalen, Kisten mit alten Fotos, die sie in den abgelegensten Archiven gefunden haben, Stapel von historischen Plänen mit präzisen Aufmaßen, manche nur durch Zufall entdeckt - alles wertvolle Quellen für das, was anfangs kaum jemand für möglich gehalten hatte: die originalgetreue Rekonstruktion eines der Hauptwerke des nordeuropäischen Barock. Sie wissen um jede Unregelmäßigkeit, sie kennen jede Abweichung, jede Besonderheit, die dieses über Jahrhunderte ergänzte, angestückelte, überformte Bauwerk im Herzen Berlins vor seiner Zerstörung aufwies.


Die Präzision dieser Arbeit ist schier unglaublich. Sie muss all jene Experten beschämen, die nicht zuletzt deshalb gegen die Rekonstruktion des Schlosses waren, weil man das "skulpturale Kunstwerk" der Fassaden niemals wieder herstellen könne. Doch eine kleine Gruppe von Verrückten, Enthusiasten, Optimisten, Visionären glaubte fest daran, dass es doch möglich sein müsse. Heute sitzen sie vor Computerbildschirmen, auf denen die feinen Barockformen flimmern, und können jedes noch so kleine Detail genau belegen und beschreiben.


Sie erkennen, von welchem Architekten welcher Sprenggiebel stammt, sie kennen die Wölbung jedes Wappenschildes, die Eigenheiten der Adlerfiguren, deren Flügel alle unterschiedliche Spannweiten hatten. Ein erstes Modell aus Ton ist bereits fertig. Sie können sogar die Behandlung der Steinoberflächen beschreiben.


Selbst die für das Auge des Passanten gar nicht erkennbaren Löwenköpfe ganz weit oben im Gesims haben sie wieder erschaffen. Denn die Versionen im rekonstruierten Schlossportal des Staatsratsgebäudes aus DDR-Zeiten "sahen mehr nach einer Dekoration für das Musical ,König der Löwen' aus als nach Schlüter", wie York Stuhlemmer sagt. Sie suchten in Archiven nach vergleichbaren Löwenköpfen Schlüters und schufen daraus ein neues, nobleres Muster.


Alle paar Wochen schaut der beste Kenner des Berliner Schlosses, Goerd Peschken, bei den Stuhlemmers vorbei. Auch er war anfangs skeptisch, ob die Nachschöpfung des plastischen Schmucks möglich ist, auch er hat sich überzeugen lassen. Wer sich in diese Pläne vertieft, wird nicht mehr ernsthaft daran zweifeln, dass das Werk gelingen kann.

Was unter dem Dach der Stuhlemmerschen Villa heranwächst, wird demnächst für alle Berliner und Besucher zu sehen sein. Mitte des Jahres soll nun endlich die schon seit längerem geplante Info-Box auf dem Schlossplatz errichtet werden. Sie informiert für die nächsten zehn Jahre über den Schlossbau und das kulturelle Nutzungskonzept einschließlich der Museumsinsel. Wenn dann im Frühjahr der Abriss des Palastes der Republik beginnt, spätestens dann wird das aufregendste Bauprojekt des Landes wieder in aller Munde sein.


Artikel erschienen am 3. Juli 2004

Quelle: http://www.welt.de/data/2004/07/03/299904.html?s=1



Seraph Eleison
Mitglied

Beiträge: 127


 

Gesendet: 16:36 - 04.07.2004

Was für ein schöner positiver Artikel.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:40 - 13.07.2004

na, hoffentlich kommt die box dann auch bald...

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