Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5

zum Seitenende

 Forum Index —› Deutschland —› Traditionelle Neubauten in Berlin-Charlottenburg
 


Autor Mitteilung
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 23:46 - 10.08.2004

Hallo Inigo, ich bin ein weißer Wolf , nicht einfach nur so ein Wolf . Und da bin auch ich wieder. Scheinst mich ja zu suchen, so wie´s aussieht .

In der Tat, wir sind auf einem guten Weg aber als einen Pseudobau würde ich diesen trotzdem nicht bezeichnen. Er sieht doch absolut klasse aus. Diese Loggien und diese runden Eckbalkone, das hat schon sein gewisses etwas. Einzig, beim Turm merkt man, dass dabei irgend ein Rat etwas umgestalten wollte. Dies war Anfangs garantiert so nicht geplant. Einen etwas spitzeren Turm, der aber insgesamt sehr weich ausfallen sollte wegen des angrenzenden Daches, würde etwas besser wirken.
Roy Batty
Mitglied

Beiträge: 133


 

Gesendet: 23:51 - 10.08.2004

@ WW

Ein runder Turm kommt irgendwie blöde; er hätte selbst mit Helm nicht die Chance, sich einzufügen!

Ein viereckiger, loggiendurchbrochener Eckturm mit einem achteckigen Aufsatz und Fahnenmast druff würde da weit besser passen, finde ich; stilistische "Richtigkeit". Aber da es sich nur um Berlin handelt, kanns eigentlich egal sein.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 01:30 - 11.08.2004

Zitat: "Aber da es sich nur um Berlin handelt, kanns eigentlich egal sein."

- Deutschland kann froh sein, dass eine Stadt wie Berlin besitzt. Eigentlich würde es nach Frankreich doer andere Länder besser passen, denn dort schätzt man seine Hauptstadt, was gewisse Leute, ich will ja keine Namen nennen (zu Roy Batty seh), nicht tun.

Berlin ist die einzige Stadt Deutschlands, die das ganze Land in einer Architekturdebatte führen kann um wieder schön zu bauen. Wenn in Deutschland irgendjemand das Land retten wird, ist es ganz bestimmt Berlin oder kommt er aus Berlin. Der Umschwung kann nur von dort erfolgen. Denn dort lässt man ihn auch zu indem er gebaut wird. Was anderswo in Deutschland nicht der Fall ist.

Aber da ja auch nur "du" diese Aussage getätigt hast, kann´s eigentlich egal sein .

PS: Auf Berlin lasse ich solche Hasstiraden nicht gelten. Dann muss derjenige schon ein Problem mit sich selbst haben.
Roy Batty
Mitglied

Beiträge: 133


 

Gesendet: 02:32 - 11.08.2004

Zum Glück haben wir keinen solchen Zentralismus wie in Frankreich.

Die DDR hatte ihn und deswegen sind die Vorbehalte gegen Berlin speziell im Süden noch ausgeprägt...es ist lediglich jahrhundertealte Tradition, die hier gepflegt und erneuert wurde.

"Karl Marx wollte den Sozialismus noch für die ganze Welt.
Ulbricht wollte ihn nur für die DDR.
Honnecker will ihn nur für Berlin..."



Ich jedenfalls betrachte Berlin NICHT als "meine" Hauptstadt. Es ist die Hauptstadt Preußens. Die eigentliche deutsche Hauptstadt war Frankfurt/Main, aber das Thema hat sich aufgrund gewisser gesellschaftlicher Entwicklungen inzwischen erledigt...wovon Berlin übrigens auch betroffen ist, wenn auch nicht ganz so verheerend wie in FFM.
Die deutsche Hauptstadt sollte übrigens eine für die deutsche Stadtbaukunst repäsentative Altstadt besitzen...wenn ich an die dortige Altstadt sowie Architekturschönheiten denke, fallen mir spontan der Alex ein, der Palazzo Prozzi, Marx-Engels-Forum, das Bundeskanzleramt, der Löbe-Bau, die Schweizer Botschaft, der hohle Zahn, der schöne Schloßpatz, der fabelhaft restaurierte Dom, das Holocaustmahnmal, die Fischerinsel, das Sony-Center...:D


Für zukünftige Erfordernisse(gut, es wären Notlösungen...aber besser als Bonn) eher praktikabel kann man sich Erfurt, Leipzig oder Dresden vorstellen oder -für eine wahrhaftige Kulturhauptstadt-Deutschlands, Nürnberg...:dance:
Roy Batty
Mitglied

Beiträge: 133


 

Gesendet: 02:34 - 11.08.2004

Gut, die besten und belebtesten Kneipen Deutschlands HAT Berlin, das steht immerhin fest. In der Beziehung ist es in der Tat die deutsche Hauptstadt.
Inigo
Novize

Beiträge: 34


 

Gesendet: 10:42 - 11.08.2004

Deutschland ist seit seiner Gründung 1871 ein Bundesstaat, der sich aus vielen kleineren Staaten mit größtmöglicher Souveränität zusammensetzt, die ihre eigenen Regierungen Parlamente und natürlich auch Hauptstädte haben. Diese Bundesstaaten mit ihren Hauptstädten, haben ein viel größeres Identifikationspotential als es Deutschland als Ganzes jemals haben kann. So ist ein Bayer in erster Linie Bayer und erst dann, wenn überhaupt, Deutscher. Ich selbst fühle mich zuerst als Rheinländer, dann als Deutscher.
Vor der Wiedervereinigung gab es in Westdeutschland keinen Zentralismus, die einzelnen Funktionen waren auf die wichtigsten Städte aufgeteilt. Bonn war Hauptstadt, Köln die Fernsehstadt, Hamburg die Zeitungsstadt und Frankfurt der international bedeutende Finanzplatz. Nur München war eine Mischung aus allem, zumindest auf Bayern bezogen, und übte damit für diesen Bereich eine zentralistische Funktion aus, was Bayern strukturell nicht wirklich gut bekommen ist.
Seit der Wiedervereinigung versucht Berlin alles an sich zu reißen und das halte ich für sehr problematisch. Warum sollen wir jetzt das zulassen, was andere Staaten wie Frankreich, seit Jahren verzweifelt zu bekämpfen versuchen?
In Berlin wohnen 3 Millionen Deutsche, im Umland vielleicht noch einmal 2 Mio. Der überwiegende Teil der Bevölkerung wohnt aber 400- 600 km von dieser Stadt entfernt. Diese 60 Millionen Menschen haben ÜBERHAUPT nichts davon, wenn in diese Stadt Milliarden über Milliarden an Steuergeldern gepumpt werden, um Prachtbauten (welchen Stils auch immer) zu schaffen, die hinterher auch noch größtenteils leerstehen. Ich möchte, dass der überwiegende Teil meiner Steuern an einer Stelle ausgegeben wird, wo ich auch persönlich etwas davon habe. Warum wird in Berlin, letztlich von meinem Geld, ein Stadtschloss wiederaufgebaut, wenn in Bonn noch nicht mal genug da ist um das eigene Stadtschloss frisch zu streichen?
Ich habe dieses "Alles nach Berlin und drumherum die Wüste" ziemlich satt und ich hoffe, dass da in punkto Länderfinanzausgleich mal was passiert!
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 23:47 - 11.08.2004

inigo,
ich kann nichts ernsthaftes gegen deine meinung vorbringen. man kann die sache so sehen. ich persönlich sehe mich in der tradition des heiligen römisches reiches deutscher nationen. das wäre mir lieber als die kleindeutsch-großpreußische lösung minus polnische westverschiebung, d.h. brd.
nun ist es aber mal so, wie es ist. wir haben eine nation und diese hat eine hauptstadt, und das ist berlin. und ich möchte mich als deutscher nicht schämen, wenn jemand meine hauptstadt besucht. darum finde ich es in ordnung, für berlin etwas mehr zu bezahlen.

denn wir müssen uns nichts vormachen: architektonisch repräsentativ ist berlin noch laaaaaaaaaaaaange nicht.
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 00:41 - 12.08.2004

Ich schließe mich der Meinung von
Antiquitus an. Solange man noch die
Einwirkungen des Krieges in der Stadt
erkennen kann, sollte das Projekt
"Hauptstadt" eine wichtige Rolle spielen.
Wenn dann in 10 oder 15 Jahren Berlin
wieder zu einer urbanen Stadtlandschaft
geworden ist, kann dann überlegt werden,
ob man die Mittel anders verteilt.

Und dabei gibt es ja jetzt schon
keine Sondermittel "Hauptstadt".
Ich wäre dafür, Berlin für etwa
15 Jahre einen Sonderstatus zu geben.
Damit dort Schäden (Museumsinsel,
Schloßplatz etc.) repariert werden
können und sich endlich sichtbar
was ändert. Der traurige Zustand am
Schloßplatz darf nicht länger hin-
genommen werden !

Und übrigens. Ich finde es falsch,
wenn man Berlin jetzt alleine lässt.
Nach dem Krieg sind sehr viele
Firmen (Siemens usw.) von Berlin
Richtung Süddeutschland gegangen.
Das hat zu einem riesigen Aufschwung
in München geführt. Jetzt kann
man ruhig ein wenig zurückgeben !
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 23:39 - 15.08.2004

wow tolles Projekt! Gefällt mir super jut!
Hansefan
registriert

Beiträge: 15


 

Gesendet: 14:57 - 24.08.2004

Ich persönlich stamme aus Hamburg, studiere in Tübingen und habe nicht das geringste Problem damit, dass Deutschland endlich wieder eine richtige Hauptstadt hat, die einen internationalen Namen hat (wie klang denn bitte schön schon Bonn). Wir haben dadurch die einmalige Gelegenheit, dass sich unser Land wieder an einem Ort künstlerisch, politisch und wirtschaftlich bündelt (ähnlich, wie es in den 20ern war).Das strahlt schon jetzt auf das ganze Land aus.Man sollte Berlin einfach eine privilegiertere Stellung zugestehen, als Stuttgart oder Köln. Und dazu gehört einfach auch, dass man versucht, diese Hauptstadt repräsentativ zu gestalten (z.B. mit einem Schloß).Es ist schließlich die Visitenkarte des ganzen Landes.Das alles bedeutet nicht, dass man den Föderalismus abschalten sollte (12 Jahre Zentralismus reichen), aber er sollte doch bitte nicht in provinzielle Eitelkeiten ausufern, die das Land als Ganzes schädigen. Seit der Wiedervereinigung hat Deutschland einiges an Klasse wiedergewonnen und ist aus einem Dornröschenschlaf zwischen Schwarzwaldklinik und Fdj erwacht. Wir leben in einer spannenden Zeit!

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5

- Traditionelle Neubauten in Berlin-Charlottenburg -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Deutschland —› Traditionelle Neubauten in Berlin-Charlottenburg
 



Version 3.1 | Load: 0.003098 | S: 1_2