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 Forum Index —› Architektur allgemein —› Schinkels Bauakademie
 


Autor Mitteilung
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 23:12 - 24.03.2003

ernst, ich gebe dir schon recht, dass schinkel ziemlich kühl gebaut hat. was bei einem klassizisten ja nicht überrascht.
das beset an schinkel sind die hervorragenden proportionen seiner gebäude. ob sie aber immer schön im ästhetischen wortsinn sind, na ja. ich kenne viele gebäude, die viel schöner sind als die baukakademie.
hast du die testecke schonmal in echt gesehen? da ist das gebäude nicth mehr so kalt.

m.w. wird dort noch nichts gebaut.
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 23:31 - 24.03.2003

Für Zeche Zollverein-Interessenten:
Hier das Bild, wie es früher ausgesehen hat.
Als ich das Bild, zum ersten Mal
vor ein paar Min. gesehen habe,
musste ich irgendwie schmunzeln.

Das Ding sieht aus wie ein riesiges
Phallus-Symbol !


[Link zum eingefügten Bild]
will
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 23:56 - 27.03.2003

@Anonymous
Verstehe durchaus, was Du meinst. Schinkel war zwischen Klassizismus, Neogotik und Italienverehrung hin- und hergerissen. Man könnte sagen, ein Geist des Überganges, der zu vieles gesehen hat, als das er sich hätte festlegen können. Sein Schloß Charlottenhof oder das Alte Museum finde ich einzigartig, die Friedrichwerdersche Kirche befremdet mich durchaus.
@Oliver
Du hast wahrscheinlich recht, 50 Jahre später hätte er womöglich mit Peter Behrens oder Fritz Höger um die Wette gebaut.
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 01:53 - 28.03.2003

Ihren Ruhm verdankt die Bauakademie der Moderne, die in ihr einen Vorläufer des Funktionalismus entdeckt hat. Schinkels Werk ist aber viel reicher und steckt voller Überraschungen.
Als Maler war Schinkel ganz Romantiker. Als Designer von Möbeln, Leuchtern, Bilderrahmen etc. bewies er großen Einfallsreichtum. Sehr effektvoll waren auch seine Bühnenbilder für das Theater. Vielleicht erklärt dies auch seine Offenheit für verschiedene Stilrichtungen.
Seine Bauwerke sind Gesamtkunstwerke, für die er oft eine reiche Ausstattung entwarf. Wenig ist hiervon erhalten. Dies gibt oft einen falschen Eindruck vom ursprünglichen Plan. Am ehesten kann man diese Gesamtwirkung noch in Schloss Charlottenhof erkennen, wo heute noch die geniale Einbindung in den Garten, die edlen Proportionen und die phantasievolle Ausstattung erhalten sind.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 17:49 - 26.09.2003

Bauakademie entsteht als Attrappe


Nach der Schlossattrappe kommt jetzt eine Simulation der Bauakademie. Spätestens ab November 2003 soll sie als Baugerüst gegenüber dem Auswärtigen Amt die bereits errichtete Gebäudeecke ergänzen und einen Eindruck der stadträumlichen Wirkung des verlorenen Schinkelbaus vermitteln. Dies kündigte der Verein Internationale Bauakademie an. In welchem Umfang die Fassade abgebildet wird, ist noch offen. Das Gerüst soll für die nächsten drei Jahre stehen bleiben. In dem 2001 gegründeten Verein arbeiten unter der Präsidentschaft von Josef Paul Kleihues die großen Architektursammlungen Berlins mit. Für ihre Bestände soll die rekonstruierte Bauakademie künftig ein Ausstellungsforum bieten.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 18:27 - 26.09.2003

@ano
"Bin ich eigentlich der einzige, der mit der Verehrung von Schinkel Probleme hat? "

Nee, bist du nicht. Obwohl ich kein "Problem" damit habe, weiss ich was du meinst. Ja, Schinkel hat eine gewisse Kälte, da stimm ich dir zu. Aber er bewegt sich um die 0°C herum, und das kann, besonders im Hochsommer, sehr angenehm sein. Ich esse auch sehr gerne Eiscreme, und empfinde sie aber nicht als "kalt" im sinne von "steril/tot", etc.

Da du ja anscheinend der ERnst bist, ist das mit der Kälte aber insofern lustig, da du gleichzeitig auf diesem Forum "Brasilia" als so positiv hochlobtest. Und Brasilia ist nicht kalt, oder wie? Wenn Schinkel sich um die 0°C bewegt, bewegt sich Modernismus wie in Brasilia um die
minus 273°C - und das ist der absolute Nullpunkt, der nirgendwo im Universum unterschritten wird. Insofern ist es verwunderlich, dass du eine äusserst moderate Kälte kritisierst, die viel grössere jedoch, nämlich die grösst mögliche Kälte, nicht erwähnst.

Du hast im übrigen Recht, ich finde auch, das Gebäude sieht aus wie eine alte Fabrik - so einig waren wir uns ja selten. Alte Fabrikhallen können sehr schön und gemütlich aussehen, was glaubst du, warum die Fabriketagen zum Wohnen in Kreuzberg so teuer und so begehrt sind. Naja, damals waren die Architekten, im Gegensatz zu heute, ja auch noch Künstler.

Übrigens: Sieh dir doch mal an, was die Modernisten der DDR dort hingebaut hatten. Du musst nicht einmal nach Brasilia schauen, um die gröss mögliche Kälte zu erleben: die übliche zeitgenössische Architektur in Deutschland, also direkt vor deiner Haustür, ist an Leblosigkeit, Sterilität und grösstmöglicher Kälte (-272°C) ebenso beispielhaft.

@Oliver
Ja, mit dem Bau wurde schon begonnen. Sieh mal auf die Website von Bertelsmann, der die Akademie rekonstruiert. Dort müsste auch info darüber sein.
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 18:39 - 26.09.2003

Ich gebe der Bauakademie als Note eine 1, weil sie eben nicht kalt im Sinne von tot ist sondern Leben ausstrahlt. Klar wirkt sie kühl aber er hat etwas tolles aus dieser Kühle gemacht und bin somit auch dafür es wieder aufzubauen. Hingegen vielen anderen bin ich ein Verehrer von Schinkel. Ich mag auch andere groé Architekten aber Schinkel bewegt sich zwischen Warm und kalt wie ich finde. Irgendwie nichts großartiges aber weit entfernt davon schlecht zu sein. In der Regel tragen solche Bauten für ein beruhigendes Klima in einer Stadt bei, wenn nicht die gesamte Umgebung so gebaut ist was in diesem Falle nicht so ist. Ich mag die Form der Fenster sowie den Eingang. Es ist zwar ein Quader doch gegen diesen habe ich grundsätzlich nichts. Es gibt zwar interessanteres aber ab und zu mag ich es schlicht, kühl und stilvoll.
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 19:44 - 26.09.2003

Für alle Schinkel-Fans sei von mir hier
die alte Residenzstadt Arnberg in
Westfalen empfohlen.

[Link zum eingefügten Bild]

[Link zum eingefügten Bild]

Sie gehörte bis Anfang des 19. Jhd.
(1815) dem Erzbischof von Köln und war
die Hauptstadt seines Herzogtums Westfalen. Als dann die Preußen
das Land auf dem Wiener Kongress
bekamen, wurde Schinkel beauftragt,
angemessene Unterkünfte für die
Beamten aus Berlin zu bauen. So
entstand praktisch als Vorstadt das
klassizistische Arnsberg.

Das schöne an Arnsberg ist dieses
Zusammenspiel aus dem noch erhaltenen
mittelalterl. Stadtkern mit der
klassizistischen Vorstadt.

Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 20:32 - 26.09.2003

hm, das, was ich auf den bildern seheh, erinnert mich aber eher an mittelaletr und barock...
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 20:16 - 08.03.2004

Im Radio haben sie gestern angesagt, dass es noch diesen Monat mit den Bauarbeiten für die Attrappe losgehen soll und dass die vorauss. 2 Jahre stehen soll. Immerhin etwas...
Allerdings soll sie 450.000€ kosten! Ist das nicht etwas viel? Viel mehr dürfte die Reko doch auch nocht kosten...

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