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Autor Mitteilung
HeijiAntePortas
Hyperdetektiv

Beiträge: 1730


 

Gesendet: 16:25 - 04.08.2012

Endlich mal etwas über Japan in den deutschen Nachrichten. Habe gesehen, dass es dort nun auch die "Grünen" als Partei gibt. Ganz toll, dass die Bevölkerung langsam aufwacht und solche Organisationen sich richtig politisch engagieren. Hat mich sehr gefreut zu sehen, hoffentlich geht das weiter so :).
Kyomi
Sherlock-Holmes-Klon

Beiträge: 13628


 

Gesendet: 02:51 - 07.08.2012

Zitat:
Und wo ich letztens erst noch an den schrecklichen Terrorakt in Norwegen dachte: heute ist der Jahrestag. Ein ganzes Jahr ist schon wieder vergangen, ich kann es selbst kaum glauben, die Zeit verfliegt.

Ich habe zwar im Radio gehört, dass viele Menschen davon nichts mehr hören wollen, aber wegschauen bringt ja auch nichts.


Ganz abgesehen von "nichts mehr davon hören wollen" geraten solche Ereignisse (mit Fukushima etc ist es ja auch so) in der Medienwelt einfach furchbar schnell komplett in Vergessenheit. Ein paar Tage oder Wochen lang hat man das Gefühl es gibt keine anderen Nachrichten und dann ist das Thema einfach plötzlich verschwunden. Und irgendwann erinnern sich eben nur noch die, die direkt daran Beteiligt waren ...



btw ... Fukushima-Gebiet heute:
[Link zum eingefügten Bild][Link zum eingefügten Bild]
weitere Fotos sind hier zu sehen, wenn man auf "read this book" geht: http://bccks.jp/bcck/108161/info

"Midori no tou", die japanischen Grünen, gibt es aber schon länger - sie haben sich jetzt nur nochmal unter neuem Namen "neu gegründet", scheinbar in Vorbereitung auf die nächsten (Oberhaus)Wahlen. Mit "Anti-Atomstrom" haben sie momentan ja schonmal eine gute und aktuelle Grundidee.
Die Website der Partei scheint erst in 8 Tagen richtig online zu gehen: mal sehen wie es ansonst mit "Parteiprogramm" aussieht.
Seit 2010 ist eine Kandidatin der Partei bereits Bürgermeisterin der Stadt Amagasaki. (Das besondere an sich ist aber wohl eher, dass eine Frau Bürgermeisterin ist - in Japan doch eher selten. Ihre Vorgängerin war allerdings auch eine Frau - damals eine von 3 Bürgermeisterinnen in ganz Japan, wenn ich das noch richtig im Kopf habe ...)
HeijiAntePortas
Hyperdetektiv

Beiträge: 1730


 

Gesendet: 13:34 - 07.08.2012

Zitat:
[...] geraten solche Ereignisse (mit Fukushima etc ist es ja auch so) in der Medienwelt einfach furchbar schnell komplett in Vergessenheit.

Mit dieser Beobachtung liegst du leider richtig. Solange solcherlei Geschehnisse aktuell und erschütternd sind, werden sie gesendet. Dann gibt es vielfache Spendenaufrufe und die Menschen können was gegen ihr schlechtes Gewissen tun (warum auch immer...erinnert mich immer stark an "Ablassbriefe"..."ich habe so und soviel Geld gespendet, ich bin ein guter Mensch"). Damit ist die Pflicht und Schuldigkeit getan und man kann sich wieder seinem eigenen Leben widmen. Man "hat ja geholfen". Mit den langen und furchtbaren Folgen solcher Ereignisse, will sich kaum jemand auseinandersetzen. Aber es gibt ja nicht nur solche Menschen, sondern auch andere. All die wundervollen freiwilligen Helfer, die nicht wegschauen und weiterhin zur Seite stehen. Die "bleiben, auch wenn die Schlagzeilen verschwinden" (eine sehr schöne Kampagne von Misereor).
Siehe den Syrien-Konflikt. Der ist sogar noch hochaktuell! Auch hier habe ich das Gefühl, dass die Nachrichten nachlassen. Dabei herrschen da weiterhin furchtbare Zustände und es ist (von Europa aus gesehen) doch so erschreckend nah. Aber auch hier: die Menschen wollen sich - so meine Ansicht - nicht mit diesen Themen auseinandersetzen. Hier gilt, wie für so vieles, die Ansicht, dass die Politiker "das schon i-wie regeln."
Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass man es (vor allem in der heutigen Zeit - denn schlechte Nachrichten verbreiten sich einfach durch die neue Medienwelt viel schneller) irgendwann auch satt hat, immer nur schlechte Nachrichten anzusehen und deswegen wie ein Trauerkloß durch die Gegend zu rennen. Das muss auch nicht sein, aber hinsehen, reflektieren, sehen, wo man selbst vllt. etwas verbessern kann und auch für das eigene Glück (wenn vorhanden) sensibilisiert werden wäre doch schon was :).

Zitat:
"Midori no tou", die japanischen Grünen, gibt es aber schon länger

Das wurde in den Nachrichten ganz und gar nicht deutlich ^^". Da wurde gesagt, dass es diese Organisation schon gab, aber eben nicht auf politischer Ebene. Gut, jemanden an der Quelle zu haben, der solcherlei Missverständnisse aufklären kann ;).
Jaja, Frauen in Leitpositionen. 3 Bürgermeisterinnen für ein Land ist schon arg wenig. Da könnte man gleich auf die Diskussion der sogenannten "Frauenquote" eingehen? Ist da jemand dafür? Da scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Meine Meinung ist: Fähigkeit ist ausschlaggebend, nicht Geschlecht, genau wie Herkunft und andere "Kriterien" (manche Firmen schauen sich beispielsweise gar nicht die Namen der Bewerber an, um vorurteilsfreie Entscheidungen treffen zu können). Wie viele Bürgermeisterinnen gibt es eigentlich in Deutschland? In Bayern beträgt der prozentuale Anteil (soweit ich das richtig erinnere) 6,3 %.
Und dann ist ja auch die Frage: werden Jungen und Mädchen in Japan in der Schule anders auf die Berufswelt vorbereitet? Das ist ja schon in Deutschland der Fall (wenn auch nicht offiziell, aber nach dem "heimlichen Lehrplan"), dann denke ich, dass es in einem Land wie Japan auch passiert. Ein Bekanter von mir (erfolgreicher Japanologie-Absolvent ^^) hat mir mal erzählt, dass ProfessorINNEN in Japan einen schweren Stand haben und meist unverheiratet sind, weil Männer mit dieser Selbstständigkeit der Frau nicht gut zurecht kommen. Aber stopp, hier entsteht direkt wieder die Gefahr der Festtretung von Klischees und beruht eben nur auf Hörensagen!
F1Animefan2
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 13:54 - 07.08.2012

Auf dem rechten Bild, war das mal ne Bahnlinie?
Chiyori
Hyperdetektiv

Beiträge: 1276


 

Gesendet: 16:13 - 07.08.2012

Zitat:
Das ist ja schon in Deutschland der Fall (wenn auch nicht offiziell, aber nach dem "heimlichen Lehrplan"),...

Kannst du das näher erläutern?
Das interessiert mich jetzt aber.

Zitat:
Solange solcherlei Geschehnisse aktuell und erschütternd sind, werden sie gesendet.

Das Problem hierbei ist, dass jeden Tag etwas Neues auf der Erde oder im Weltall passiert, sodass es schlichtweg unmöglich ist, alles immer zu zeigen. Es werden die weltbewegendsten und wichtigsten Neuigkeiten rausgefiltert und wenn man über bestimmte Dinge etwas nachlesen will, muss man sich leider selbst drum kümmern.
War bei Wikileaks doch genauso. Erst gab es in jeder Zeitschrift Berichte über Julian Assange und jede Nachrichtensendungen berichtete über ihn und urplötzlich war es still. Mittlerweile gibt es nur noch Kurzmeldungen darüber.
So ist das nunmal und obwohl ich das wirklich schade finde, will ich mir auch keine Nachrichtensendung anschauen, die mehrere Stunden dauert. ;)
Kyomi
Sherlock-Holmes-Klon

Beiträge: 13628


 

Gesendet: 19:28 - 07.08.2012

Zitat:
Da wurde gesagt, dass es diese Organisation schon gab, aber eben nicht auf politischer Ebene.

Vllt ist das ein "nicht auf überregionaler Ebene"? Es scheint ja so, als wolle die Partei die Oberhauswahlen nun zum ersten mal in Angriff nehmen. Ich hatte mich bisher aber auch nicht mit den japanischen Grünen beschäftigt und kann ebenfalls kaum etwas dazu sagen. Zu den wichtigen Parteien haben sie bisher auf jeden Fall nicht gezählt. Es kann aber auch gut sein, dass es bisher mehr eine Organisation war und die Kandidaten bisher als "Parteilos" galten - aber da weiss ich nun nichts sicher. Müsste man mal recherchieren.

@ F1: Ja, war mal eine Bahnlinie!

F1Animefan2
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 19:32 - 07.08.2012

Hab ich mir schon gedacht.

Sowas kenne ich doch.
Spuren einer Scheinentrasse, ne gerade Linie mit Sträucher und Masten von der ehemaligen Leitung für Stromabnehmer
HeijiAntePortas
Hyperdetektiv

Beiträge: 1730


 

Gesendet: 19:51 - 07.08.2012

Zitat:
Vllt ist das ein "nicht auf überregionaler Ebene"?

Ist natürlich möglich, kam aber wirklich so rüber, als wäre es vorher eine Organisation, jedoch keine (politische) Partei gewesen.

Zitat:
Es werden die weltbewegendsten und wichtigsten Neuigkeiten rausgefiltert

Naja, auch nur teilweise. Wenn sich Zeitungen dafür entscheiden, die Titelseite nicht mit dem hochaktuellen Thema des Syrien-Komflikts zu bestücken und die Leser stattdessen über die neue Beziehung des Altkanzlers Schmidt informiert, muss man sich fragen, wo die Prioritäten gesetzt werden.
Aber im Grunde genommen hast du natürlich Recht, man versucht zu verkürzen und kann aus zeitökonomischen Gründen auch nicht alles zeigen (was nicht für Zeitungen gilt, da liegt es dann am Platzmangel). Zum Glück ist das oben genannte Beispiel auch nur eine Ausnahme (oder täusche ich mich da? Ich hoffe nicht ;)).

Der "heimliche Lehrplan" meint, dass es bestimmte Lernziele und Lerneffekte gibt, die (oft unbewusst) vermittelt und umgesetzt werden. Zum Beispiel beim Thema Geschlechtererziehung. Studien haben bewiesen, dass die Interaktion im Unterricht Jungen häufig in den Mittelpunkt und Mädchen sehr oft in den Hintergrund stellen. Auch auf der Ebene der Berufsorientierung gibt es dahingehend (implizite) Tendenzen (deswegen kam ich dabei auf Japan und Frauen in öffentlichen und leitenden Positionen, wie werden sie erzogen?). Problematisch dabei ist beispielsweise, dass es weniger Frauen in Leitungspositionen gibt (Vorbildfunktion). Des Weiteren muss man sich nur mal manche Schulbücher ansehen, die - das klingt jetzt härter als es gemeint ist - sexisitisch sind. Jetzt nicht so schrecklich, furchtbar, dass man sie am besten aus der Schule verbannen sollte, sondern "heimlich", indem die Leistungen von Frauen weniger thematisiert werden als die von Männern (was nicht zuletzt an der Geschlechterhistorie liegt). Es wird also -manchmal bewusst, häufiger unbewusst - die Differenz der Geschlechter auch innerhalb der Schule vermittelt und ein Rollenbild auf Schülerinnen und Schüler übertragen, welches nur von der Kultur "gemacht" wurde. Das widerspricht natürlich dem eigentlichen Lehrplan, der eine klare Gleichberechtigung und Gleichbehandlung der SuS vorsieht...daher der "heimliche Lehrplan".

Zu den Bildern von Fukoshima: Eine Geisterstadt. Auf der einen Seite schrecklich, auf der anderen Seite beeindruckend, wie schnell sich die Natur ihr Reich zurückerobert hat (auch wenn es für den Menschen nicht bewohnbar ist).
F1Animefan2
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Gesendet: 20:32 - 07.08.2012

Wie die Häuser da sind alle unbewohnt?
Chiyori
Hyperdetektiv

Beiträge: 1276


 

Gesendet: 21:41 - 07.08.2012

@HeijiAntePortas
Danke für die Erläuterung. :)
Das ist ein fortwährendes Problem und es sträuben sich leider immer noch genug Menschen, auch Frauen in Führungspositionen anzuerkennen.
Dennoch muss ich sagen, dass mir in meinen Schulbücher bis jetzt noch nicht großartig "sexistisches" Material aufgefallen ist (vllt weil ich nicht genau hingucke? )
Natürlich ist es meistens die Frau, die zu Hause auf Mann und Kinder warten bzw. sich um diese kümmert, aber dieses Bild ist leider nicht so leicht aus den Köpfen der Menschen zu kriegen bzw. ändert sich momentan ohnehin sehr viel. Man denke nur an die hohe Scheidungsrate oder die Zahl der Alleinlebenden.

Was die Nachrichten betrifft, frage ich mich auch manchmal, was an Hollywoodstars jetzt interessanter sein soll als an bspw der aktuellen Lage in Fukushima.

Zitat:
Wie die Häuser da sind alle unbewohnt?

Würdest du in einem strahlenverseuchten Gebiet wohnen oder wundert dich nur das Aussehen der Häuser ???

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