Kaiserin Elisabeth Forum - Erzsébet Királyné Fórum

    

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 Forum Index —› Königliche Familien um Elisabeth —› Virtuelle Autopsie von König Ludwig II.
 


Autor Mitteilung
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 21:54 - 20.06.2007

@ dannymusik: Das mit der Fluchtkutsche ist unter anderem aus Helmut Käutners "Ludwig II - Glanz und Glorie eines Königs"-Film, mit O.W. Fischer. Der ist gar nicht mal so schlecht und es war auch mein erster Ludwig-Film. Und ich find das mit der Kutsche gar nicht mal so abwegig, oder? Ich mein, das war ihr seelenverwandter Cousin!

Okay, ja, und in der E. C. Conte Corti-Elisabeth-Biografie hab ich mal gelesen, dass Elisabeth Ludwigs Verhalten ein wenig seltsam fand (nachts nach Mitternacht auf der Rennbahn ewig viele Meilen reiten und dann am "angeblichen" Ziel anzukommen...) und da stand auch, dass sie ZIEMLICH SEHR GENERVT von ihm war.

Das hat mir eigentlich nen ziemlichen Stich versetzt. Trotzdem mag ich Ludwig immer noch so gerne wie vorher.
Ida
Goldmember

Beiträge: 562


 

Gesendet: 13:38 - 21.06.2007

Möglicherweise sind die Spekulationen entstanden, weil Elisabeth zu dieser Zeit am Starnberger See war und Valerie ja auch den Blick direkt auf Schloss Berg beschreibt.
Der König wurde glaube ich am 10. Juni unter Kuratel gestellt. War also wirklich nur wenige Tage in Arrest. Elisabeth erfuhr davon schon zeitig. Dass sie etwas unternommen hat, um dem Seelenfreund zu helfen, lässt sich denken. Dass sie dieses nicht unbedingt ihrer Valerie anvertraut auch. Und verlässliche Menschen hatte sie in der bayerischen Verwandschaft sicherlich auch.
Ich finde den Gedanken absolut nicht schwachsinnig!
Sarah
Boardkaiser

Beiträge: 225


 

Gesendet: 17:52 - 21.06.2007

ich glaube sogar Luitpolds Tochter hat kurz vor ihrem Tod geschrieben das "eine gewisse hohe Dame" Ludwig helfen wollte
dannymusik
Goldmember

Beiträge: 653


 

Gesendet: 11:16 - 22.06.2007

@Sisi:Ich halte solche Verfilmungen aber nicht für sichere Quellen.

Für mich spricht immer noch dagegen, dass Elisabeth von Ludwig genervt war und auch die Verwandschaft. Sie waren vielleicht über die Arrestierung bestürzt, aber einen Fluchtplan haben sie für ih nsicherlich nicht ausgeheckt. Nebenbei, wie sollte denn Ludwig von den Fluchtplänen erfahren, wenn er unter Arrest stand.
Ida
Goldmember

Beiträge: 562


 

Gesendet: 15:21 - 22.06.2007

Ach dannymusik hab doch ein bisschen Phantasie: da gabs den Leibkutscher, der mit dem Gärtner immer abends ein Bier trank oder so...
Und des nachts dann des Königs treuen Kammerdiener informierte.
Bratfisch
Stamm-User

Beiträge: 48


 

Gesendet: 16:36 - 22.06.2007

Mir persönlich ist nicht bekannt,
daß Elisabeth dauerhaft von ihrem Cousin "genervt" gewesen wäre, dagegen spricht auch ihre Reaktion auf die Todesnachricht.

Am Südtor des Parks von Schloß Berg wurden übrigens damals nach der Katastrophe tatsächlich Spuren von Kutschenrädern gefunden, es konnte allerdings nie geklärt werden, wer der Urheber dieser Spurenwar.

Die Todesumstände von Ludwig II. sind tatsächlich mysteriös und mit zahlreichen Legenden und Falschaussagen umwuchert.

Am wahrscheinlichsten erscheint mir nach über 20 Jahren Jahren Recherche ein Tod durch Herzschlag. Da der hochangesehene Psychiater Dr. Bernahrd von Gudden niemals ohne seinen hohen Patienten in Schloss hätte zurückkehren können, entschied dieser sich für Selbstmord. Als Nichtschwimmer war es ihm mit Sicherheit leichter, sich zu ertränken. Ludwig als hervorragenden Schwimmer wäre das wohl nicht wirklich möglich gewesen.

Das Gutachten, daß zu Ludwigs Entmündigung führte, war aus heutiger Sicht ein reines Gefälligkeitsgutachten, und das Entmündigungsverfahren kam einem Staatsstreich gleich, da zu einer Entmündigung bereits damals eigentlich das zuständige Amtsgericht hätte eingeschaltet werden müssen - aus unerfindlichen Gründen war das unterblieben...
Sarah
Boardkaiser

Beiträge: 225


 

Gesendet: 17:13 - 22.06.2007

ja das mit den Kutschspuren stimmt.
Herzversagen schließe ich aus da Ludwig das beste Herz hat was man nur haben kann, laut Sektion außerdem hätten die Ärzte Herzversagen feststellen können wäre das ja sozusagen eine Traumdiagnose gewesen.
Für mich bleibt eigentlich immer noch die Chloroform-Theorie die beste. Was genau geschah kann man aber eben trotzdem leider nicht sagen.

Elisabeth zu Ludwigs Tod:

Marie Festetivs schrieb: "das Wasser des Meeres würde nicht genügen, den Schandfleck dieses rohen Vergehens gegen den König hinwegzuwaschen".
Elisabeth schrieb ja auch ein Gedicht in dem sie zeigt das sie glaubt Luitpold wäre der Mörder. Und sonst schreibt sie ja auch weiter in ihren Gedichten von Mord so z.B. :
"Sie stüzten ihren König
Vom hohen Schwanenstein,
Sie drängten ihren König
Bis in den See hinein.

Das Lied, das Lied wird klingen,
Bis alle Mörder tot,...."

Außerdem erzählt sogar Luitpolds Tochter das Elisabeth Ludwig helfen wollte. Therese behauptete:
"Eine gerade am Starnberger See befindliche hohe Dame, es läßt sich erraten wer (sie war eigenartig veranlagt wie der König und ein herbes Geschick, wollte daß sie geraume Zeit später durch Mörderhand fiel) also, diese hohe Dame hatte im Geheimen einen Befreiungsplan ins Werk gesetzt und hievon den König verständigen lassen. Ein Kahn trete den 13. Juni nicht weit vom Gartengitter von Berg, seeaufwärts, den Fliehenden aufzunehmen, Der König hatte nur beim Gitter in das Wasser zu treten, das gitter im Wasser zu umgehen, jenseits desselben das Ufer wieder zu gewinnen oder im seichten See mit der Zeit dem Kahn zuzuwaten, die weitere Flucht, dem Gebirge zu, sollte zu Wagen erfolgen..."

Vieles aus dem Buch "königsmord am Starnberger See"
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 21:14 - 22.06.2007

Nur langsam erholte sich Elisabeth so weit, dass sie wieder dichten konnte, selbstverständlich Verse über den Tod Ludwigs II.

Ja, ich war ein Märchenkönig,
Sass auf hohem Felsenthrone,
Schlanke Lilie war mein Szepter,
Funkelnd' Sterne meine Krone.

Aus den frommen tiefen Thälern
Aus den reichen weiten Gauen
Pflegt' das Volk zu seinem König
Ehrfurchtsvoll stets aufzuschauen.

Doch das feige Hofgesinde
Und die Blutverwandten spannen
Tückisch, heimlich ihre Netze
Und auf meinen Stuz sie sannen.

Schergen sandten sie und Ärzte,
Den 'Verrückten' einzufangen,
Wie den Edelhirsch der Wilddieb
Meuchlings fällt in Strick und Stangen.

Freiheit wollten sie mir rauben,
Freiheit fand ich in den Fluten;
Besser hier im Herzen erstarren
Als in Kerkerhaft verbluten!


Sie forderte Rache und Vergeltung, schrieb auch ein Gedicht "Nemesis":

Es sass einmal ein König
Auf hohem Schwanenstein,
Dess' blaue Augen blickten
Ins Himmelblau hinein.

Mit seinen schwarzen Locken
Da spielten West und Föhn;
Er merkt vor sinnen, dichten
Nicht, dass die Zeiten geh'n.

Weil er stets aufwärts schaute,
Sah er nicht, wie im Thal
Viel böse Menschen sannen
Auf seinen Sturz zumal.

Sie stürzten ihren König
Vom hohen Schwanenstein,
Sie drängten ihren König
In den See hinein...


[BRIGITTE HAMANN - "ELISBAETH - KAISERIN WIDER WILLEN"]

Ich kann mir Ludwigs Todesdatumsjahreszahl auch so gut merken, weil Sisi ja glaube ich 1888 (Schnapszahl) wieder ein Gedicht über Ludwig geschrieben hat. Zwei Jahre nach seinem Tod.
dannymusik
Goldmember

Beiträge: 653


 

Gesendet: 21:04 - 27.06.2007

Ich kann mich von der Fluchtidee einfach nicht überzeugen lasse. Mit Phantasie hin oder her. Ich möchte Fakten haben und bis auf ein paar Kutchenspuren., die sonst wo herkommen könnten, habe ich keine.
Das Wasser war doch nicht tief. Wie hätte man da ertrinken können?
Ida
Goldmember

Beiträge: 562


 

Gesendet: 16:20 - 28.06.2007

"Das Wasser war doch nicht tief. Wie hätte man da ertrinken können?"

Das ist doch mein Anliegen auch!!!

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