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Autor Mitteilung
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 12:00 - 07.07.2005

Ach Melanie,
da habe ich auch ein Story.

Oma und Opa kommen jeden Dienstag um 11 Uhr die Strasse entlang spazieren. Auf anundhalb Hektar Weide stehen zwei Dülmener Wildpferde. Jede Woche werden sie mit Möhren und trockenes Brot von das Ehepaar gefuttert. jede Woche lauf ich sie auch in die Arme. Jedesmal das gleiche Kommentar vom Ehemann, "Wir sind öfters auf Kreta und kennen uns aus mit Eseln aus. Das sind Tiere aus Sud Europa und es ist Schandhaft das Sie sie bei Wind und Wetter, Sommer und Winter immer hier draussen lassen".

Irgendwann habe ich aufgehört zu versuchen zu eklären das es sich um Dülmener Wildpferde handelt, und das sie nicht meiner sind.
Shorty26
Stamm-User

Beiträge: 38


 

Gesendet: 12:32 - 07.07.2005

Tja, wir wurden schon als Dreckspack bezeichnet und wir würden unsere Pferde ja verkommen lassen, weil die im Paddock standen während der Anweidezeit. Als ich versuchte zu erklären, dass die Tiere nach dem Winter erstmal wieder langsam an Grünfuttter gewöhnt werden müssen, da schaute mich die alte Dame ganz verwundert an und meinte dann nur, sie wolle uns anzeigen, damit sich mal endlich jemand um die Tiere kümmert.
Birgit
Boardkaiser

Beiträge: 929


 

Gesendet: 12:58 - 07.07.2005

Ist es nicht schön von so vielen ratschlaggebenden Profis umgeben zu sein??!!
Ich finde es immer sehr lustig, wenn ich irgendwo erzähle, dass unsere Pferde alle zusammen auf der Wiese gelegen und geschlafen haben. Dann kommt der erstaute Ausdruck ins Gesicht und die Frage: Pferde schlafen nicht immer im Stehen??!!!



Friesenmama
Boardmeister

Beiträge: 296


 

Gesendet: 13:32 - 07.07.2005

Aliens auf der Wiese?

„Hmmm… sieht aus wie ein Pferd. Steht auf einer Wiese. Bewegt sich wie ein Pferd. Aber was zum Kuckuck soll die Wurstpelle, in die das Pferd eingepackt ist? Hat sich hier jemand einen geschmacklosen Scherz erlaubt?“ Diese oder ähnliche Fragen werden sich viele Spaziergänger in den letzten Wochen gestellt haben. Hier die Antwort: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein Pferd, das unter Sommer-Ekzem leidet. Dieses Pferd reagiert allergisch auf die Stiche bestimmter Mückenarten. Es hat starken Juckreiz, scheuert sich Schweif und Mähne ab und kratzt sich wund. Der Besitzer wird vermutlich mit Hilfe seines Tierarztes schon vieles versucht haben, um dem Pferd zu helfen – in diesem Fall wohl leider ohne großen Erfolg. Deshalb trägt das Pferd eine eng anliegende, atmungsaktive Decke, die es vor den Mückenstichen schützt. Hat sich das Pferd erst an diese leichte Decke gewöhnt, ermöglicht dieser Schutz ihm ein artgerechtes Leben – es darf gemeinsam mit seinen Kumpels auf die Wiese, statt allein im Stall zu stehen. Was also auf den ersten Blick wie Tierquälerei aussehen mag, ist eine gut gemeinte und wirkungsvolle Hilfe für ein Tier von seinem fürsorglichen Besitzer.

Etwas weniger exotisch, aber dafür nicht weniger fragwürdig ist die Fliegenmaske. Immer wieder werden Pferdebesitzer angesprochen, warum sie ihren Pferden die Augen verbinden. Doch was auf den ersten Blick wie dichtes Tuch aussieht, entpuppt sich beim näheren Hinschauen als feines Netz aus Kunstfaser, das von innen sehr gut durchsichtig ist. (Sie kennen es wahrscheinlich von den Fliegengittern vor Ihrem Fenster). Pferde haben sehr große, und damit auch manchmal recht empfindliche Augen. Gerade jetzt im Sommer sind die unzähligen Fliegen, die von der Tränenflüssigkeit magisch angezogen werden, für das Pferd eine Qual, und ein gesundheitliches Risiko. Schnell kann es zu einer Bindehautreizung kommen, zu Infektionen und der gefürchteten „periodischen Augenentzündung“, deren Heilung noch in den Kinderschuhen steckt. Man kann Pferdeaugen auf verschiedene Weisen schützen, z.B. durch Fransen am Halfter, durch das Auftragen von Fliegenspray oder eben eine solche Maske. Wer seinem Pferd eine solche Maske aufsetzt, möchte verhindern, dass das Pferd sich am Halfter fest hängen und verletzen kann, so wie es erst kürzlich wieder in unserer Gegend geschehen ist. Er möchte auch nicht mit Chemie oder reizenden ätherischen Ölen in der Nähe der empfindlichen Augen hantieren. Statt dessen bekommt sein Pferd eine leichte, dank Klettverschluss jederzeit zu öffnende, gut durchsichtige Haube, in die das Pferd übrigens gern und bereitwillig seinen Kopf hinein steckt, um endlich Schutz vor den fliegenden Plagegeistern zu haben.
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 13:41 - 07.07.2005

Wenn die Leute einen ausreden lassen würden, würde ich ihnen auch erklären, warum meine Friesenstute die braune Decke trägt...

Viele lassen einen nicht ausreden und stellen lieber Fragen zwischendurch oder schimpfen direkt los...

Bin aber zum Glück mit meiner Sachlichkeit immer wieder an ihr Ohr gedrungen, so dass später auch das Gehirn erreicht wurde!
Micheline
Boardkönig

Beiträge: 789


 

Gesendet: 14:49 - 07.07.2005

Ich habe schon mal ein Schild am Tor gemacht: "nein diese Pferde werden nicht misshandelt, sie können gut sehen, und brauchen kein Zusatzfutter wie vergammelten Salat, faulen Gurken oder Kratoffelschälen"

Micheline
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 16:06 - 07.07.2005

@ Friesenmama

Ist das der Text für die Zeitung?
Prima!
Filou
Boardkönig

Beiträge: 629


 

Gesendet: 18:22 - 07.07.2005

Stimmt, auch für Laien verständlich, sehr erklääärend. Wirklich gut.
Seid ihr auch schon dem Phänomen "Das war schon immer so" begegnet? Ältere Herren/Bauern, die einem dann erzählen, das Pferd KÖNNTE ja gar nicht immer draußen stehen und es ist auf jeden Fall angenehmer, wenn es auf Matratzenstreu steht.
Ich persönlich mag sie nicht gern, wenn das Hottehü aber eine Möglichkeit hat, ihr auszuweichen, ist es ja net schlimm, nicht täglich zu misten. Bloß trocken oben drauf sollt's wohl sein.

Und dann der Kommentar: Unsere Kühe stehen auch lieber bis zu den Sprunggelenken in ihrer Scheiße, anstatt zu frieren. Habe ich da was falsch verstanden oder haben Sie Ihre Kühe wirklich gefragt????
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 21:03 - 07.07.2005

Und dann der Kommentar: Unsere Kühe stehen auch lieber bis zu den Sprunggelenken in ihrer Scheiße, anstatt zu frieren.

DAS hat erst kürzlich ein AmtsVet einem benachbarten Bauern bestätigt: "... da ham´s die Tiere wenigstens warm von unten ..."
*stöhn*


Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 22:05 - 07.07.2005

böse Welt!
Ich bin auch am Anfang oft gefragt worden, wo denn meine Boxen sind...tja, ich habe keine!
Da war dann das Staunen gross - wie denn, keine Boxen - und im WINTER???
Na, da legen sich meine Pferde einen privaten Pelzmantel zu und freuen sich an der frischen Luft. Im ersten Jahr und auch noch im zweiten Jahr hatte ich sehr neugierige Zaungäste, die aber immer sahen, dass meine Pferde das toll fanden. Danach kehrte Ruhe ein. Hat schon lange keiner mehr komisch gefragt! Und der stockkonservative Reitstall gegenüber hatte im letzten Winter erstmalig die Jungpferde in Containerboxen mit ganztägigem Auslauf im Matschpaddock *freu*!!! Es findet ein Umdenken statt!!! Wir gewinnen doch noch!!!
*sektrumreicht*

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