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Autor Mitteilung
Titania1898
Boardkönig

Beiträge: 189


 

Gesendet: 14:57 - 11.03.2008

Ein kurzer Ausschnitt aus dem Buch Rudolf Reisers "Sissi - Liebe und Leid einer Kaiserin":

Wieder schwanger

In ihrer Verliebtheit hat sie so gar keine Lust, Franz Joseph zum Treffen mit dem französischen Kaiserpaar Napoléon und Eugénie nach Salzburg zu begleiten. Da verrät sie sich am 14. August in einem Brief an den Kaiser: "Vielleicht bin ich in der Hoffnung". Raffiniert hält sie ihm dann vor, in jüngster Zeit immer schöne Frauen zu empfangen.
Wenn Sissi die Wahrheit sagt und am 14. August wirklich noch nicht weiß, ob sie schwanger ist, kann Franz Joseph nicht der Vater ihrer neuen Leibesfrucht sein. Er weilt nämlich vom 23. Juli bis 4. August in Wien (bei dem Empfang des Sultans und anderen Terminen) und nicht in Ischl, wo sich seine Frau in dem bereits erwähnten Jahdhaus aufhält. Bei einer Empfängnis der Kaiserin am 22. Juli (Franz Josephs letzter Julitag in Ischl), so lautet der übereinstimmende Befund zweier Münchner Gynäkologen von heute, kann sie am 14. August klar sagen, dass sie schwanger ist.
Die Befruchtung muss also später erfolgen. Um den 26./27. Juli! Nur bei diesem Datum ist Sissis Aussage vom 14. August logisch. Dieser Termin passt auch haarscharf in die wissenschaftliche Geburtsberechnung, die da lautet: Tag der letzten Periode minus drei Monate plus sieben Tage. Setzt man die Empfängnis auf den 26./27. Juli, gilt danach als Geburtstag der 21./22. April. Tatsächlich soll alles so kommen. Ja - und wer ist dann bei Sissi? Andrássy, der am 21. Juli im Hotel Bauer in Ischl absteigt.
Natürlich glaubt Franz Joseph die Nachricht von der Schwangerschaft Sissis nicht. Im anderen Fall gäbe es nur eins: die Sorge um das Kind. Denn sein sehnlichster Wunsch ist ein zweiter Sohn, damit die Erbfolge noch gesichert sei. Der Kaiser würde in dieser Situation seiner Frau jede Bitte erfüllen. Und bei den Franzosen könnte man das Fehlen Sissis plausibel entschuldigen.
Titania1898
Power-User

Beiträge: 82




Gesendet: 14:13 - 11.03.2008 | :: Edit | ::Delete


Und weiter:

Doch der Ehemann dringt auf die Begleitung seiner Frau. Andererseits verwundert ihr Gehorsam. Hat sie sein schlechtes Gewissen, das sie von der Reiseverweigerung abhält? In der Vergangenheit hat sie immer bewiesen, dass sie einfach ihre eigenen Wege gehen kann.
Am 17. August trifft das äußerst gereizte Kaiserpaar in Salzburg ein. "Empfangsfeierlichkeiten waren verbeten", berichtet die Salzburger Chronik. Als man zu einem Diner nach Schloss Kleßheim fährt, sitzt Franz Joseph mit den Gästen in einer Kutsche, Sissi in einer eigenen.
Sehnsüchtig sucht sie in diesen Tagen in Salzburg die lieben Blicke Andrássys, dem man überall zujubelt. Verloren hat er dort gar nichts, wie das Unterhaltungs-Blatt richtig feststellt. Er gehe den Sakzburgern, die ja Österreicher sind, "nach dualistischen Grundsätzen" gar nichts an." Im gleichen Atemzug stellt das Unterhaltungs-Blatt fest, dass Sissi so schlecht wie nie zuvor aussieht. Sie gleiche "in ihrem langen, wallenden weißen Kleid mit den eingestickten Palmen einer trauernden Lilie."

Titania1898
Power-User

Beiträge: 82




Gesendet: 14:21 - 11.03.2008 | :: Edit | ::Delete


Und noch weiter:

Dann passieren weitere Ungereimtheiten. Obwohl Ende August nun wirklich kein Zweifel mehr besteht, dass Sissi ihr viertes Kind erwartet, hüllt sich die Hofburg in Schweigen. Kein Bulletin! Irgendetwas stimmt nicht. Noch in ihrem dritten Monat rätselt man. Die Neuesten Nachrichten berichten, dass Sissi "wie man hört, sich in anderen Umständen befinden soll".
Die Stimmung in der kaiserlichen Familie ist miserabel. Sang- und klanglos trennen sich Sissi und Franz Joseph in Salzburg. Sie ist am 24. August "per Bahn nach Zürich zum Besuche der Königin von Neapel und hierauf seine Majestät der Kaiser über St. Gilgen abgereist" (Salzburger Chronik). Im Frühherbst 1867 weilt Sissi noch einige Tage in München, wo sie zu ihrem großen Ärger hört, dass das Verlöbnis zwischen König Ludwig II. und ihrer Schwester Sophie in die Brüche gehen wird.
Doch dann gilt ihre ganze Sorge ihrem Kind. In einem Gedicht verrät sie wieder ein Stück ihres Geheimnisses. Sie wolle dem "geliebten Ungarnland" einen König schenken. "Er sollte ein Ungar von echtem Stamm" sein. Dies schreibt sie schon in Budapest, wohin sie sich auf Drängen Andrássys zur Entbindung begeben hat.
Ruffian
Boardkaiser

Beiträge: 247


 

Gesendet: 19:00 - 11.03.2008

wenn MV wirklich das Kind von G. Andrassy war, dann musste es FJ gewusst haben, oder?
Titania
Boardkaiser

Beiträge: 214


 

Gesendet: 21:11 - 11.03.2008

Rudolf Reiser hat auch im Stammbaum Marie Valerie als Tochter Andrassys angegeben.... Aber Elisabeth sagte selber das diese Freundschaft nicht durch Liebe vergiftet war und damit war damals auch Sex gemeint.

Titania1898
Boardkönig

Beiträge: 189


 

Gesendet: 22:51 - 11.03.2008

Tja, die Aussagen von Elisabeth widersprechen sich so. Ich weiß auch überhaupt nicht, was ich denken soll. Aber Franz Joseph wusste sicher, dass es nicht sein Kind war, wenn es denn so war...

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- Gyula Andrássy -

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