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Autor Mitteilung
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 17:45 - 02.04.2004

Wisst ihr was ich am schlimmsten finde!

Also ich meine wir leben im 21 Jh, klar dass es contemporäre Bauten gibt, dass ist ja auch ok so und ich finde sie ja auch schön ABER ich finde es grasuslig und total unverschämt dass Strömungen wie New Urbanism und neue klassische Architektur von versch. als nicht zeitgemäß, nicht kreativ und als totaler Schrott angesehn werden! Das ist ein Punkt der mich dermassen extrem aufregt!
Wie gesagt selbst einer meiner Betreuter meinte dass entweder wir ( modern) oder ich (hatte einene klassichen Entwurf) rückwärtig denken würde..... hey hey hey I KNOW THE ANSWER
...und meine Proff in Kunstgeschichte meinte dass man heutzutage das beobachten kann was zu Beginn des Jh begann nur dass es diesmal anderum geschieht!
Dinge, Geschmäcker verändern sich nun mal ich weiß nicht was daran unmodern sein soll? Sprich rückwärtig!
Robert Patschkes Bauten empfinde ich zum Bsp nicht als altbacken oder altmodisch. Ich finde man bemerkt sofort dass es ein Bau unserer Zeit ist!!!! Also koennte man sie auch als modern bezeichenen
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 17:58 - 02.04.2004

@Jörn
Ich finde es super,dass Du entgegen des Drucks der Profs trotzdem traditionelle Entwürfe vorlegst.Das traut sich nicht Jeder.
Ich hoffe,Dir entstehen dadurch keine Nachteile,aber die Herren sollen ruhig mal sehen,dass auch der Nachwuchs seinen eigenen Kopf hat und den Zeitgeist auch mal anders interpretiert.Vor allem beweist es,dass Du etwas hast,was man bei den meisten Leuten heutzutage vermisst,nämlich GESCHMACK.
Wenn man es mit den Medien vergleicht,hat Dein Prof eben RTL-Niveau (die sind auch immer innovativ,nur halt mit dem letzten Schrott) und Du bist auf Phoenix-Niveau (klassische Information auf hohem gebildetem Niveau).
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 15:07 - 03.04.2004

@Jörn

Profs sind nicht klug, sie sind teilweise extrem dumm, und wenn sie nicht dumm sind, sind sie verbildet. Mach es so: Konfrontier deinen Prof mit einigen Fragen.

1) Wieso ist "rückwärts" grundsätzlich "schlecht"?

Wenn er dich dann mit Theorien vollgelabert hat, frag ihn:

2) Was halten Sie denn von Brechts Zitat: "Kein Vorwärtsmarsch ist so schwer, wie der zurück zur Vernunft".

3) Frag ihn, wieso Architekten immer sofort kalkweiss im Gesicht werden wenn der Begriff "Rückwärts" fällt. Und warum dieser Begriff so eine Bedrohung darstellt. Was macht so sehr Angst daran?

4) Frag ihn, ob er denn nicht wisse, dass das Wort "klassisch" auch synonym für "zeitlos" verwendet wird. Und warum er in einen Begriff, der sich der Zeit entzieht, gewaltsam
"Zeit" hineinzwängen wolle.


Ich habe noch unzählige Fragen, aber die reichen erstmal. Sei doch kreativ und denk dir welche aus. z.B. Vergleiche mit der Musik, zweifellos eine der Architektur verwandte Kunst ("gefrorene Musik"). Genau, die hier noch:

5) Fast sämtliche Richtungen des 19. und 20. Jahrhunderts bedienen sich der Tonalität, die Monteverdi und Bach entwickelt bzw. manifestiert hatten. Das heisst: Zeitgenössische Musik bedient sich des kompletten Tonvorrats, der Harmonik, der Rhythmik etc des Barockzeitalters.

Und nun frag ihn: "Sind Sie sich darüber im Klaren, dass wenn in der Musik die selben unsinnigen "Verbote" herrschten wie in der Architektur - dass es dann weder Beethoven noch Mozart (also die gesamte Klassik), weder Schubert, noch Grieg noch Mendelssohn, UND vor allem: dass es keinen Jazz, keinen Blues,keinen Rockn Roll, keine Beatles, keine Rollling Stones gegeben hätte? 99% der Musik, die wir heute hören, wäre inexistent. Frag ihn doch mal, ob er sich darüber im Klaren ist.
DP10
registriert

Beiträge: 6


 

Gesendet: 00:27 - 04.04.2004

Kennt hier eigentlich jemand Le Corbusiers Werk "(Fünf Punkte) zu einer neuen Architektur"?

Ich finde es eigentlich schade das hier die Moderne sowie auch Klassizismus so misverstanden werden. So kommt es mir zumindestens vor.

Kennen sie alle eigentlich die Werke und Schriften von Vitruvius, Palladio, Alberti usw?

Können sie mir den Unterschied zwischen z.B. dem Alten Museum und diversen anderen klassizistisch wirkenden Bauten nennen.

Nur mal zur Anregung.

Ich bin ganz fasziniert von den starken romantisierenden Strömen die sich hier im Bezug auf Urbanismus manifestieren.
Jörn
Mitglied

Beiträge: 158


 

Gesendet: 01:25 - 04.04.2004

Oh ja ich kenne LC und ich halte ihn für einer der schlechtesten Architekten die mir bisher unter die Augen gekommen sind! Sowas geschmackloses wie dieser Mensch fabriziert hat ist schon fast wieder atemberaubend!
Also sorry, aber der rch. is echt dat letzte!

Mies van der Rohe oder Gropius hingegen finde ich super!
Die Meisterhäuser in Dessau und das Bauhaus im allgemeinen sind atembraubend schön! Besonderes die Meistehäuser!
Aber VORSICHT bitte nur Farbfotos auf s/w verlieren die ihre Wirkung!
DP10
registriert

Beiträge: 6


 

Gesendet: 05:51 - 04.04.2004

Da muss ich zustimmen :lachen:

Le Corbusiers schriftlichen Werke und seine Theorien sind da wohl deutlich ansehlicher als seine Bauwerke je waren.

Bei den letzteren Architekten/Bauten kann ich auch nur zustimmen...einfach und elegant...zeitlos halt. :)
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 14:33 - 05.04.2004

@DP10
Meine Garage ist auch zeitlos elegant.Viereckig,funktional und mit einem Rolltor versehen.Was will man mehr?
Das dazugehörige Mietshaus ist in etwa so elegant und zeitlos wie die Garage.
Die Architekten dachten wohl,darin sind wir Menschen auch gut zwischengeparkt.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 21:59 - 08.04.2004

Jedes Jahr werden unzählige moderne Häuser gebaut. Da das Modernisieren eine Vervollkommnung des bisherigen Zustandes sein soll, geht der Häuserbau praktisch immer mehr seiner Vollkommenhheit entgegen?!

Wenn man sich diese Bauwerke anschaut - sind einige Exemplare unter ihnen, die in technischer Hinsicht (was Ver-, und Entsorgung und Funktionalität betreffen) das Vollkommenste was es gibt, das ist wohl richtig.

Der künstlerische Aspekt fällt aber aus dem Begriff modern heraus, denn - modern heißt der Mode entsprechend. Nur gibt es in der pluralistischen demokratischen Gesellschaftsordnung keinen gemeinsamen Trend, keine gemeinsame Mode mehr. Die Interessen und Geschmäcker sind zu verschieden. Also kann es folglich nur moderne Gebäude im technischen Sinne geben - nicht im künstlerisch-ästhetischem. Eine künstlerische Vollendung wird die Unsitte des heutigen Beton-Kisten-Baustils leider nicht erreichen können.

Somit gibt es keine (künstlerisch-)modernen Häuser, nur ästhetische und unästhetische.(Ist egal wie es aussieht, hauptsache es funktioniert = kultureller Verfall aller höchster Stufe!).

Im Übrigen bin ich mir sicher, der Baustil des 20. Jahrhunderts wird - zumindest in Deutschland - einmal "Nachkriegstrauma, I./II./III. Epoche" heißen.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 13:23 - 09.04.2004

Sehr gut auf den Punkt gebracht, h.c. stössinger

Werde mir deine Gedanken notieren!
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:08 - 09.04.2004

So sehe ich das eben auch, h.c.!

@Peter
Das Argument mit der Musik ist mir neulich auch in den Sinn gekommen. Das ist Einerseits "moderne" Glaskisten bauen/befürworten aber abends im Sessel Mozart, Bach, Haydn etc. hören. Man weiß ja als Intellktueller schließlich, was Kultur ist ! Das ist das gleiche, wie mit dem in Gründerzeithäusern wohnen.

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