Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3

zum Seitenende

 Forum Index —› Architektur allgemein —› München: Wie die bedeutendste Sichtachse zerstört wird
 


Autor Mitteilung
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 15:20 - 20.04.2004

Wieso übernimmt München nicht die Konzepte des Magistrats von Wien, hier gibt es verbindliche städtebauliche Leitlinien zu Sichtachsen und Ausschlußzonen.


In Ausschlusszonen ist der Bau von Hochhäusern nicht gestattet. In Bereichen von wichtigen Sicht- und Blickbeziehungen werden künftige Hochhäuser auf ihre stadtbild­wirksame Verträglichkeit geprüft. Die Sichtwinkel werden bei wichtigen Aussichtspunkten und aus dem Straßenraum ausgewiesen.

Sichtbeziehungen werden nach der Relevanz der Identifikationspunkte unterschieden:

Identifikationspunkte, die für die gesamte Stadt relevant sind (wie Stephansdom, Karlskirche, Schloss Schönbrunn / Gloriette, Belvedere)

Identifikationspunkte, die nur für den jeweiligen Bezirk von Bedeutung sind (wie Kirchen mit besonderem Stellenwert für den Bezirk)

Sichtachsen/Hochhauskonzept
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 21:05 - 28.04.2004

na, mal wieder auf den abstimmungsstand gekuckt?
lohnt sich!
und bitte alle nachlegen!
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 22:42 - 02.08.2004

"...Besonders zwei Bauten ziehen den Zorn der Bürger auf sich: das 146 Meter hohe Uptown Munich unmittelbar am Mittleren Ring, mittlerweile Bayerns höchster Bau und dominierendes Stadtzeichen neben dem Olympiaturm. Wer von Norden kommt, kann den abgerundeten Quader nicht übersehen. Und auch Helmut Jahns Doppelscheibenhochhaus an der Schenkendorfstraße besetzt einen neuralgischen Punkt; eben dort, wo die Nürnberger Autobahn in den Georg-Brauchle-Ring mündet. 126 Meter spiegelnde Härte. Amerikanische Allerweltsarchitektur besetzt die Vertikale und begräbt historische Sichtbezüge unter sich.

Wer das nicht glaubt, muss nur über den Odeonsplatz spazieren. Hier lag schon immer Münchens Schneise in die Zukunft, hier hatte Ludwig I. seine spekulative Stadterweiterung von europäischem Maßstab in Auftrag gegeben: eine Prachtstraße in die Felder der Vorstadt. Mitten in der Achse, die selbst die Nazis mit ihren Kolossalbauten nicht ruinieren konnten, steht nun ein Keil aus Glas. Helmut Jahns Doppelhochhaus blitzt hinterm Siegestor hervor, wie es Mies' Hochhausprojekt aus den zwanziger Jahren an der Berliner Friedrichstraße kaum dramatischer gelang. Jahn sprengt das historische Ensemble und führt gleich zwei Hochhausstudien der Stadt ad absurdum: Da hatten Planer penibel mögliche Entwicklungsorte aufgelistet, Frischluftschneisen und Bezugspunkte berechnet - und dann das. Ein Glassplitter im Wohnzimmer der Stadt. Die Doppelspitzen des Deutsch-Amerikaners rufen die Hochhaus-Gegner auf den Plan. "Stadträumlich wie ästhetisch ein Angriff", urteilt selbst Josef Meier-Scupin, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in Bayern.
..."

Aus: "Glassplitter im Wohnzimmer der Stadt" von Oliver Herwig, Frankfurter Rundschau, 02.08.04

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/architektur/?cnt=480645

Seiten mit Postings: 1 2 3

- München: Wie die bedeutendste Sichtachse zerstört wird -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Architektur allgemein —› München: Wie die bedeutendste Sichtachse zerstört wird
 



Version 3.1 | Load: 0.001989 | S: 1_2