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 Forum Index —› Architektur allgemein —› München: Wie die bedeutendste Sichtachse zerstört wird
 


Autor Mitteilung
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 18:13 - 12.03.2004

Gegenbeispiel: Der geplante Abriss von original erhaltenen Gründerzeithäusern in Stuttgart, derzeit heiß umstritten. Die Landesregierung (CDU/FDP) will sie entfernen, Vertreter der Opposition wie z.B. der SPD-Landtagsabgeordnete Rolf Gaßmann http://www.rolf-gassmann.de setzen sich für ihren Erhalt ein.
So könnte man sich munter weiter den Ball gegenseitig zuwerfen, deshalb halte ich nichts von Pauschalisierungen.
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 13:00 - 13.03.2004

Ich hatte ja schon mehrfach geschrieben,dass München immer mehr sein typisches Gesicht verliert.In den letzten zehn Jahren wurden unzählige Glaskisten in allen Stadteilen gebaut,ganze Strassenzüge verunstaltet.
Das Schlimme ist,dass teilweise Bausünden aus den Sechzigern durch neue Bausünden ersetzt wurden.Man bemerkte schon länger,dass es hier und dort Veränderungen geben würde,da die alten Bausünden in einem desolaten Zustand waren und so freute man sich auf den angekündigten Abriss.Diese Freude wich jedesmal der Ernüchterung,da der Neubau grundsätzlich eine Glaskiste oder eine Glattfassade wurde.
Gerade die verunstaltete Gegend um den HbF wird jetzt durch den geplanten Neubau des Bahnhofes selbst endgültig ruiniert.Es wurde hier im Forum ja schon aufgezeigt,dass nur zwei Vollglas-Kuben in die Entausscheidung gekommen sind.Der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler stand mit seiner Forderung nach einer Rekonstruktion des Bürklein-Bahnhofes alleine da.
Es ist auch das Desinteresse der Münchner,was so frustrierend ist.Die Leute sehen,wie sich die Stadt nach und nach von der bayerischen Landeshauptstadt in ein zweites Düsseldorf-Neuss verwandelt und es interessiert anscheinend niemanden. In meinem Bekanntenkreis in München werde ich für meine Klagen meist belächelt.
Jetzt kommen noch die ganzen Hochhäuser dazu.Es wird wohl eines Tages der Moment kommen,an dem ich meiner Geburtsstadt den Rücken kehre. Ich brauche nunmal eine Stadt mit Atmosphäre zum Leben und kein steriles Glashaus.
Stein,Holz und Ziegel sehen besser aus und haben auch einen eigenen Geruch.Man merkt,dass es lebende Materialien sind.Glas ist einfach nur kalt und abweisend,dazu noch farblos und geruchlos.Das langweiligste Material,das es gibt.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 14:21 - 13.03.2004

Laut meinem Stadtplan dürfte Mittlerer Ring/Ecke Glücksstr., neben dem Siemensforum eine leere Fläche. Stimmt das und es soll dort hin?
Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 09:58 - 14.03.2004

"(...) In den letzten zehn Jahren wurden unzählige Glaskisten in allen Stadteilen gebaut,ganze Strassenzüge verunstaltet.
Das Schlimme ist,dass teilweise Bausünden aus den Sechzigern durch neue Bausünden ersetzt wurden.Man bemerkte schon länger,dass es hier und dort Veränderungen geben würde,da die alten Bausünden in einem desolaten Zustand waren und so freute man sich auf den angekündigten Abriss.Diese Freude wich jedesmal der Ernüchterung,da der Neubau grundsätzlich eine Glaskiste oder eine Glattfassade wurde.
(...)
Jetzt kommen noch die ganzen Hochhäuser dazu.Es wird wohl eines Tages der Moment kommen,an dem ich meiner Geburtsstadt den Rücken kehre. Ich brauche nunmal eine Stadt mit Atmosphäre zum Leben und kein steriles Glashaus."


Wollen wir es feststellen: An den ganzen Hochhäusern ist gar nicht die Höhe besonders schlimm, sondern daß die derzeit fast nur mit Vollglas-Fassaden gebaut werden - als ob es ein Bundesfassadenvereinheitlichungsgesetz dazu gäbe!
Gegen diese stupide Uniformes-Gewächshaus-Mode muß man natürlich vorgehen und das tue ich auch.

Was die Münchner Bahnhofsentwürfe angeht - sobald etwa die SZ die -> Gelegenheit bietet, sich dazu zu äussern, kehrt ein Bajuware eher der Stadt den Rücken als die ganze 2 Minuten Arbeitsaufwand aufbringt, was dazu zu sagen. Das Maulen muß für Euch ein Preuß aus Schlesien/Rheinland übernehmen - obwohl wir daheim wahrlich genügend Vivariumspläne zum Bekämpfen haben...
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 10:21 - 15.03.2004

@Bewacher
Was das Maulen angeht,brauche ich wohl hier gegenüber einem relativen Neumitglied wie Bewacher keine Rechenschaft ablegen.Da habe ich schon ein paar Briefe und E-Mails mehr aufgesetzt und das nicht nur in München,sondern auch an Dresden,Leipzig,Berlin usw...
Es geht bei meinem Frust nicht nur allein um den HbF,sondern um die ganze Richtung in München.Der HbF war schon seit meiner Geburt ein Schandfleck und wird jetzt eben durch einen neuen Schandfleck ersetzt.Es sind aber in der ganzen Stadt unzählige Bausünden HINZUGEKOMMEN,die vorher gar nicht da waren.
Daher werde ich der Stadt eines Tages den Rücken kehren,Veränderung tut sowieso mal gut.Ich habe auch mal ein Jahr in Hamburg gelebt,woran ich sehr gute Erinnerungen habe.
Die nächste Stadt wird eben nach architektonischen Gesichtspunkten ausgewählt,aber mitkämpfen kann ich auch von dort.
Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 17:18 - 15.03.2004

"Was das Maulen angeht,brauche ich wohl hier gegenüber einem relativen Neumitglied wie Bewacher keine Rechenschaft ablegen.Da habe ich schon ein paar Briefe und E-Mails mehr aufgesetzt und das nicht nur in München,sondern auch an Dresden,Leipzig,Berlin usw..."

Ich möchte gar nicht darüber streiten, wer sich wann angemeldet hat - wobei ich befasse mich mit dem Städtebau etwas länger als das APH existiert. Siehe z.B. den Link zur Perspektiv-Werkstatt Berliner Platz in Essen (im Rhein-Ruhr-Thread) im Jahre 1999 - jawohl, auch dort war ich persönlich dabei!

Darf ich lieber an die Anregung eines (oder mehrerer) Threads erinnern, wo man eMails und andere Eingaben zu "offenen Briefen" machen könnte - -> ein Beispiel, wie sowas aussehen könnte...

Darf ich auch (wiederholt) die These betonen - da viel Architekturramsch (wie etwa die berüchtigten Glaskästchen) wegen des Medienrummels entsteht, halte ich es für enorm wichtig, die Medien anzusprechen und möglichst zu erklären, wie häufig und gewöhnlich - langweilig! - die Dinger geworden sind...
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 00:53 - 16.04.2004

Hier abstimmen:

http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0404/07-hochhaeuser/index.xml

Ich habe die sehr einseitige und polemische Formulierung (naja, der BR war noch nie für Neutralität berühmt) der pro und contra - Antworten überlesen und mit "Nein" gestimmt, denn es geht dem Verein "Unser München" nicht um kategorisches Verbot von Hochbauten sondern um ihren Standort. Nach dieser Überlegung solltet ihr auch abstimmen, vielleicht läßt sich das bisherige Ergebnis noch etwas drehen.
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 16:48 - 16.04.2004

Habe schon überall mit Nein gestimmt.Aber das Ergebnis auf der br-Seite spricht ja wieder mal für die Ignoranz der Leute,oder es ist verfälscht.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 20:40 - 16.04.2004

die formulierung der antworten ist ja wohl eine frechheit.
suggestiver und voreingenommer kann man ja kaum noch formulieren.

höchstens vielleicht so:

Abstimmung: Sollen in München zusätzlich Hochhäuser gebaut werden?

nein, denn ich habe keine ahnung von städtebau und würde mich über einen dritten weltkrieg freuen.

ja, denn ich bin für hochhäuser, sowie gegen einen dritten weltkrieg.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 23:48 - 16.04.2004

Naja, die Entscheidung fällt ja relativ knapp aus (45%:55%).
Dass man immer Hochhöuser mit Großstadt gleichsetzt bzw. als Voraussetzung angibt...Nur weil New York nun ein Mal eigentlich DIE Weltstadt ist, muss man ihm nicht alles nachmachen...

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