Kaiserin Elisabeth Forum - Erzsébet Királyné Fórum

    

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Autor Mitteilung
Miriam Elli Rebecca
Goldmember

Beiträge: 728


 

Gesendet: 19:59 - 01.04.2007

Ja mit der Geisteskarnkheit ist ja bekannt.Aber das viele auch unter depresionen litten wusste ich nicht.
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 13:22 - 02.04.2007

Ich kenne auch "Was ist denn jetzt eigentlich mit mir geschehen?" *g*

Das steht bei Egon Cesar Conte Corti in "Elisabeth - Die Seltsame Frau":

Die Gräfin Sztáray, die nur einen Faustschlag gesehen, fragt: "Ist Eurer Majestät etwas geschehen? Haben Eure Majestät irgendwo Schmerzen?"
"Nein, nein, ich danke, es ist nichts."
"Aber nein, es ist mir ja nichts geschehen."
"Sind Eure Majestät nicht erschrocken?"
"Ja, erschrocken schon."

Elisabeth setzt sich den Hut zurecht, das Kleid wird abgestaubt, da fragt sie die Gräfin ungarisch: "Was wollte dieser Mann denn eigentlich?"
"Der Portier?"
"Nein, dieser andere, dieser schreckliche Mensch."
"Ich weiß nicht, Majestät, aber das weiß ich, dass es ein schändlicher Mensch sein muss, der so etwas tun konnte. Ist Eurer Majestät wirklich nichts geschehen?"
"Nein, nein."

Dann gehen die beiden Damen schnell von dem Schauplatz des Attentats auf den Dampfer zu. Nun ist plötzlich die Röte aus dem Antlitz der Kaiserin gewichen und hat einer tödlichen Blässe Platz gemacht. Die Kaiserin muss das fühlen, denn auf einmal fragt sie die Gräfin, die aus Angst, ihrer Herrin könnte doch vor Schreck unwhl werden, den Arm um sie geschlungen hat:

"Bin ich jetzt nicht sehr blass?"
"Ja, Majestät, sehr. Tut Eurer Majestät nichts weh?"
"Ich glaube, die Brust schmerzt mich etwas."

...

Die Gräfin Sztáray öffnet das Kleid, schneidet das Mieder auf und schiebt der Kaiserin ein Stück in Alkohol getauchten Zuckers in den Mund, das diese hörbar zerbeißt. Da öffnet Elisabeth die Augen und will sich aufrichten.

"Geht es besser, Majestät?"
"Ja, danke."
Die Kaiserin setzt sich ganz auf, sieht wie aus tiefem Schlafe erwachend um sich und fragt mit unendlich rührendem Audruck auf ihrem edlen Gesicht:
"Ja, was ist denn eigentlich geschehen?"
"Majestät waren etwas unwohl, doch jetzt ist es besser, nicht wahr?"
Keine Antwort. Elisabeth sinkt zurück und erwacht nicht mehr.


Und das steht bei Brigitte Hamann in "Elisabeth - Kaiserin Wider Willen":

Schnellen Schrittes, denn die Zeit bis zur Abfahrt war knapp, gingen die Damen zur Anlegestelle. Elisabeth auf Ungarisch zur Gräfin Sztáray: "Was wollte dieser Mann denn eigentlich?" Gräfin Sztáray: "Der Portier?"
Elisabeth: "Nein. jener andere, jener furchtbare Mensch!"
"Ich weiß es nicht, Majestät, aber er ist gewiss ein verworfener Bösewicht."
"Vielleicht wollte er mir die Uhr wegnehmen?" mutmaßte die Kaiserin.

Hundert Meter etwa gingen die Damen vom Tatort zum Schiff. Erst am Schiff, das gleich ablegte, brach Elisabeth zusammen. Man dachte an eine Ohnmacht wegen des erlittenen Schreckens.
Erst als man das Mieder öffnete, um ihr die Brust zu reiben, sah man einen winzigen bräunlichen Fleck und ein Loch auf dem Batisthemd. Erst jetzt wurde das Ausmaß des Unglückes sichtbar.

Kurz kam Elisabeth noch einmal zu sich und fragte mit klarer Stimme: "Was ist denn eigentlich geschehen?" Das waren ihre letzten Worte.
dannymusik
Goldmember

Beiträge: 653


 

Gesendet: 17:37 - 02.04.2007

Hier ein Auszug aus Irma Gräfin Sztárays "Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth". Sie muss es ja wissen, da sie die direkte Augenzeugin war.

Eine Seele, die an jener Grenzscheide steht, wo das Reich der Glückseligkeit an das der Verdammnis stößt, und die harrt, welches Tor sich ihr nun öffnen würde, sie mag die Empfindungen haben, die mich in diesem Augenblicke erfüllten.
Ein ermutigender Lichtstrahl fiel aus der Höhe auf mich herab, allein meine Seele fühlte schon den eisigen Hauch der schwarzen Wogen und ahnte das Nahen der großen unendlichen Nacht. Obgleich die Kaiserin sich aus eigener Kraft sitzend erhielt, sah sie doch sehr gebrochen aus.
Ihre Augen waren verschleiert und unsicher schwankend strich ihr trauriger Blick umher.
Die Passagiere des Schiffes, die uns bisher umstanden hatten, zogen sich zurück und nur wir vier blieben um die Kaiserin: Madame Dardelle, die Klosterfrau, ich un der treue Lakai, dem ich meine Aufträge ungarisch geben konnte.
Vor der Kaiserin kniend, beobachtete ich mit Spannung ihre Züge und flehte zum Himmel um Barmherzigkeit.
Ihre Blicke suchten den Himmel, dann blieben sie an dem Dent du Midi haften und, von da langsam herabgleitend, ruhten sie auf mir, um sich für ewig meiner Seele einzuprägen.
"Was ist denn jetzt mit mir geschehen?"
Das waren ihre letzte Worte, dann sank sie bewusstlos zurück.
Ich wußte, daß sie dem Tode nahe war.- Rasch schnitt ich die um meinen Hals hängende Medaille der Marienkongregation ab, legte sie auf ihr Herz und flehte zur heiligen Jungfrau, ihre Seele zur großen Reise vorzubereiten.
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 18:48 - 02.04.2007

@ dannymusik: Was ist das für ein Buch? Wie ist das zu lesen? Ist das einfach? Ist das auch sowas wie eine "Romanbiografie" nur wo die Gräfin Sztáray erzählt? Wo bekommt man das her? Wäre etwas gutes für mich zu Ostern! *g*

Oooooooooohhhh *Schniff* Das ist ja voll herzzerreißend geschrieben.... *heul* Stimmt die muss es ja wissen. Ich denk mir sie war mit Ida eine von denen die Sisi am besten gekannt haben. Die Gräfin Sztáry muss sie ja "auf Schritt und Tritt verfolgt haben", wenn ich mich recht erinnere. :)
dannymusik
Goldmember

Beiträge: 653


 

Gesendet: 19:17 - 02.04.2007

Sztaray hat 1909 das Buch veröffentlicht "Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth". Sie beschreibt dort die Jahre, die sie mit Elisabeth verbracht hatte, beginnend im Jahre 1894. Es ist kein Roman sondern mehr so eine Art Bericht über Elisabeth, aber aus der Sicht von der Hofdame eben geschrieben und daher auch recht gefühlvoll.
Er ist vor 2- 3 Jahren wieder neuaufgelegt worden und beim Amalthea-Verlag erschienen. Das Buch sollte in keiner Elisabeth- Büchersammlung fehlen, da es eben einen direkten Einblick in die letzten Jahre von Elisabeth bietet. So nah kann man Elisabeth durch keine Sekundärliteratur kommen. Der Schreibstil ist das ganze Buch durch so, wie oben im zitierten Teil.
Wenn du bei www.amazon.de den Titel eingibst, dann kommt es sofort. Es kostet 7,95€.
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 20:58 - 02.04.2007

@ dannymusik: Oh, super, danke, das ist was tolles für Ostern! Das Buch ist auch unter Bücher hier in der Menüleiste angegeben.
Ich hab nur von Brigitte Hamann "Elisabeth - Kaiserin Wider Willen", von Egon Cesar Conte Corti "Elisabeth - Die Seltsame Frau" (sehr aufschlussreich, die beste Elisabeth-Biografie die ich bis jetzt gelesen habe), Gabriele Marie Cristen "Sisi - Ein Traum Von Liebe" (wenn man das dazu zählen kann) und von Martha Schad "Elisabeth Von Österreich" (das war meine allererste, die ist aber eher eine "Kurzbiografie", die war auch auf der Fahrt zum Musical dabei). Und in "Die Schwarzen Schafe Der Wittelsbacher" (die geht von Ludwig II. "Der Strenge" über Ludwig II. und Herzog Max, Elisabeth, Sophie, die Schwestern der Kaiserin Elisabeth bis zu Ludwigs II. Bruder Otto I.. Sehr amüsant zu lesen.)von Christian Dickinger ist eine ganz kurze Kurzbiografie über Kaiserin Elisabeth mit dabei.
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 20:59 - 02.04.2007

Sorry, wenn das und das vorige gerade hier nicht hinpassen, aber hab ich das wichtigste (= Standard, wenn man so will *g*) an Elisabeth-Literatur oder was ist noch lesenwert, bzw. was fehlt mir noch?
Miriam Elli Rebecca
Goldmember

Beiträge: 728


 

Gesendet: 21:15 - 02.04.2007

Von Nicole Avril: Elisabeth -Portrait einer Kaiserin
Das ist ein biographischer Roman

Von Gabriele Praschl-Bichler: Kaiserin Elisabeth -Mythos und Wahrheit

Von Lisbeth Exner: Elisabeth von Österreich

Von Constantin Christomano: Tagebuchblätter

Von Amélie von Urach: Erinnerung an Herzogin Ludowica

Und Marie Valeries Tagebuch

Und natürlich das Poetische Tagebuch

Ich hab die Bücher nicht alle gelesen, nur manche.
Anonymous


 

Gesendet: 22:51 - 02.04.2007

Amélies Erinnerungen an ihre Großmutter Ludovika gibt es nicht in Buchform zu erwerben.
dannymusik
Goldmember

Beiträge: 653


 

Gesendet: 10:51 - 03.04.2007

Dazu noch:

Johannes Thiele: Elisabeht- Das Buch ihres Lebens (mein Favorit :look:)

Maria Matray, Answald Krüger: Das Attentat- Der Tod der Kaiserin Elisabeth und die Tat des Anarchisten Luigi Lucheni

Luigi Lucheni: Ich bereue nichts

Sorry, mir fallen gerade nicht mehr ein. Ich habe so 20- 30 Bücher über Elisabeth und Verwandschaft und habe die gerade nicht alle im Kopf

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