Hi Leute. Ich bin auch wieder da. Wisst Ihr was? Ich glaube, dort hab ich mal gearbeitet. Bin nicht sicher, weil ich in meinem Stadtplan keine "Schützenstrasse" finde - gut, aber dort ist auch noch eine Staatsgrenze am Brandenburger Tor eingezeichnet...wer weiss wie die früher hiess, Karlrosa-Liebknecht-strasse? Allee der Helden der Arbeit?
Mehrzweckhallenpfad? Klassenfeind-Chaussee? Keine Ahnung.

Ich bin aber sicher, das ist die Strasse in der ich gearbeitet habe. Wenn ich ehrlich bin, ich dachte damals: WOW, schick! und interessant. Wie ich sehe, wird es von einigen hier doch kritisch aufgenommen. Hey, Leute: Warum immer nur Barock und Rennaissancegiebelchen? Klar, find ick ooch klasse, aber ich kan mich auch für andere Sachen begeistern. OK - es ist halt gut möglich, dass es auf dem Foto anders wirkt als in real. Ich sage: In real ist es sehr viel besser! WEnn man durch diese Strasse läuft, bekommt man ein Feeling von London/New York, etc - und ich kann sowohl Dresden , als auch New York etwas abgewinnen! (Im Prinzip allem, ja. Solange es nicht dem Alexanderplatz in Berlin oder der Prager Strasse in Dresden ähnelt....)

Denkt immer dran, beim beurteilen von Architektur: Ihr seid Deutsche, und Deutsche haben ein Defizit an "normaler" und menschlicher Architektur. Leidensgenossen im Ausland sind nur Rotterdammer, Warschauer, Coventrians und einige andere. Ich will damit sagen: was euch fehlt, ist die "normale" Altbausubstanz, die z.B.Paris , Prag oder London haben (Übrigens doch auch Berlin und Frankfurt/M., erstaunlicherweise, in weiten Teilen). Das heisst: in diesen unversehrten Städten würde so etwas wie die SChützenstrasse erst recht zur Geltung kommen. Eine unversehrte Stadt wie Paris verträgt tatsächlich ein paar moderne Highlights (gut - ich sagte, ein PAAR)....wir armen gebeutelten Deutschstadt-Nachrkriegs-BetonbrachenBewohner wünschen uns natürlich erst mal die "Normale" Alltags-STadtbausubstanz zurück. Aber ich sage euch: Die Schützenstrasse wirkt, wenn man durchläuft, angenehm! Stellt euch diese Architektur in einer unversehrten STadt mit Altbausubstanz vor - das wäre nicht schlecht. Es muss ja nicht die ganze Stadt so aussehen. ich bin sicher, dann würde es euch auch gefallen. In Berlin-Mitte gibt es merkwürdigerweise
noch rech viel Altbausubstanz, und an vielen Stellen ergänzt durch eine "gute" Nachkriegsarchitektur, die sich gut integriert. Ich finde, in diesem Umfeld ist der Aldi, pardon: der Aldo gar nicht so schlecht!


Ich habe jetzt übrigens auch endlich geschnallt, wie meine Digitalkamera funktioniert, und habe schon eine ganze Festplatte von Charlottenburg-Bildner voll. Bald mach ich Streifzüge durch Mitte, dann zeig euch mal ein paar Stellen, die mir persönlich interessant, teilweise sogar "gut" erschienen. Wenn ihr wollt, poste ich dann einige davon mal hier.

off-topic

Zitat:

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Bin nicht sicher, weil ich in meinem Stadtplan keine "Schützenstrasse" finde - gut, aber dort ist auch noch eine Staatsgrenze am Brandenburger Tor eingezeichnet...wer weiss wie die früher hiess

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Das war die Reinhold-Huhn Strasse, wobei R. Huhn ein Ostgrenzer war, der einige Flüchtlinge kurz vor deren Entschwinden durch ihren Tunnel ertappte und daraufhiin von einem westlichen Fluchthelfer erschossen wurde.
Die DDR stilisierte den Grenzer in diesen Fall der umgekehrten Mauerschüsse als Märtyrer dar und der Westen stilisierte in die andere Richtung...

kleiner Link: http://www.mdr.de/doku/archiv/116190.html


nicht mehr so off-topic:

stolpere hier gerade über eine shematische Darstellung des Todesstreifens und auf beiden Seiten stehen die vollkommen gleichen Kisten!

http://www.die-berliner-mauer.de/fakten_maueraufbau.jpg

Systemübergreifend die gleiche Ideologie/ bei beiden Ideologien das gleiche System Kisten zu bauen ;)

Mir gefällt das Quartier Schützenstraße super bis auf diese weißen Wände zwischen manchen Häusern, ein normaler Dachübergang hätte auch reicht. Okay... die Farben sind vielleicht auch etwas zu grell aber die Rückkehr zur Kleinteiligkeit ist allemmal ein Lob wert!!