Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu |
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Autor | Mitteilung |
Prokovjev
Stammgast Beiträge: 73
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Gesendet: 21:00 - 13.03.2004 Es gab zu diesem Projekt seinerzeit einen Artikel im Spiegel. Wenn ich mich recht entsinne, dann war die Grundidee nach aussen hin Kleinteiligkeit zu erzeugen, wobei im Inneren die Häuser Technik, Treppenhäuser und ähnliches großflächig teilen. Folgende Bilder verwirren mich: [Link zum eingefügten Bild] [Link zum eingefügten Bild] offenbar wiederholen sich die Haustypen bei minimaler Modifikation der Sockelgeschosshöhe und Fensterachsenanzahl. Was mir sauer aufstösst sind die treppenwangenartig angeordneten dünnen weissen Wände neben den Dachgauben auf dem ersten Bild. Dieses und die knallbunte Farbigkeit stören mich an diesem ansonsten stadtplanerisch guten Projekts. Offenbar ist das der Preis, den man für die Kleinteiligkeit zahlen muss, will man als Stararchitekt die Distanz wahren und nicht in den Verdacht kommen sogenannte "Gefallarchitektur" zu schaffen. Aber bei mir überwiegen die guten Gefühle..insbesondere wegen der Fenstergestaltung, die streckenweise an die Berliner Hinterhofarchitektur erinnert Also: Danke, Aldo Rossi |
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied Beiträge: 422
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Gesendet: 22:53 - 13.03.2004 Für mich ist dieser Block mit das Beste, was es in den letzten Jahren gab. Zwar treffen einige Fassaden nicht ganz meinen Geschmack, das Gesamtergebnis ist aber genau das, was ich mir an farbiger und kleinteiliger Straßengestaltung vorstelle. Farbe ruhig mal etwas deftiger auftragen - ist jedenfalls besser als die angrenzenden Großblöcke in der südlichen Friedrichstadt. Wer sich mit Farben umgibt, liebt das Leben - so sehe ich das. Das Leben ist bunt und vielgestaltig - das sollten unsere Häuser reflektieren. |
Ben
Goldenes Premium-Mitglied Beiträge: 1337
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Gesendet: 22:04 - 15.03.2004 "Nein, das ist ein Altbau, genauso wie das vom Baum halb verdeckte Gebäude ganz links." Sicher? Das ist die Kopie, des Palazzo Farnese in Rom. Bleibt nur die Frage, ob Rossi oder jemand anders vor 100 Jahren ihn kopiert hat? Für einen Altbau fände ich es in einer Seitenstraße, wie hier, zu großgeraten... |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
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Gesendet: 22:26 - 15.03.2004 ich gehe auch davon aus, dass es ein altbau ist. aber, kai, es gibt schon einige architekten auf der welt, die so etwas noch bauen können und auch bauen - siehe linkliste -, bloß in deutschland sieht's ziemlich schlecht damit aus. |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
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Gesendet: 22:38 - 15.03.2004 Ben, ich glaube das ist an einer anderen Stelle die man auf dem Bild nicht erkennen kann. Beide hier sichtbaren Fassaden ähneln dem Palazzo Farnese auch nicht. Übrigens habe ich nachgelesen, Bellmann&Böhm, die auch das Quartier am Hackeschen Markt realisiert haben, waren hier neben Rossi ebenfalls beteiligt. Das Büro sollte man neben Patzschke und Nöfer wohl auch immer im Blick haben. |
Rösch
Senior-Mitglied Beiträge: 343
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Gesendet: 22:41 - 15.03.2004 Das Ziel Kleinteiligkeit zu erreichen ist sicher gelungen. Fragwürdig aber allemal ist die Farbgebung. Der hier gemachten Aussagen, die Farbwahl sei positiv, muß deutlich widersprochen werden. Auch ohne farbige Spinnerei haben die großen Baumeister der Vergangenheit sehr abwechslungsreiche Strassenzüge geschaffen, die in sich harmonisch waren!!! Ohne die grelle Farbabsetzung würden aber die Schwächen der Fassadengestaltung stärker in Erscheinung treten, wie die Sockelgeschosse bereits erahnen lassen. Die Fenstergestaltung (Größe und Sprossung)schaffen dagegen eine gelungene Abwechslung. |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
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Gesendet: 22:52 - 15.03.2004 rösch, ich finde es ja auch nicht wirklich gut, aber du meinst doch bestimmt auch, dass eine 3,5-mio-stadt einen halben häuserblock in diesem stil veträgt, oder? |
Ben
Goldenes Premium-Mitglied Beiträge: 1337
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Gesendet: 23:02 - 15.03.2004 @Rösch "Beide hier sichtbaren Fassaden ähneln dem Palazzo Farnese auch nicht." Ach nein?: [Link zum eingefügten Bild] Laut Rossi-Quartier-Site ist es diese Fassade. Ist natürlich nur ein Teil der Palazzo-Fassade, und anscheinend auch "nur" der Hoffassade. Das andere Haus ist ein ganz normaler Gründerzeitbau... |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
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Gesendet: 23:10 - 15.03.2004 Dann muß ich dir recht geben Ben, ich kannte nur die Außenfassaden des Palazzo. Dann ist es doch ein Nachbau und ich korrigiere mich. Aber ich bin erstaunt, ich hätte es nie im Leben für eine Kopie gehalten. |
Rösch
Senior-Mitglied Beiträge: 343
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Gesendet: 23:47 - 15.03.2004 @Antiquitus Berlin verträgt natürlich vieles, besser gesagt muß vieles ertragen. Ich sehe auch die Schwächen der Fassaden und wollte diese beim Namen nennen. Grelle Farbe allein ist eben kein gutes Mittel um gelungene Kleinteiligkeit zu erzeugen. Deshalb ist die Schützenstrasse von Aldo Rossi in Berlin für mich auch nicht besonders beispielhaft, auch wenn sie sicherlich gute Ansätze hat. |
- Das Quartier Schützenstrasse von Aldo Rossi in Berlin - | zum Seitenanfang |
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