@Bewacher

danke für den Artikel, das hab ich als ExilFrankfurter gar nicht mitbekommen. die Zeichen scheinen ja gut zu stehn für eine Veränderung....und ich habe so die Vorahnung, dass in Frankfurt etwas (positives) in der Richtung passieren würd. Übrigens, wenn du den leeren Platz am Römer magst: Vorsicht, ging mir früher auch so. Obwohl ich ihn gleichzeitig merkwürdig fand. Als Kind streunte ich dort immer mit einem FReund umher, und ich wunderte mich schon mit 12 oder 14, wie das Fachwerkhaus dort in die Frankfurter Innenstadt kam (Das "HAus Wertheim", das als einzgies Haus den Bombenangriff an Goethes Todestag , dem 22. März 1944 überlebte. Die Rekos standen damals noch nicht).

Bereits mit 14 begann ich mich für die Altstadt zu interessieren, denn es war damals in den Medien: der Wiederaufbau des Römerberges, des "Herzens" der Altstadt begann. Ja,. und kurz vorher hatte ich mich gewundert, bei den unzähligen Streifzügen mit meinem FReund, wie so ein einzelnes FAchwerkhaus in die Innenstadt käme. Kurz danach, als ich mit 14 das erste Foto von der "echten" Altstadt in die Finger bekam, wusste ich: Es ist genau andersherum. Es wamen keine Häuser "in die Altstadt" gekommen, sondern hatten sie verlassen...

Ich fühle mich seitdem betrogen. Mein Engagement für Dresden kommt nur daher, weil ich sicher war, meiner eigenen Heimatstadt könne ich nicht mehr helfen. Wer weiss, vielleicth wird sich in Frankfurt was ändern. Sieht im Moment ganz so aus.

Was den Platz betrifft: Den kannst du nur gut finden, solange du die Bilder der Franfurter Altstadt nicht kennst. Wir hatten Europas besterhaltene mittelalterliche Altstadt - und eine der schönsten dazu.

Ich empfehle jedem dieses Link hier, und dann fragt euch, ob es sich lohnen würde, wenigstens einen Teil dieser herrlichen Altstadt wiederaufzubauen. Meine Meinung kennt jeder.


www.altfrankfurt.com

"Was den Platz betrifft: Den kannst du nur gut finden, solange du die Bilder der Franfurter Altstadt nicht kennst."

Und:

"Ich empfehle jedem dieses Link hier, und dann fragt euch, ob es sich lohnen würde, wenigstens einen Teil dieser herrlichen Altstadt wiederaufzubauen."

Es sind eigentlich zwei etwas unabhängige Fragen:

1) Den Platz bebauen? (ja / nein)

2) Ob nur das Gelände des technischen Rathauses bebauen oder den Platz auch: Mit welcher Gestaltung?

"Historische Dichte" könnte auch Vollglas+Sichtbeton bedeuten, befürchte ich. Einmal wurden im Dom einige Modelle (die "Platz-Bleibt-Variante") ausgestellt - keiner der Entwürfe würde Ihnen gefalen...

Man müsste vielleicht... wachsam bleiben und Zeit+Energie investieren. Wie immer...

@Peter
Danke! Und woher der Name? Wegen seiner äußeren Erscheinung? Oder ist da die eigenetliche, quasi "technische" Stadtverwaltung untergebracht, und am Römer ist nur representation etc. angesagt? Oder befindet sich vielleicht die techn. Fakultät der Uni untergeracht ?

Ich kenn den Platz zwar nicht, aber wenn da mal was stand, wäre es bestimmt kein Fehler, wenn er (angemessen!!!) wieder bebaut würde. Man muss diese Ruinen ja nicht total entsorgen, wie man es bei dem einen Neumarkt-Grundstück gemacht hat! Ist das ein Block? Dann kann man vielleicht nur drumherum bauen und im Hof die Ruinen offen legen...Naja, mal schauen!

Im Technischen Rathaus sind in der Tat städtische Behörden mit technischem Bezug untergebracht, u. a. das Bauamt. Daher der Name. Und selbstverständlich ist der Komplex grauenvoll, in Waschbeton gegossene Ignoranz. Aber der Abriss nach nur ca. 35 Jahren steht bevor. Nach bisheriger Planung 2006, ich erwarte nicht, dass sich an der Entscheidung dem Grunde nach etwas ändert.

Die Stadt ist sogar bereit, bei einem Verkauf des Areals auf viel Geld zu verzichten, um die Baumassen wieder auf ein verträgliches Maß zurückzuführen. Dazu muss man wissen, dass sich an dieser Stelle zwischen Römer und Dom der historische Krönungsweg und der Nukleus der 1944 untergegangenen Altstadt befand, das bis dahin größte erhalten gebliebene gotische Ensemble Deutschlands. Wie PeterBerlin völlig richtig schrieb, steht von der Unmenge zum Teil prächtigster Fachwerkhäuser (von den Steinhäusern der Altstadt sind noch einige mehr existent) genau noch eines im Original, das Haus Wertheim (auch Wertheym). Dies weil das Haus damals vor jedem Luftangriff von der Feuerwehr unter Wasser gesetzt wurde, um zu verhindern, dass der Rettungsweg zum Main durch Brände abgeschnitten wird. Weil Feuer dem Gebäude nichts anhaben konnte und es von Sprengbomben glücklicherweise verschont blieb, steht es heute noch.

Ist die Stadt Frankfurt überhaupt Eigentümer des Technischen Rathauses? In der FAZ vom 14.12.2000 stand folgendes (Thema war ein damals geplantes Hotelprojekt):

Denn der Neubau hängt ab vom Elan eines Hotelprojektentwicklers und vom Wohlwollen einer Immobiliengesellschaft, an die Frankfurt 1994 das Technische Rathaus verkaufte, dann von ihr zurückmietete und nun zurückkaufen müßte.

Hat die Stadt diesen Rückkauf inzwischen getätigt?

Ah ja! Danke für den kleinen Geschichtsexkurs!
Also auch eher ein Versehen, dass das Haus Wertheim noch steht...Das TUT mir aber Leid... ...

Norimbergus, das stimmt. 1995 wurde das 1972 errichtete Gebäude durch ein Sale-and-lease-back-Geschäft für ca. 72 Millionen Euro verkauft, dann aber gleich zurückgemietet. Der Vertrag läuft - mit der Möglichkeit einer Verlängerung - bis 2007. Dann muss das Technische Rathaus in etwa zu dem Veräußerungspreis wieder zurückgekauft werden. Jetzt sucht die Stadt nach einem Investor, der den Rückkauf (teilweise) finanziert, das Areal anschließend übernimmt und neu bebaut.

Ben, Dein Posting verstehe ich nicht. Was soll ein Versehen gewesen sein und was tut Dir Leid?

Naja, nur etwas Sarkasmus. Das "Versehen" oder eher "Pech" war die Tatsache, dass es nicht abbrannte und die Leid tun armen Frankfurter mir, weil sie mit noch so einem rückwärdtsgewandten Fachwerkhaus in ihrer Stadt leben müssen.

Na ja.

Ist ja auch egal......