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Autor Mitteilung
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 11:50 - 27.12.2003

es ist ja schon schlimm genug, dass chippy auf der museumsinsel bauen darf, aber warum muss er noch gegenüber der museumsinsel bauen?
warum hat sich dieser privativestor für einen solch primitiven entwurf entschieden? :
chipperfield
http://www.art-in-berlin.de/bilderdb/Ba_radziner.jpg
kollhoff
http://www.art-in-berlin.de/bilderdb/Ba_kollhoff.jpg
mit so wunderschönen ionischen säulen und pilastern...

Kai
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 11:51 - 27.12.2003

p.s:
kollhoff hätte ein stück dazu beigetragen, dass berlin wieder als "spreeathen" bekannt wird... aber jetzt kann man es "mega-hippes-bunker-örtchen" nennen...
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 11:55 - 27.12.2003

"Das Faszinierende an der Museumsinsel ist doch, dass Schinkel, Stüler und Messel das gleiche Repertoire zur Verfügung hatten und daraus charakteristische Architekturen und typologisch ganz unterschiedliche Häuser für Kunst gemacht haben. Keiner von denen hat eine eigene Säule entworfen, aber jeder hat seiner Säule eine Proportion gegeben, die er für angenehm erachtet hat. Darin sehe ich die Herausforderung für den zeitgenössischen Architekten: sich in eine Kontinuität zu stellen mit den Vorgängern, die nicht nur auf einem Egotrip waren, sondern ihren Beitrag zu einer Überlieferung geleistet haben, an den die nächste Generation wiederum anknüpfen konnte."

(Hans Kollhoff)


So ist es nun mal. Und noch etwas: Ich glaube, solange noch Menschen leben, die die Bombennächte des WW2 im Kopf haben, solange wird man von dieser "Kritischen Rekontruktion" nicht loskommen. Kaputtes bleibt kaputt und wird nur grob repariert - gerade so, damit es nicht durchregnet. Dieses WW2-Trauma in Verbindung mit modernistischen Ideen mit der Ablehnung klassischer und schmückender Elemente in der Architektur (wir Deutschen sind ja schließlich bis in alle Ewigkeit schuldig und dürfen uns nicht selbst feiern!) ist eine zerstörerische Konstellation. Erst wenn wir wieder Mut zur Schönheit (nicht nur Zweckmäßigkeit) und Mut zur eigenen Geschichte und deutschen Traditionen haben, wird man zurück zur Säule finden. Kollhoffs Entwurf für die Galerie hinter dem Gießhaus ist der richtige und vorgezeichnete Weg. Wer heute denkt, eine eigene modernistische (also rein zweckmäßige) Säule erfinden zu können, unterbricht nur die Kontinuität der angenehmen Proportionen. Und das scheint das eigentliche Programm der Moderne zu sein.

Auswärtiges Amt in Berlin: Sind das angenehme Proportionen? Hoffentlich kommt keiner auf die Idee diese Stengel als Säulen zu bezeichnen. Es sieht aus, als ob Rundhölzer etwas provisorisch abstützen. Naja, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Beton-Beamten-Bude lange steht.

[Link zum eingefügten Bild]


Beim Neuen Museum geht es darum, den vergewaltigenden Angiff eines Einzelnen abzuwehren. Es darf nicht zugelassen werden, das Chippe mit seiner Geschmacklosigkeit ein Gebäude auf Dauer (und mit meinem Geld!) verhunzt. Was denken sich die Verantwortlichen nur dabei - Stülers Meisterwerk - unser aller Erbe, an Chippe zu verschleudern. Sie verschenken etwas, was ihnen nicht gehört.

Auch wenn es den ägyptischen Tempel-Hof nicht mehr gibt - so hat das Volk ein Recht auf seine Rekonstruktion!

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Und Chippes Treppenhaus, diese Behinderten-Rampe, welche sich wie ein Leichentuch über Stüler ausbreitet - wer will denn die überhaupt? Die Mehrheit will Stülers grandioses Treppenhaus wie es war, mit seinen einmaligen Dachverstrebungen und das dazugehörige verzierte Treppengeländer:

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O. M. Ungers Entwurf für den Westflügel des Pergamonmuseums:

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Für die Tell Halaf-Fassade (s.u.) aus Syro-Hetitischer Zeit (frühes erstes Jahrtausend v. Chr.) und Architekturteile aus Ägypten:

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Und: Vielleicht sind die Cinema-Illusionisten wirklich die besseren Architekten, sie erreichen mit ihrer Kunst mehr Menschen als diese abgehobenen Chipperfields...

Minas Tirith:

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Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 12:13 - 27.12.2003

kai,
das ist nicht der entwurf von chippe.
Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 12:15 - 27.12.2003

@ H.C. Stössinger

danke für die Bilder. Deine Verärgerung über den Chipperfield-Bau kann ich nur zu gut verstehen, aber die Bemerkung "diese Behinderten-Rampe" als Beschimpfung hättest Du Dir sparen sollen. Jeder Behinderte und vor allem diejenigen, die alte Architektur lieben, werden Dir was erzählen!

Stüler's Treppenhaus finde ich auch klasse! Weiterhin teile ich die Ansicht, dass den meisten Bürgern selbst die Filmkulissen besser gefallen werden, als Chipperfield's Normandie-Bunker.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 12:21 - 27.12.2003

Sorry - ist nicht von mir! Auf einer Podiumsdiskussion vor ein paar Jahren zum Thema - iniziiert damals von der GHB - wurde sie so genannt. Es war der Moment, als Chippe den Raum verließ. War selbst nicht dort, müsste noch mal die Quellen genau durchgehen.
Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 12:28 - 27.12.2003

Leider kann ein rhetorischer Griff ins Klo wie der dieses Gastes von Journalisten und anderen Gästen schnell mit dem Image der GHB in Zusammenhang gebracht werden. In dieser Hinsicht war es wohl eher Glück, dass Chippe da schon abgezogen war.

Was hat den diese Podiumsdiskussion so gebracht? Was hat Chippe zu Forderungen nach Rekos (wenn es dies Forderung gab) gesagt?
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 12:52 - 27.12.2003

@ anti
stimmt, habe ich auch gerade gesehn. sorry
Kai
Palladio
registriert

Beiträge: 12


 

Gesendet: 13:21 - 27.12.2003

Vergessen wir doch einfach Berlin. Bei der Stadt ist eh Hopfen und Malz verloren.

Soll Chippsfresser seinen Bau dort hinsetzten, der PdR soll auch erhalten bleiben etc. Kollhoffs Tempel wäre eh nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen, denn bis auf UdL ist Berlin potthäßlich!

Wenden wir uns München und Wien zu, den schönsten Städten im deutschsprachigen Raum. Persönlich könnte man mir nicht genug Geld bezahlen, um nach Berlin zu ziehen.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 14:08 - 27.12.2003

mt:

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ps: wenn man eine haupttreppe als behindertenrampe bezeichnet, so beleidigt man nicht die behinderten, sondern die treppe.

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