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 Forum Index —› Architektur allgemein —› Berlin: Hochhäuser am Breitscheidplatz
 


Autor Mitteilung
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:57 - 05.12.2003

Mal abgesehen davon, dass die HH's total Fehl am Platze sind, verstehe ich mal wieder nicht, wozu man die brauch?! Berlin platzt nun wirklich nicht aus allen Nähten!
Den Ku'damm mit Straßenbahnen - kann ich mir gar nicht vorstellen!

@Dirk
Ja, das Haus steht noch, allerdings wäre mir neu, dass die Kuppel noch vergoldet ist, wie auf dem Bild! Dafür ist es von Innen umso prächtiger!

Christopher
Novize

Beiträge: 31


 

Gesendet: 20:25 - 05.12.2003

Die Planung ist für den Eimer. Da sind sich wohl alle hier einig.
Ben, mir ist auch schleierhaft, wo die Mieter für mehrere dutzend Stockwerke herkommen sollen. Wenn zusätzlich noch die Hochhäuser am Alexanderplatz gebaut werden sollen, müßte die Einwohnerzahl von Berlin wohl auf 5 Mio. steigen um die Dinger voll zu vermieten. Wenn man sich den Immobilienmarkt in Berlin mal ansieht, sieht man jede Menge Leerstände.
Der Bau von Hochhäusern mach im Moment einfach keinen Sinn.
Palladio
registriert

Beiträge: 12


 

Gesendet: 11:02 - 06.12.2003

Berlin will halt etwas werden, was es nicht ist. Da man kaum noch historische Bausubstanz hat, möchte man halt auf modern/amerikanisch machen. Dabei sind die 100m HH am Potsdamer Platz ja nur ein müder Abklatsch.
Zeitlose Schönheit
Stammgast

Beiträge: 54


 

Gesendet: 18:19 - 06.12.2003

Tja, Berlin sollte werden was es wahr und nicht etwas werden welches es nicht ist. Es muss nach Identität gesucht werden und nicht nach Amerikanisierung.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:51 - 06.12.2003

Und dann immer diese Super-Mega-Luxus-Appartments, wie die Tower-Appartments im Beisheim-Center! Wer soll sich das leisten?! Berlin ist nicht New York, wo fast jeder Hollywood-Star seinen Zweit- bzw. Erstwohnsitz hat! Die meisten deutschen Stars leben in München und Umgebung und wenn schon Berlin, dann Prenzlauer Berg!
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 11:13 - 07.12.2003

ich halte das projekt auch für falsch. ich bin nicht gegen hochhäuser - solange sie gut geplant und proportioniert sind - aber an dieser stelle wäre es einfach schwachsinnig. wie wäre es mit einer kleinteiligen bebauung - im stile einer neuen gründerzeit. damit könnte man sich ein gesicht, einen ruf - eine identität verschaffen. und diese hochhäuser gehören meiner meinung nach nach frankfurt, london oder paris (la defensé).
ergo: hier keine hochhäuser, denn damit würde der kaiser-willhelm-gedächtnis-kirche etwas vom optischen mittelpunkt genommen werden, den sie auf diesem platz bildet oder zumindest bilden sollte - und näturlich auch deren, trotz zerstörung und zerstümmelung, mächtigkeit genommen werden.
Kai
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 19:46 - 07.12.2003

Für fast alle Städte liegen in irgendwelchen Planungsbüros Pläne für diesen Hochhaus-Unsinn bereit - nicht nur für Berlin. Und als hätten wir nicht schon genug leerstehende Bürotürme überall rumstehen, soll weiter in den Himmel geklotzt werden. Einfach fürchterlich, diese anhaltende Dummheit der Stadtzerstörer. Dieser Amerikanismus ist eine Unsitte - genau wie das Nasebohren...!

[Link zum eingefügten Bild]
Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 10:49 - 08.12.2003

"Für fast alle Städte liegen in irgendwelchen Planungsbüros Pläne für diesen Hochhaus-Unsinn bereit - nicht nur für Berlin. Und als hätten wir nicht schon genug leerstehende Bürotürme überall rumstehen, soll weiter in den Himmel geklotzt werden. Einfach fürchterlich, diese anhaltende Dummheit der Stadtzerstörer. Dieser Amerikanismus ist eine Unsitte - genau wie das Nasebohren...!"

Na ja, unqualifizierte Beiträge muß wohl jedes Forum ertragen...

1) Wenn die Leerstände der Büros wirklich hoch sind, wird weniger gebaut - das muß jeder Investor selber durchkalkulieren

2) Es gibt auch sehr schöne Hochhäuser - z.B. Empire State Building und Chrysler Building in N.Y.C, der Messeturm oder das Japan Center in Frankfurt usw.

3) Im Augenblick wird leider meist Vollglas gebaut - was so nicht sein muß!

4) Endlose Gewerbegebiete mit Autobahnen dazwischen wirken nicht gerade besser als "das Nasebohren" - ein paar HH's an einem ÖPNV/SPNV-Knoten sind mir lieber

5) Selbstverständlich betrachte ich historische Altstädte als "Tabu-Zonen" für den Hochhausbau - wie man es z.B. in Düsseldorf gut formuliert hat:

http://www.duesseldorf.de/planung/stadtentw/hochhaus/hhkonzept/hhkeine/index.shtml

Eine Großstadt hat aber noch woanders Platz!
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 14:38 - 08.12.2003

Dass immer wieder Hochhausprojekte auftauchen, obwohl in vielen deutschen Städten mittlerweile ein erheblicher Leerstand an Büroräumen besteht, ist nur auf den ersten Blick widersprüchlich.

Meist machen bei diesen Projekten die Initiatoren ihren sicheren Gewinn auf Kosten gutgläubiger Anleger, denen Immobilienfonds mit angeblich sicherer Gewinnerwartung aufgrund der zu erwartenden Mieteinnahmen versprochen werden. Gerade in Zeiten, in denen private Altersvorsorge durch Vermögensanlage immer wichtiger wird, finden sich immmer wieder Bürger, die man mit solchen Projekten reinlegen kann, zumal diese oft noch mit staatlichen Zuschüssen geködert werden. Bis die Anleger aber merken, dass die Gewinnversprechungen völlig überhöht waren, haben die Initiatoren längst ihre Millionen in der Tasche...


Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 18:34 - 08.12.2003

@Mathias

Zuerst mal ein Artikel zum Thema in der "Immobilien Zeitung":
http://www.immoportal.de/katalog/service/immobilien-zeitung/iz_8.html

"Büroturm statt Schimmelpfeng-Haus
In der Berliner City-West nimmt ein weiteres Großprojekt Gestalt an - wenn auch vorerst nur auf dem Papier. Der Senat hat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für die Neubebauung des Areals des so genannten Schimmelpfeng-Hauses verabschiedet.

Vor einigen Jahren erregte das Thema die Gemüter: Sollte das 1957 bis 1960 errichtete Schimmelpfeng-Haus, ein denkmalgeschütztes Büro- und Geschäftshaus am Breitscheidplatz, abgerissen werden dürfen, um Platz für ein Hochhaus-Ensemble zu machen? Ja, entschied der Senat im Jahr 1999: Weil das Schimmelpfeng-Haus die Kantstraße überbrücke und so eine "nachweislich unbefriedigende städtebauliche Situation" schaffe, sei in diesem Fall vom Denkmalschutz abzurücken.
Der damalige Eigentümer, die Itag AG, Berlin, legte einen spektakulären Hochhausentwurf des Architekten Christoph Langhof vor - und verkaufte das Grundstück mitsamt der Planung wenig später in aller Stille an die Casia Immobilien-Management GmbH, Frankfurt am Main. Die Tochter der Rheinischen Hypothekenbank legte nun einen überarbeiteten Entwurf vor. Dem entsprechenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan stimmte der Berliner Senat Mitte November zu, die Zustimmung des Abgeordnetenhauses steht noch aus.
Der Plan sieht vor, dass auf dem rund 8 ha großen Areal ein dreiteiliger Gebäudekomplex mit einer oberirdischen Bruttogeschossfläche von rund 55.000 qm entsteht. Zum Vergleich: Das heutige Schimmelpfeng-Haus verfügt über lediglich 14.000 qm Geschossfläche. Markantester Teil soll ein 118,80 m hohes, 33-geschossiges Hochhaus an der Kantstraße werden. Vom Kurfürstendamm zur Kantstraße soll sich ein 33 m hohes Gebäude erstrecken, während an der Hardenbergstraße ein weiteres 33 m hohes Gebäude vorgesehen ist.
Den Löwenanteil der Geschossfläche wird laut Ekkehard Liebig, Geschäftsführer der Casia, "klassische Büronutzung" einnehmen. An Einzelhandelsfläche sind laut Erörterung zum Bebauungsplan 17.000 qm möglich, realistisch seien aber, so Liebig, höchstens 5.000 bis 6.000 qm. Nach Angaben des Senats können außerdem Einrichtungen für Freizeit und Unterhaltung sowie für kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke im Neubaukomplex Platz finden. Auch eine Tiefgarage mit 220 Stellplätzen gehört zum Konzept.
Wann der rund 230 Mio. EUR teure Neubau stehen wird, ist indes offen. "Der Zeitplan hängt stark von der Nutzerkomponente ab", sagt Casia-Geschäftsführer Liebig. Sobald die Baugenehmigung vorliege und Nutzer gefunden seien, würden die Abriss- und Bauarbeiten beginnen.
Mit dem Instrument des vorhabenbezogenen - und damit zeitlich nur beschränkt gültigen - Bebauungsplans wollen die Verantwortlichen beim Land Berlin dafür sorgen, dass der City-West ein zweites Zoofenster-Problem erspart bleibt. Das Zoofenster-Grundstück, das direkt an das Schimmelpfeng-Areal angrenzt und auf dem ebenfalls ein 118,80 m hoher Turm entstehen soll, präsentiert sich nämlich auch elf Jahre nach Beginn der Planungsarbeiten als wüste Brache. (...)"


Zum Schimmelpfeng-Haus - wir haben ja einen Thread zum Sinn/Unsinn des Denkmalschutzes einiger Nachkriegsbauten. Ich konnte zwar auf Anhieb keine Web-Bilder finden, aber nach der Erinnerung ein Meisterwerk isses nicht.
Das geplante HH leider auch nicht - auch wenn ich diese Gegend nicht so zwingend hochhausfrei sehen würde, doch den Entwurf sollte man viel besser machen!

Jetzt aber zur Seriösität der Investoren - die sollte jeder selber beurteilen bevor er sein Geld in ein Fond steckt. In jeder Branche gibt es gute Firmen und Schwarze Schafe.
Was die konkrete Firma angeht (CASIA Immobilien-Management GmbH) - ich habe einen Link gefunden, wo man sehen kann, was die alles seit 1977 gemacht haben:
http://www.casia.de/e-trolley/page_10157/et_index.html

Und ja, unter:
http://www.casia.de/e-trolley/page_10204/et_index.html
gibt es Addys - man könnte der Firma schreiben, die sollten den Hochhausentwurf kräftig verbessern...

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