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Autor Mitteilung
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 13:34 - 17.01.2004

In Kaiserslautern wurde in der Nachkriegszeit abgerissen, was das Zeug hielt. Das Konzept, autobahnähnliche Schneisen durch die Stadt zu schlagen, wurde bis in jüngste Zeit verfolgt. Der Abrisswut fiel unter anderem das älteste erhaltene Bürgerhaus der Stadt, das "Steinerne Haus" mit Bauteilen aus Gotik und Renaissance zum Opfer, weiterhin der letzte mittelalterlicher Wehrturm der Stadt, der Metzgerturm, außerdem ein gotischer Kellerraum mit Kreuzrippengewölbe. Das letzte geschlossene Altstadtviertel der schwer zerbombten Stadt fiel schließlich einer Flächen"sanierung" in den achtziger Jahren zum Opfer. Heute wundern sich die Stadtväter der hoch verschuldeten Stadt, warum keine Touristen kommen. Falls der 1. FCK absteigen würde, wäre die letzte Attraktion auch noch verschwunden.

H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 14:34 - 17.01.2004

Na, das mit den ganzen Zerstörungen fürs Automobil wird sich früher oder später als Eigentor erweisen. Ein gotisches Kreuzgewölbe wird geopfert für ein bisschen Asphalt für unsere Autos. Damit wir kulturell so richtig durchstarten können! Tüt tüt und Tooor!

Steinbeißer
Novize

Beiträge: 36


 

Gesendet: 14:46 - 17.01.2004

Was in Kaiserslautern passiert ist, klingt nach Selbstmord mit Anlauf. Vermutlich wollte man die Stadt damal auch von einem als altmodisch und rückständig verstandenen Image 'befreien'. So wie man Fachwerkhäuser im 19 Jhd. verputzte, weil man nicht zeigen wollte, dass es eines ist. Nur leider kann man Stadtautobahnen und dergleichen nicht einfach abklopfen und direkt historische Häuser zurückgewinnen. Kaiserslautern hat übrigens noch gar kein Thema.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 15:49 - 17.01.2004

@Dirk

Vielen Dank für den Artikel. Den hänge ich gleich nächste Woche an der Uni aus!!!

Übrigens, interessant, dass der Verfasser u.a. die Unigebäude als hervorragende Einzelbauten herausstellt...Mit Blick auf das Rathaus in Kaiserslautern, darf man sich da schon wundern.

Bis heute frönt man dem ehemaligen OB Stuttgarts und Stadtzerstörer in der "wunderbaren" Klettpassage.
An Paul Bonatz hätte man denken sollen in den 50er Jahren. Aber auch an dessen Bahnhofsgebäude ist man bekanntlich bereit zu vergreifen, wenn "Stuttgart 21" nur kommt.

In der Landeshauptstadt wehen die Fahnen eben ganz nach der Vorstellung Bauhausmanifestler.


Im Hintergrund die fast identischen Hochhäuser, im rechten befindet sich die Fakultät für Architektur und Stadtplanung.

Isch dees nit schee

Davor lugt über den Baumkronen ein letzter Rest der alten Hochschule hervor.

Im Vordergrund, das mittige linke Gebäude das Hörsaalprovisorium (steht dafür aber schon sehr oder zu lange!), rechts davon ebenfalls ein Gebäude der Uni, als Nachfolge eines Gründerzeitbaus mit "herrlicher" Beton-Rasterfassade. Ganz rechts erkennt man ein rötliches Gebäude. Darin befindet sich die Fachhochschule - für das Umfeld schon gerade eine Augenweide, wenn auch durch erhebliche Eingriffe verändert.
Das Unigelände befindet sich im übrigen auf dem Gebiet des alten Stuttgarter Stadtgartens

[Link zum eingefügten Bild]

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