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 Forum Index —› PHILOSOPHISCHE GESPRÄCHE AM STAMMTISCH —› Wochenend - Stammtisch, ab ins Grüne
 


Autor Mitteilung
Gotti
EXTRA - SUPER - Spammer

Beiträge: 25294


Gesendet: 14:46 - 23.06.2017
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 14:49 - 23.06.2017

Da springen wir doch gleich rein!
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 14:53 - 23.06.2017

Jeder darf sich nehmen, was er möchte

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Gotti
EXTRA - SUPER - Spammer

Beiträge: 25294


 

Gesendet: 15:49 - 23.06.2017

Ich hau`mal rein.
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 16:03 - 23.06.2017

Ich nehme den Rest!
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 19:30 - 23.06.2017

Heute ist meine [Link zum eingefügten Bild]

ein bisschen lang, aber trotzdem schön!

Hilfe - Sirup!

Es ist schon lange her, an die sechzig Jahre. Damals war Heini noch in einem Krämerladen an der Lahn dritter Lehrling.
Heute ist er Direktor eines Werkes.

In dem Laden gab es alles, was man sich damals denken konnte. Alles, was die Bauern der Umgegend brauchten, war hier zu finden.
Vom Salz bis zum billigen Stoff, vom Briefpapier bis zum Sommerhut für die Frauen, vom Holzpantoffel bis zum Schinken unter der Decke.
Überall, wo man hinsah, lag oder stand etwas von den Gütern des täglichen Bedarfs.

Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen!
Das war der Grundsatz des Ladenbesitzers Peter Koch, und da er vieles brachte, kauften auch viele. Damals war es noch anders als heute.
Der Laden wurde spätestens morgens um 7 Uhr geöffnet, und erst gegen 10 Uhr abends, wenn der letzte Kunde bedient war, schloss Peter Koch die Tür.
Dann ging es noch ans Aufräumen. Die Lehrlinge fanden kaum vor 11 Uhr in die Betten.

Das waren die sogenannten guten alten Zeiten, wo Heini noch Lehrling in diesem Laden war.
Doch er hatte die guten Grundsätze seines Lehrmeisters mit ins Leben genommen und er war dabei etwas geworden.

An einem solchen Tage hatte man wieder alle Hände voll zu tun.
Heini stand von morgens bis abends im Geschäft, wog, verkaufte, kassierte, lief in den Keller, um Sirup zu holen, dann wieder auf den Speicher, um Leinen und Stoffe heranzuschleppen und so weiter. Ununterbrochen, den ganzen Tag.
Er war Lehrling, er musste laufen.

Doch endlich, am späten Abend konnte er seine müden Knochen im Bett ausstrecken. Auch diesmal konnte er vor Übermüdung keinen Schlaf finden. Lange lag er wach, im Halbschlaf.

Plötzlich durchzuckte es ihn. "Du hast doch, hast doch heute Abend Sirup aus dem Keller geholt... Mein Gott! Und den Hahn, hast du ihn wieder zugedreht?"
Er weiß es nicht und es lässt ihm keine Ruhe. Das Fass, das 200-kg-Fass! Wenn es nun leer läuft? Vielleicht ist es schon leer gelaufen....

Er springt aus dem Bett. Im Dunkeln tappt er voran. Licht darf er nicht machen, der Chef könnte wach werden.
Vorsichtig tastet er sich im Nachthemd hinab bis zum Keller. Dann die Kellertreppe hinab. Puh, wie dunkel. Wenn er nur Licht machen könnte! Doch im Keller, wo das Fass steht, ist eine Kerze. Vorsichtig betritt er den Keller.

Da! Glitsch - glitsch - glitsch! Die Haare stehen ihm zu Berge. Das ist Sirup - Sirup! Mein Gott, nichts wie Sirup! Da - er schlittert, rutscht, gleitet aus, sucht mit den Händen nach einem Halt, schlägt wie wild um sich und - - stürzt, fällt in den Sirup, in lauter Sirup.
Mein Gott! Alles klebt, der Sirup hat ihn gepackt, sein Hemd ist eine einzige klebrige Masse.
Er versucht sich aufzurichten, doch er gleitet immer wieder aus, fällt mit dem Gesicht, mit dem Kopf in Sirup. Das Zeug kommt ihm in den Mund, in die Augen, in die Haare.
Er will sich mit der Hand über die Augen gehen, doch er macht alles nur noch schlimmer. Er kann sie nicht mehr öffnen, sie sind unbarmherzig zugeklebt. Da weiß er sich nicht mehr zu helfen. Er schreit um Hilfe.
"Hilfe! Hilfe!" gellt es durch den Keller, durch das Haus.

Peter Koch wird wach. Erschrocken fährt er hoch und lauscht.
"Hilfe! Hilfe!" Ja, ganz deutlich. Seine Frau fährt zitternd in die Höhe. Richtig, sie hören es ganz deutlich: "Hilfe! Hilfe!"
Da springt sie aus dem Bett, stürzt ans Fenster und schreit: "Hilfe! Räuber! Mörder!"

Peter Koch aber ist ein Mann. Er hat bei der Kavallerie gedient. Er reißt seinen eingefetteten Säbel von der Wand und wendet sich der Treppe zu. Seine Frau will ihn zurückhalten! Wieder stürzt sie zum Fenster: "Hilfe! Räuber! Mörder!"

Der Nachtwächter klopft unten an die Tür. Bleich steht er da, er zittert. Hinter ihm die Nachbarn, aufgeregt, mit aufgerissenen Augen. "Wer ist ermordet worden? Wo sind die Räuber, die Mörder?!" Alles schreit durcheinander.

Peter Koch öffnet die Haustür. Er ist noch im Nachthemd. Doch was hat dies jetzt zu sagen, wo es um ein Menschenleben geht!
In der Rechten den Säbel, in der Linken eine Kerze, fordert er den Nachtwächter auf, seines Amtes zu walten. Man geht zur Kellertür, öffnet sie. Richtig, da wimmert jemand. Nicht mehr laut, aber immer noch: "Hilfe! Hilfe!"

Vorsichtig geht man die Treppe hinab. Der Nachtwächter voraus, Peter Koch hinterher, im Nachthemd. Beide zittern, schnattern mit den Zähnen. Da - ganz deutlich! Jemand röchelt, wimmert, stöhnt!
Den Nachtwächter überläuft eine Gänsehaut nach der anderen, er will zurück.

Da tritt Peter Koch vor, er ist Soldat gewesen und kennt keine Furcht. So sagt er sich immer wieder.
Mutig geht er auf die Tür zu, hinter der er das Röcheln vernimmt. Hoch hebt er die Kerze und leuchtet in den Keller. Sein Herzschlag stockt. Ein Mensch liegt da, über und über mit Blut bedeckt!
Das ist zu viel für den tapferen Peter Koch. Laut ruft er noch: "Mord!", dann verlassen ihn die Sinne. Er fällt um und stürzt in den Sirup. Die Kerze erlischt.

Der Nachtwächter steht im Dunkeln. Ihn packt das Grauen. Er lässt Mord Mord sein, stürmt die Treppe hinauf, fällt und erhebt sich wieder und stürzt von neuem. Und als er endlich oben ist, berichtet er mit klappernden Zähnen, was er unten gesehen hat.
Den Zuhörern stehen die Haare zu Berge. Polizei, Gendarmerie! Man läuft fort, um sie zu holen.

Unterdessen ist Peter Koch wieder zu sich gekommen. Er wälzt sich neben dem Lehrling in seinem Sirup. Heini stöhnt und wimmert.
Mühsam versucht Peter Koch sich aufzurichten, doch immer wieder rutscht er aus, immer tiefer in die zähe Masse, fällt mit dem Kopf hinein, mit dem Gesicht, will sich das Zeug aus den Augen wischen, doch er macht es nur noch schlimmer.
Da schreit er um Hilfe

Als Mutter Koch die verzweifelten Schreie ihres Mannes hört, da vermag niemand mehr, sie zurückzuhalten.
Sie stürzt die Treppe hinab in den Keller, gleitet aus und stürzt in den Sirup. Sie fällt auf ihren Mann, fühlt, dass er nass ist, dass alles an ihm klebt. Blut! Blut!
"Hilfe! Hilfe!" Hände, Beine, der ganze Leib versinkt in Sirup, die Zöpfe kleben. "Hilfe! Hilfe!"

Oben stehen die Leute hilflos zusammen.
Mit jedem Schrei jagt ein neuer Schauer eiskalt über ihre Leiber. Eine ganze Mordbande muss da unten sein, drei Menschen schreien um Hilfe.
Ein Mordhaus! Vor dem Hause stauen sich die Menschen. "Mord! Mord!" geht es von Mund zu Mund.

Doch dann sind die Gendarmen da. Endlich! Man atmet auf, fühlt sich geborgen. Entsetzlich, drei Menschen unter den Messern der Mörder! Was müssen sie ausstehen!
Die Gendarmen stehen an der Kellertreppe, zwar bleich, aber pflichterfüllt, und lauschen in die Dunkelheit.
"Zum Kuckuck - Verflixt! - Will uns denn niemand helfen?" hört man Peter Kochs Stimme. Seine Frau schreit dazwischen.
"Sie leben noch - voran!" Nach kurzem Kompetenzstreit über den Vortritt gehen die Gendarmen die Treppe hinab.

Doch da - an der Tür - was ist das? Blut! Dem ersten rieselt es kalt über den Rücken. Doch voran!
Mit einem Satz ist er an der Tür, den Säbel in der Hand, in die Lache von Blut, egal, aber nur vorwärts! Doch er schlittert, gleitet aus, fällt rückwärts in die Lache. Der Hintermann schnappt gerade noch die Laterne. Es bleibt hell, Gott sei Dank!
"Zum Donnerkeil! Nun kommt doch endlich! Ist ja kein Mord, alles nur Sirup!" ertönt da die Stimme Peter Kochs.

Da fasst man sich ein Herz. Der trinkfeste Berger überblickt sofort die Situation, und er beeilt sich, diesmal der erste zu sein, und schreitet zu der befreienden Tat, indem er in ein schallendes Gelächter ausbricht. Er lacht, und er konnte lachen, dass es nur so durch das Haus schallt.

Das Lachen läuft durch das Haus, auf die Straße, durch den Ort, man lacht, obwohl man nicht weiß warum, man lacht, weil man sich befreit fühlt.
Die vier zieht man aus dem Sirup. Sie sind rotbraun von oben bis unten. Überall, wo nur Sirup sein kann, klebt Sirup. Aber man ist gerettet.
Berger, der Letzte auf der Treppe, aber ist der Held des Tages. Er hat gelacht, er hat keine Furcht gekannt. Man preist ihn wegen seiner Tapferkeit.

Heini aber schleicht in den nächsten Tagen einsilbig durchs Haus. Alle Freude ist aus seinem Knabenherz gewichen. Er hat sich und die anderen blamiert, das ist sicher. Und er wollte doch nur seine Pflicht tun. Dazu hat der Chef seinem Vater geschrieben, er müsse für den Sirup aufkommen.
Heinis Vater ist aber arm, er kann nichts zahlen, und da muss Heini den Sirup abverdienen. Ein ganzes Fass, das dauert lang.

Doch eines Tages kommt ein Mann und verlangt etwas gegen Fliegen. In diesem Jahr sind sie eine wahre Plage.
Peter Koch hat nichts im Laden, was er dem Mann anbieten könnte. Heini aber vertröstet ihn auf die nächsten Tage. Er denkt Tag und Nacht an den auf geschaufelten Sirup, ein ganzes Fass voll.
Immer ist er mit seinen Gedanken bei den Fliegen - und dem Sirup. Sirup klebt und die Fliegen lieben doch die Süßigkeit!

Und da kommt ihm eine Idee. Er fertigt Fliegentüten an, die ersten Fliegentüten, und bestreicht sie mit Sirup, dem er vorher noch Leim zugesetzt hat und noch etwas. Doch das ist sein Geheimnis.

Der Mann holt seine Fliegentüten, er holt die nächsten und dann verlangt er den ganzen Rest Fliegentüten. Schließlich stellt man sie im Großen her.

Heini ist heute Direktor eines chemischen Werkes. Er hatte in seiner Jugend, als er noch Lehrling war, einmal eine gute Idee.
Gotti
EXTRA - SUPER - Spammer

Beiträge: 25294


 

Gesendet: 20:10 - 23.06.2017

Alles Sirup, oder was?
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 20:11 - 23.06.2017

Genau und Fliegen gibt es immer noch . . .
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 20:15 - 23.06.2017

Gotti, warst Du heute fleißig und hast jetzt einen Vorzeige-Teich?
Gotti
EXTRA - SUPER - Spammer

Beiträge: 25294


 

Gesendet: 22:02 - 23.06.2017

Der Teich bekommt ne neue Filterstation und damit werden Umbaumaßnahmen, wie kleiner Bachlauf erforderlich.
Außerdem muß ich noch Bakterien in die Filter einbringen, da ich etwas zu viel Algenwachstum habe.
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 22:38 - 23.06.2017

Dann wollen wir aber unbedingt auch ein Foto sehen! Aber jetzt mach ich erstmal Feierabend!

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