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 Forum Index —› Biturbo bis Quattroporte IV u. 3200GT —› Alt (1998), aber interessant.
 


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Beiträge: 654


Gesendet: 11:27 - 28.03.2003

http://www.sonntagszeitung.ch/1998/sz23/22293.HTM

Hier der Text:

07.06.98


Maserati: Neues Flaggschiff lässt alte Glanzzeiten aufleben
Dank Ferrari nehmen dieser Tage in Modena 330 Mitarbeiter die Produktion wieder auf

VON JÜRGEN ZÖLLTER (TEXT UND FOTO)

Nach Jahren der Misswirtschaft soll es jetzt für Maserati wieder aufwärtsgehen. Als Beispiel für die bessere Zeit steht der überarbeitete Quattroporte, der unter der Schirmherrschaft von Ferrari entwickelt worden ist.

Maserati - der Name weckt Wehmut bei denen, die sich an die Geschichte des italienischen Edelherstellers in Modena erinnern. Sie kündet von zahlreichen Rennsiegen von Tazio Nuvolari oder Pierro Taruffi, vom Gewinn der Vizeweltmeisterschaft durch Stirling Moss 1956 und der Grand-Prix-Weltmeisterschaft 1957 durch Juan Manuel Fangio.

Dieser Geist Maseratis ist heute in Vergessenheit geraten. Denn die über mehr als acht Jahrzehnte aktive Automobilmarke wurde durch schwere Qualitätsmängel faktisch zugrunde gerichtet. Zuletzt fanden kaum 600 Fahrzeuge jährlich einen Käufer.

Im Jahre 1993 übernahm Fiat das Unternehmen. Doch der neue Chef, Eugenio Alzati, scheiterte an den bescheidenen finanziellen Mitteln, die für den maroden Betrieb bereitgestellt wurden. Dann, im Juni 1997, erhielt Fiat-Tochter Ferrari die Verantwortung für Maserati. Als erstes entschied Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, das Werk zu schliessen, um es auf ein konkurrenzfähiges Niveau umzurüsten.

Der neue Geschäftsführer, Paolo Marinsek, bekam von Fiat rund 20 Millionen Franken für die Umstrukturierung. Parallel dazu überarbeiteten Ferrari-Techniker die aktuelle Maserati-Modellpalette, die heute aus dem 280-PS-Coupé Ghibli und der viertürigen Sportlimousine Quattroporte besteht.

In diesen Tagen nehmen in Modena 330 Maserati-Mitarbeiter die Fahrzeug-Produktion wieder auf. In der Montagehalle wird laut Marinsek nach Ferrari-Qualitätsmassstäben überwiegend die von Marcello Gandini gezeichnete, 4,55 Meter lange, 1,81 Meter breite und 1,38 Meter flache Limousine Quattroporte (italienisch: Viertürer) montiert.

Alle wesentlichen Komponenten werden zugeliefert: Die Karosserie entsteht bei Golden Car in Turin und wird bei Ferrari in Maranello lackiert. Alu-Motorblock und Kurbelgehäuse stellt Ferrari im Auftrag von Maserati her, die Zylinderköpfe werden vom Motorenspezialisten Cosworth in England vorgefertigt.

Grundsätzlich geht es für Maserati darum, bei den Kunden neues Vertrauen in die Qualität und Zuverlässigkeit zu wecken. Dafür wurde der Quattroporte Evoluzione gründlich überarbeitet: Etwa die Hälfte aller wichtigen Bauteile wurden von Ferrari gegen neue und solche in besserer Qualität ausgetauscht. Hinzu kamen zwei Airbags und ABS.

Lieferbar sind zwei Varianten. Der V6-Biturbo (280 PS) mit Sechs-Gang-Getriebe kostet 96 500 Franken (Automat plus 3400 Franken), die V8-Variante (335 PS) ist für 108 800 Franken erhältlich (Automat plus 4100 Franken).

Kirschholz und Leder statt Plastik: funktionell gestaltete Interieur-Details
Für eine Testfahrt stand uns ein Achtzylindermodell zur Verfügung, das am seitlich plazierten Schriftzug "V8 Evolutione" erkennbar ist. Im Vergleich zu den Vormodellen wurde insbesondere das Interieur in Details funktioneller gestaltet. Mattes Kirschholz nimmt kleine Plastikschalter auf, der Lenkradkranz besteht aus Holz und die Armaturentafel ist lederbezogen. Gesamthaft betrachtet wirkt das Innere eher schlichter als früher, verbreitet Understatement.

Im Quattroporte V8 nehmen Fahrer und Passagiere in Ledersitzen Platz. Das kernig klingende Biturbo-Triebwerk mit 3,2 Liter Hubraum entwickelt 335 PS und 450 Newtonmeter bei 4400 Umdrehungen, die wahlweise über ein Getrag-Sechs-Gang-Getriebe oder über eine Viergang-Automatik an die Hinterachse geschickt werden. Schon nach wenigen Testkilometern ist klar: Aus dem Maserati-Flaggschiff ist eine ernstzunehmende Sportlimousine geworden. Erstmals seit vielen Jahren hat man in einem Fahrzeug des italienischen Herstellers nicht ständig das Gefühl, bei zügiger Fahrt etwas kaputtzumachen.

Ob sich mehr Kunden für den V6- oder für den V8-Quattroporte entscheiden, ist noch unklar. So oder so wünscht sich Maserati-Chef Paolo Marinsek, der neue Sportwagen möge wie sein Vorgänger von 1963 so berühmte Zeitgenossen wie Peter Ustinov oder Fürst Rainier von Monaco begeistern.

Die weiteren Pläne von Maserati: Ab September löst ein neues Coupé den 2+2-Sitzer Ghibli ab, für dessen Formen Giorgetto Giugiaros Stylingstudio Italdesign verantwortlich zeichnet. Der Sportwagen mit lang abfallendem Vorderwagen und Rundscheinwerfern unter aerodynamisch günstig gestalteten Deckgläsern bekommt ein hohes und kurzes Heck, das entfernt an den Maserati Shamal erinnert. In rund drei Jahren folgt ein Spyder, der den Porsche Boxster konkurrenzieren soll.




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maserati.lutz
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Beiträge: 406


 

Gesendet: 23:48 - 28.03.2003

man hast Du aber Zeit zum Tippen gehabt! Respekt,Respekt!

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